Julia Extra Band 0331
Traummann des Monats zu werden, der bald sein eigenes Restaurant eröffnet?“
„Ich war in Paris. Ich war Single. Und ich habe nichts anderes getan, als in meinem geliebten Beruf zu arbeiten. Zwanzig Stunden am Tag. Es war das, was ich gewohnt war. Chris hat mich mit der wundervollen Stadt und mit einer Welt außerhalb der Küche bekannt gemacht. Er hat mich dazu gebracht, mit Leuten zu reden. Mit Frauen zu reden! Ich habe in Paris herausgefunden, wer ich bin. Und schließlich war ich so weit, tatsächlich eine Frau um ein Date zu bitten.“
Sein verhaltenes, sehr vertrauliches Lächeln verriet, dass Brad ihr etwas erzählen würde, was zuzugeben ihn Überwindung kostete. Eine Geschichte, die es verdiente, dass Sienna schweigend zuhörte.
„Von ihrer makellosen Haut bis hin zu ihrer Maniküre war Lili durch und durch eine Pariserin. Sie war intelligent, gebildet, elegant und so schön, dass es einem den Atem raubte. Eine Frau, die von jeder anderen Frau beneidet wurde und die jeder Mann an seiner Seite haben wollte. Achtzehn Monate hatte ich gewartet, dann lud ich sie zu einem Drink bei einer Doppelverabredung mit Chris und seiner Freundin ein. Als Lili tatsächlich Ja sagte, war ich ein paar Stunden lang der glücklichste Mann von Paris. Bis zu dem Moment, in dem Lili meinen Freund Chris sah. Es war für beide Liebe auf den ersten Blick.“
Sienna ließ Brads Gesicht keine Sekunde aus den Augen.
Aber sie unterbrach ihn nicht.
„Vier Monate später stand ich neben Chris vor dem Traualtar, als er Lili heiratete.“
Das sagte Brad, ohne zu zögern, und dennoch bemerkte Sienna das verräterische Zucken seines Munds, bevor sich Brad fasste und zu einem Lächeln zwang.
„Ich musste drei Hochzeitstorten backen. Drei. Einen fünfschichtigen federleichten Biskuitkuchen mit Orchideen aus Zuckermasse für die britischen Hochzeitsteilnehmer. Einen Turm aus frischen kleinen, mit Schlagsahne gefüllten Windbeuteln für Lilis französische Familie und die Kinder. Und eine kalorienarme Erdbeerquarktorte mit frischen Früchten für die Models, die …“
Weiter kam er nicht, denn Sienna konnte den tiefen Schmerz in seiner Stimme nicht länger ertragen. Sie ging zu ihm und küsste ihn auf den Mund.
Erst wurde Brad starr, dann erwiderte er den Kuss, sanft, empfänglich, beharrlich, bis Sienna zu keinem zusammenhängenden Gedanken mehr fähig war.
Als Brad sie in seine Arme schloss, legten sich seine Wärme und sein einzigartiger Duft wie eine wohlige Decke um sie. Sienna schwirrten die Sinne vor Glück, und sie wollte jede Sekunde dieses herrlichen Momentes auskosten.
Schließlich löste er die Lippen von ihren, und Sienna ließ den Kopf an seine Brust sinken. Brad hielt sie enger, sodass Sienna seinen hämmernden Herzschlag spürte, der ihr alles sagte, was sie über den Mann wissen musste.
„Womit habe ich das verdient?“, flüsterte er, während er ihr das Haar streichelte.
„Muss ich einen Grund haben?“, erwiderte sie.
Seine Hand glitt nach unten auf ihren Rücken, während sich Brad zurückzog und mit der anderen Hand ihr Kinn anhob, damit er Sienna ins Gesicht sehen konnte.
Der Blick rührte sie zu Tränen. Heftige Gemütserregung. Verwirrung. Qual. Es war alles da.
„Kein Mitleid. Lili hat den besseren Mann gewählt.“
Sag das nicht! Du bist viel zu viel wert, als dass du so denken müsstest!
Was auch immer noch zwischen ihnen passieren würde, keinesfalls sollte Brad glauben, dass sie ihn aus Mitleid geküsst hatte.
Ja, sie bedauerte ihn.
Er war in Lili verliebt gewesen, die seinen besten Freund geheiratet hatte.
Nicht nur ein Mal, sondern zwei Mal hatte Brad die Frau verloren, die er geliebt hatte.
Erst an seinen Freund und dann an die Krankheit.
Aber was Sienna für Brad empfand, war nicht nur Mitleid. Ihre Gefühle waren viel tiefgehender.
„Wie wäre es mit Verständnis? Dein Verlust tut mir leid. Und die kleine Jess soll die schönste Geburtstagsparty bekommen, die es je gegeben hat!“
„Okay.“ Langsam wich die Anspannung von ihm, und er atmete ruhiger.
Aufmunternd klopfte ihm Sienna zweimal auf die Schulter. Dann griff sie nach ihrem Klemmbrett mit den Notizen.
„Rosa Luftballons. Dreißig Stück. Ein Mädchen kann nie genug rosa Luftballons haben.“ Sie riskierte ein Lächeln und wurde mit einem Grinsen belohnt.
„Natürlich. Jetzt gehe ich erst einmal unter die Dusche. Wollen wir danach dem Pizzaladen einen Besuch abstatten? Die Konkurrenz überprüfen! Besonders, da du
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