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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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schleppte sich, und jedes Mal, wenn sich ihre Hände berührten, zuckte Maya zusammen. Sie schien unter der Angst zu leiden, Brad wolle sie auf dem Esstisch verführen.
    Durchdringend sah er sie an.
    „Was ist los?“, fragte sie gepresst.
    „Wann bist du das letzte Mal mit einem Mann zusammen gewesen?“
    Sie errötete. „Vor ungefähr zwei Jahren.“ Hielt Brad sie etwa für eine, die mit jedem sofort ins Bett ging? Verhalten hatte sie sich schließlich so, zumal sie ihm eine Intimität gestattet hatte, die für sie bisher einmalig war.
    „War es eine lange Beziehung?“
    Die Erinnerungen an Sean Rivers waren bitter und schmerzten immer noch. „Ein halbes Jahr – nicht allzu lange also“, antwortete sie.
    „Und warum war es danach aus?“
    „Weil er mein zugegebenermaßen etwas naives Vertrauen schamlos ausnutzte.“
    „Und wie?“
    Maya griff zum Glas. Vielleicht half der Wein, das peinliche Geständnis über die Lippen zu bringen. „Er hieß Sean, und eine Zeit lang glaubte ich, ihn zu lieben … bildete mir ein, er würde meine Gefühle erwidern. Er war der erste Mann, mit dem ich mir ein Zusammenleben vorstellen konnte. Er war rücksichtsvoll, zärtlich und fürsorglich. Wir redeten stundenlang über Gott und die Welt und dachten daran, uns zu verloben.“
    Gedankenverloren stellte sie das Glas wieder zurück. „Ich hielt ihn für meinen Märchenprinzen. Eines Tage erhielt ich eine erotische SMS von ihm, so wie sie ein Mann seiner Geliebten schickt. Nur hatte Sean sich in der Adresse vertan, die Nachricht war nicht für mich gedacht. So kam ich dahinter, dass er mich betrog.“
    Sie schluckte und strich sich über die Stirn. Die Tatsache, hintergangen worden zu sein, schmerzte immer noch. „Meine Freunde konnten das nicht verstehen und machten mir eher noch Vorwürfe. Sie meinten, ich wäre unachtsam gewesen und hätte die Zeichen nicht richtig gedeutet. Vielleicht war ich blind vor Liebe, vielleicht einfach nur unerfahren und blauäugig, jedenfalls habe ich ihm jedes Wort geglaubt. Für mich brach eine Welt zusammen, denn mit der anderen Frau hatte er offensichtlich mehr Gemeinsamkeiten als mit mir. Ich rief Sean sofort an, beendete die Beziehung und habe ihn nie wieder gesehen.“
    „Das ist bitter, die Wahrheit auf eine so brutale Weise erfahren zu müssen.“ Brad spielte mit seinem Besteck. „Immerhin, besser rechtzeitig als zu spät.“
    „Und welche Erfahrungen hast du mit Frauen gemacht?“ Im Spiel von Licht und Schatten des flackernden Kerzenlichtes wirkte sein Gesicht noch markanter, und die kleine Kerbe in der Mitte des Kinns, die sie so ausgesprochen sexy fand, kam besonders stark zur Geltung.
    Maya merkte genau, wie sich seine Miene bei ihrer Frage verschloss. Meinte er, das ginge sie nichts an? Doch auch er hatte diese Frage gestellt, und sie hatte sie wahrheitsgemäß beantwortet.
    Insgeheim fürchtete sie sich jedoch vor der Antwort. Was, wenn sich Brad als Playboy outen würde, der in jeder Stadt eine andere hatte? Wäre sie wirklich dazu bereit, ihre wahren Gefühle zu leugnen und sich auf eine unverbindliche und zeitlich begrenzte Affäre einzulassen?
    „Meine wahre Liebe ist Schriftstellerei“, meinte er mit der für ihn typischen Selbstironie und leerte sein Glas. „Ein Leben ohne Frauen vermag ich mir nicht vorzustellen. Doch eine, mit der ich bis zum Ende meiner Tage zusammen sein möchte, ist mir noch nie begegnet.“
    „Möchtest du das denn überhaupt?“ Mayas Herz wurde schwer. Um Treue und Loyalität schien es Brad in seinem Verhältnis zu Frauen nicht zu gehen. Wahrscheinlich gehörte auch er zu den Männern, die beides wollten, den Kuchen essen und gleichzeitig in der Hand behalten.
    Mit dieser Haltung hatte er in Künstlerkreisen auch bestimmt keine Probleme. Dort traf er Dutzende der schönsten Frauen, die ebenso dachten. Obwohl Maya ihre Ansprüche bereits zurückgeschraubt hatte und ernsthaft eine Affäre mit Brad erwägte, traf sie diese Erkenntnis wie eine kalte Dusche. Hatte Brad es mit seiner Sensibilität und seinen zärtlichen Aufmerksamkeiten geschafft, sie aus der Reserve zu locken, so zog sie sich nun erneut in ihr Schneckenhaus zurück.
    Brad las es ihr von der Stirn ab. „Komm schon, Maya“, versuchte er sie zu beschwichtigen, „lass uns doch nicht das, was sich gerade zwischen uns entwickelt, gleich wieder kaputt machen.“ Frustration ließ seine Stimme hart und gequält klingen.
    „So?“ Wütend sprang sie auf. „Und was hat sich

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