Julia Extra Band 0331
noch das Pizzabacken und die Gesangseinlagen üben musst.“
„Einverstanden. Abgesehen davon, dass ich nicht backen kann und nicht singe. Aber wenn wir gegessen haben, müssen wir ernsthaft an die Arbeit, um alles rechtzeitig fertig zu bekommen für die kleine Prinzessin.“
Brad schlenderte so lässig aus der Küche, als sei nichts geschehen. Dabei hatte er gerade eben Siennas Welt auf den Kopf gestellt.
Es wurde Zeit, dass sie sich ranhielt.
Sie hatte ernst gemeint, was sie zu Brad gesagt hatte.
Lilis Tochter sollte ihren Geburtstag in einem wunderschönen Raum feiern, selbst wenn Sienna die ganze Nacht für das Anstreichen brauchte.
Nur hatte sie das seltsame Gefühl, dass sie es mehr für Brad als für das kleine Mädchen tun würde, dessen Mutter ihm das Herz gebrochen hatte.
Er unterschätzte sich. Sienna wollte ihm zeigen, was für ein toller Mann er wirklich war. Selbst wenn es bedeutete, ihn wieder zu küssen!
10. KAPITEL
Die Hände in den Hosentaschen, stand Brad staunend im Speiseraum und stieß einen leisen Pfiff aus. Was Sienna geleistet hatte, raubte ihm den Atem.
Sie hatte einen freundlichen Eichenholzboden gewählt, der zusammen mit den cremefarbenen Wänden einfach großartig aussah. Tischdecken, Servietten, Vorhänge und Lampenschirme waren farblich auf den Raum abgestimmt. Und trotz des trüben Februarnachmittages strömte viel Licht durch das neue Fenster und verstärkte das Gefühl von Weite und Behaglichkeit.
Der Gesamteindruck war modern und gleichzeitig einladend gemütlich. Es war nicht mehr Maria Rossis Trattoria. Dies war Sienna Rossis Bistro. Ihr persönlicher Stil schien überall durch.
Zum Boden passten perfekt die schlichten Eichenholzrahmen der Familienfotos, die in Vierergruppen alle an einer Wand aufgehängt waren. Darüber war in Dunkelgrün „Trattoria Rossi“ gemalt. Natürlich hatte Sienna dafür dieselbe Schriftart gewählt wie für das neue Fenster zur Straße.
Zusammen mit den funkelnden Gläsern und dem schlichten, doch eleganten Besteck hatte Brad genau den schönen und dennoch zwanglosen Speiseraum vor sich, der seiner Idealvorstellung von einem familienfreundlichen Restaurant entsprach.
Auf den Dielen waren Schritte zu hören. Sienna stellte sich neben ihn, und Brad spürte ihre Nervosität. Die tolle Sienna Rossi, die Prinzessin des Rossi-Clans, hatte Angst, dass ihm der Raum nicht gefiel, in den sie so viel Arbeit investiert hatte.
Ohne zu zögern, nahm Brad ihre Hand. „Der Raum ist perfekt. Wirklich zauberhaft.“
„Wirklich?“
„Wirklich. Es ist alles, was ich mir nur wünschen konnte. Und mehr. Maria wird begeistert sein. Ich liebe es.“
Ich liebe dich.
Sein Atem ging schneller, und Brad war sich äußerst bewusst, dass Sienna für das Lob sanft seine Hand drückte.
Für einen magischen Moment lang waren sie frei von allen Sorgen der vergangenen Jahre und genossen es, einfach nur nebeneinander zu stehen.
Nicht um alles in der Welt hätte Brad das versäumen mögen.
Aus den Augenwinkeln blickte er Sienna an. Ja, sie nervte, war dickköpfig und schwierig … und so wahnsinnig toll.
Gerade wollte er ihr sagen, wie schön sie an diesem Morgen aussah, als auf dem Flur Hektik ausbrach. Sofort ließ Sienna seine Hand los.
„Hat jemand rosa Luftballons bestellt?“ Bei den vielen Schnüren, die sich Chris um die Finger gewickelt hatte, konnte er froh sein, dass er nicht vom Boden abhob.
„Chris. Du bist ein Genie. Danke, Danke, Danke. Du hast großartige Arbeit geleistet. Das Fenster ist fantastisch!“ Obwohl Sienna ihn erst ein Mal getroffen hatte, legte sie ihm die Arme um den Nacken und küsste Chris auf die Wange.
Sie musste ihrer überschwänglichen Freude einfach Ausdruck verleihen.
„He! Ich bin auch noch da“, mischte sich Brad ein. „Und ich war es, der sechs Arbeiter rund um die Uhr mit Essen und Getränken versorgt hat. Bekomme ich keine Umarmung?“
„Das hättest du wohl gern“, erwiderte Sienna.
Sie wandte sich wieder Chris zu, der Brad mit einem überlegenen, belustigten Lächeln musterte.
„Es ist so traurig, wenn er um Streicheleinheiten bettelt“, sagte sie zu Chris. „Bringst du Jess später her? Ich kann es kaum erwarten, sie kennenzulernen.“
„Leider habe ich keine Zeit. Ich muss für diesen Ausbeuter da an seinem Restaurant arbeiten“, er blickte finster Brad an, der nur die Schultern zuckte. „Das Kindermädchen bringt Jess nachher vorbei. Aber ich komme sie abholen. Ich glaube, meine Tochter wird
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