Julia Extra Band 0331
mit euch beiden einen Riesenspaß haben.“
„Wer mag Pizza?“
Jess und ihre Freundinnen, drei der Kindermädchen und Sienna hoben die Hand.
„Sehr schön. Dann backen wir heute Pizza!“
Das Geburtstagskind und seine kleinen Gäste jubelten laut. Die Zwillinge in Ballettschuhen und Tutus führten eine Pirouette vor.
„Aber nicht irgendeine Pizza. Wir backen Jessicas Spezial-Kunterbuntpizza. Und jede von euch wählt ihre eigenen Zutaten.“
„Pizza!“, schrie Jessica und schwenkte ihren rosa Glitzerzauberstab, während sie in ihrem hübschen dazu passenden Outfit, rosa von Kopf bis Fuß, auf und ab sprang.
„Kunterbuntpizza!“, riefen alle und schwenkten ihre Zauberstäbe so wild, dass Jess das Diadem nach vorn auf die Stirn rutschte und Brad es wieder gerade rücken musste.
„Wo habe ich die großen Pizzateller hingestellt? Hat jemand die Teller gesehen? Ohne Pizzateller können wir keine Pizza essen.“ Brad stellte sich auf die Zehenspitzen, beschirmte mit der Hand die Augen und drehte sich suchend von einer Seite zur anderen.
Die Mädchen kicherten, als er auf Sienna zeigte, die vor sich hin pfiff, an die Decke blickte und so tat, als würde sie einen Stapel Blechteller hinter dem Rücken verbergen.
„Aha. Da sind sie. Sienna versteckt sie. Böse Sienna.“ Breit lächelnd zog Brad die Augenbrauen hoch.
Er hatte jedes Recht, zu triumphieren. Kein anderer Mann auf der Welt hätte sie dazu überreden können, das mit Volants besetzte rosa Kleid ihrer Tante Maria anzuziehen, dessen breiter rosa Stoffgürtel an der Seite zu einer großen Schleife gebunden war.
Besonders, da Maria gut zehn Zentimeter kleiner als Sienna war, sodass sie mehr Bein zeigte, als sie es gewohnt war. Viel mehr.
Kein Wunder, dass Brad den Anblick genoss.
„So, jetzt den Teig rund ausziehen und an den Rändern etwas hochdrücken. Katie, das sieht ein bisschen eckig aus. Zieh ihn noch ein wenig runder. Na bitte. Nein, es macht nichts, wenn dein Nagellack mit reinkommt. Was ist das für eine Musik? Mambo!“
Die Kinder wiegten sich hin und her und grölten mit, denn sie hörten die Melodie zum zwanzigsten Mal, und Sienna konnte nicht widerstehen, mitzusingen.
Lächelnd sah Brad auf. „Ich wusste ja, dass du eine schöne Singstimme hast. Nun müssen wir tanzen. Wir wenden die Pizza zur Musik!“ Er wackelte mit den Hüften, während er den Teig ausrollte. „Oh, guckt euch diese fantastischen Pizzas an. Jetzt brauchen sie nur noch den Zaubertrick.“
„Wie geht der, Onkel Brad?“
„Du meinst, du hast ihn noch nie gesehen, Jess?“
Kopfschüttelnd blickte sie in die Runde. Ihre Freundinnen zuckten die Schultern.
„Tja, das ist einfach schrecklich. Will noch jemand den Zaubertrick sehen?“
Alle nickten.
„Okay. Erst muss ich mich vorbereiten. Die alten Finger auflockern.“ Brad streckte die Hände aus und bewegte die Finger auf und ab, wobei er überallhin Mehl verstreute.
Acht kleine Mädchen machten es ihm nach und wedelten eifrig mit den Fingern, einige hielten noch ihre rosa Plastikzauberstäbe fest, von denen inzwischen viele Glitzerplättchen abgefallen waren. Wahrscheinlich in den Pizzateig.
„Schon besser. Ihr braucht beide Hände dafür. Alle bereit? Hier kommt der Zaubertrick!“
Bevor die Kinder antworten konnten, warf Brad den Pizzateig hoch und ließ ihn gekonnt herumwirbeln, bevor er ihn auffing und so schnell in die andere Hand umwechselte, dass es vor den Augen verschwamm.
Mit offenem Mund starrten Jess und ihre Freundinnen Brad an, als er den Teig mit einer gekonnten Drehung aus dem Handgelenk in der Luft zu einer tellergroßen Scheibe formte. Dann klatschte er ihn zurück auf den mit Mehl bestäubten Tisch.
„Wow! Das war so cool, Onkel Brad!“
Nicht nur die Kleinen waren hingerissen von ihm. Sienna bemerkte, dass ihn alle Kindermädchen anhimmelten. Nicht, dass sie es ihnen verübeln konnte. Er war … wundervoll.
„Seid ihr alle so weit, Zauberkreiselpizza zu machen?“
„Ja!“
Während Jess’ Gäste ihren Teig durch den Raum schleuderten, hob Brad die Tochter seines besten Freunds hoch und schwenkte sie zur Musik hin und her. Beide lachten, und dann schlang sie die Arme um seinen Hals und küsste Brad auf die Wange.
Der Anblick zerriss Sienna das Herz.
Jess war alles, was Brad von der Frau geblieben war, die er geliebt hatte. Sie war so hübsch, so zierlich und niedlich und überhaupt nicht verzogen. Ihre Mutter Lili musste eine bemerkenswerte Persönlichkeit gewesen
Weitere Kostenlose Bücher