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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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solltest du dich eher schämen.“
    „Ich habe an Luc gedacht“, erklärte sie, während ihre Gedanken rasten. Ihr Leben lang hatte sie versucht, ihrem Vater zu gefallen – einem Menschen, der ihr niemals wohlgesinnt war. Doch nun fühlte sie sich stark genug, ihren eigenen Weg zu gehen.
    „An Luc? Du solltest keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden. Er hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er nichts mehr mit dir zu tun haben will.“
    „Ich weiß, Vater“, erwiderte sie unbeirrt. „Schließlich bin ich mit ihm verheiratet, nicht du.“
    Ein unerträgliches Schweigen senkte sich über den Frühstückstisch. Noch nie hatte Gabrielle ihrem Vater etwas Derartiges entgegengesetzt.
    „Wie bitte?“, gab er zurück, Eiseskälte im Blick.
    Normalerweise hätte Gabrielle entmutigt den Kopf gesenkt und sich für ihre Frechheit entschuldigt. Früher hatte sie es nicht ertragen, wenn er zornig war. Seine Wutausbrüche hatten sie geängstigt und eingeschüchtert.
    Jetzt aber kümmerte sie sich nicht darum. Lange genug hatte sie versucht, es ihm recht zu machen. Sie hatte es satt.
    „Meine Ehe geht dich nichts an. Ich wäre dir dankbar, wenn du deine Meinung für dich behieltest.“
    Wütend zerknüllte er seine Leinenserviette und warf sie auf den Tisch. „Was erlaubst du dir!“, herrschte er sie an.
    „Ich bin die künftige Fürstin von Mazzanera.“ Die Worte sprudelten hervor, ehe Gabrielle nachdenken konnte. Es war, als brächen sie sich Bahn, nachdem sie jahrelang zurückgehalten worden waren. Mit einem Ruck stand sie auf. „Wenn du es schon nicht akzeptieren kannst, dass ich als deine Tochter eigene Entscheidungen treffe, dann respektiere zumindest die Thronfolgerin.“
    „Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen!“ Fürst Guiseppe bebte vor Zorn. „Wenn du dich deinem Mann gegenüber so verhalten hast, wundert es mich nicht, dass er dich verlassen hat.“
    Kühl sah sie ihn an und legte ihre Serviette sorgfältig neben den Teller.
    „Du wirst bald eine geschiedene Frau sein. Es gibt keinen Grund, sich so aufzuspielen“, donnerte er weiter.
    Doch sie fürchtete ihn nicht länger. Zum ersten Mal sah sie den kleinen launischen Mann vor sich und nicht den alles beherrschenden Fürsten. Warum eigentlich sollte ihre Ehe gescheitert sein? Nur weil Luc es sagte? Wer gab ihm das Recht, allein darüber zu entscheiden? Sie hatten sich ihr Wort vor Gott gegeben.
    Hocherhobenen Hauptes wandte Gabrielle sich ab und verließ den Raum.
    „Wohin willst du?“, rief Fürst Guiseppe ihr nach.
    Doch sie zuckte nur die Achseln und ließ sich nicht aufhalten.
    Sie liebte Luc. Auch die vergangenen Wochen hatten daran nichts geändert, ihre Gefühle waren eher stärker geworden. Natürlich war sie enttäuscht und verzweifelt, dass er so wenig um ihre Ehe kämpfte. Sie und Luc waren von Silvio Domenico gegeneinander ausgespielt worden. Im Rückblick erkannte sie das ganz klar. Der teuflische Plan des Fotografen war aufgegangen – er hatte sich auf Lucs blinden Zorn verlassen können. Eine verräterische Frau, die gemeinsame Sache mit einem Klatschreporter macht, war ein Albtraum für Luc, und Domenico hatte das gewusst.
    Doch nun war es höchste Zeit, ihrem Mann die Augen zu öffnen. Sie wollte um ihre Liebe kämpfen, denn sie war nicht mehr die schwache Frau, über deren Leben andere entschieden. Sie war stark und wusste, was sie wollte.
    Und noch während sie darüber nachdachte, konnte sie es kaum erwarten, Luc wiederzusehen.

12. KAPITEL
    Luc hatte schlechte Laune.
    In Rom war es unerträglich heiß, dennoch wimmelte die Stadt von Touristen. Mürrisch drängelte er sich, das Handy am Ohr, an einer Gruppe Spanier vorbei, die sich schwatzend und lachend vor dem Neptunbrunnen an der Piazza Navona zu einem Foto aufstellten.
    Seit Wochen schon war er ständig ungenießbar, und wenn er ehrlich war, wusste er genau, woran es lag.
    Unaufhörlich dachte er an Gabrielle. Es war, als folge ihr Schatten ihm überall hin. Nachdem er überstürzt aus London abgereist war, hatte er zunächst den Hauptsitz seiner Firma in Paris aufgesucht. Bisher hatte es ihn immer abgelenkt, viel zu arbeiten. Doch dieses Mal funktionierte das nicht. Er konnte sich nicht konzentrieren. Die Aktenberge türmten sich vor ihm, doch er dachte nur an Gabrielles Lächeln. Wenn er in endlosen Besprechungen saß, träumte er davon, ihren weichen Körper zu liebkosen. Seine Mitarbeiter, die ihn als kühlen Chef mit scharfem Verstand kannten, waren

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