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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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Kindheit war nicht gerade wie im Märchen.“
    Und sie hatte sich immer ein Märchen gewünscht.
    Alekos fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Warum hast du mir nie davon erzählt?“
    „Weil es nichts mit uns zu tun hat.“
    „Es hat sehr viel mit uns zu tun“, erwiderte er. „Das erklärt, warum es dir so schwerfällt, mir zu vertrauen. Und warum du die ganze Zeit darauf wartest, dass ich dich enttäusche.“
    „Es fällt mir schwer, dir zu vertrauen, weil ich weiß, dass du keine Kinder willst. Ich weiß, dass es kein Happy End für uns geben kann. Ich glaube nicht mehr an das Märchen“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Aber ich glaube, dass ich etwas Besseres verdiene. Und mein Baby auch.“ Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, ging sie ins Schlafzimmer und schloss die Tür.
    Alekos starrte ihr hinterher. Sie hatte ihn aus ihrem Leben ausgeschlossen.
    Zum x-ten Mal wählte Kelly die Nummer von Vivien und hinterließ eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter.
    Sie musste unbedingt mit jemandem reden, aber ihre Freundin ging nicht ans Telefon.
    Sie war nicht in der Lage gewesen, allein nach Hause zu fliegen. Deshalb war sie mit Alekos nach Korfu geflogen, um von dort nach London weiterzureisen. Sie hatte während des ganzen Fluges geweint. Währenddessen hatte Alekos stumm neben ihr gesessen und ihr ein Taschentuch nach dem anderen gereicht.
    Als sie sagte, dass sie das erste Flugzeug nach England nehmen wollte, hatte er geantwortet, dass er alles in die Wege leiten würde. Aber als sie in der Villa ankamen, verschwand er, wohl um sich in die Arbeit zu stürzen.
    Kelly gönnte sich eine erfrischende Dusche und schlüpfte in Shorts und ein T-Shirt. Dann holte sie ihren Koffer aus dem Ankleidezimmer.
    Sie warf einen Blick auf ihre neuen Kleider. Darin würde sie unmöglich unterrichten können. Und auch die Schuhe konnte sie nur tragen, wenn Alekos sie unterhakte.
    Langsam ging sie ins Schlafzimmer zurück und sah einen Zettel auf dem Kopfkissen liegen: Sei in zehn Minuten am Strand. Bring den Ring mit.
    Der Ring. Natürlich.
    Kelly zerknüllte den Brief und warf ihn in den Papierkorb. Alekos wollte also sichergehen, dass sie kein zweites Mal mit seinem wertvollen Ring davonlief.
    Sie betrachtete ihre Hand. Es machte sie traurig, dass sie sich von dem Ring trennen sollte. Keine Ahnung, warum sie zum Strand kommen sollte. Aber sie würde hingehen und ihm den Ring persönlich übergeben.
    Dann würde sie ihr altes Leben wieder aufnehmen und versuchen, ohne Alekos auszukommen.
    Kelly nahm den kleinen Weg zum Strand. Sie versuchte, nicht daran zu denken, wie schön es gewesen wäre, in dieser Umgebung ein Kind großzuziehen.
    Sie fühlte eine große Leere.
    Für einen Moment schloss sie die Augen. Sie musste nur noch die nächsten fünf Minuten überstehen, danach würde sie ihn nie wiedersehen.
    Als sie den Strand erreichte, blieb sie verwundert stehen.
    Jemand hatte ein paar Stühle in einem Halbkreis aufgebaut; davor erhob sich ein Bogen aus bunten Blumen, der wie ein Tor zum Meer wirkte.
    Wie die Filmkulisse für eine romantische Hochzeit.
    „Kelly?“, hörte sie plötzlich Viviens Stimme, dann kam ihre Freundin auf sie zugelaufen. Ein langes Kleid umspielte ihre Beine.
    Kelly fiel ihr um den Hals. „Ich habe versucht, dich anzurufen. Aber was trägst du für ein Kleid?“ Sie trat einen Schritt zurück. „Du siehst fantastisch aus. Aber …?“
    „Ich bin deine Brautjungfer“, rief Vivien. „Alekos sagte, es sollte eine Überraschung sein, also habe ich mein Telefon ausgestellt. Ich hätte das Geheimnis bestimmt verraten, wenn ich mit dir gesprochen hätte. Freust du dich?“
    Kelly war verwirrt. „Du siehst toll aus, Vivien, aber ich … ich brauche keine Brautjungfer. Ich heirate nicht.“
    „Aber ja doch! Alekos hat mich für die Hochzeit einfliegen lassen. Ich durfte mit dem Privatflugzeug fliegen.“ Vivien lachte. „Ich sage dir lieber nicht, wie viele Caipirinhas ich getrunken habe.“
    „Du hast es zu früh verraten“, hörten sie Alekos’ Stimme hinter sich. „Ich wollte zuerst mit ihr reden. Sie weiß von nichts.“
    „Wie?“, fragte Vivien erstaunt. „Ich dachte, ich sei die Überraschung, nicht die Hochzeit.“
    „Es läuft eben nicht immer alles nach Plan, besonders nicht, wenn es um Kelly geht.“ Alekos nahm Kellys Hand. „Gestern Abend in Venedig wollte ich dir einen Heiratsantrag machen.“
    „Du wolltest mir einen Antrag machen?“ Sie schüttelte den Kopf.

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