Julia Extra Band 0332
dem Bett, stellte sich unter die Dusche, schlüpfte in weiße Baumwollhosen, zog ein buntes Top über und sprang leichtfüßig die Treppe hinab.
Erst spät nachts kehrte Raúl aus Madrid zurück. Er betrat die Villa nach einem langen Verhandlungstag, der damit geendet hatte, dass er ein Ultimatum stellte. Er hoffte auf einen Abschluss des Geschäfts, das wichtig für seinen Konzern war, aber das er nur zu seinen Bedingungen eingehen wollte.
Natürlich hätte er in Madrid übernachten können, das wäre am vernünftigsten gewesen. Trotzdem wies er seinen Piloten an, einen Flugplan für den Abend nach Mallorca einzureichen.
Grund dafür war seine Frau gewesen, die schon schlafend im Bett lag und nichts von seinem Kommen wusste.
Er legte die Kleidung ab, nahm eine Dusche, trocknete sich ab und schlüpfte vorsichtig zu ihr unter die Decke.
Sie regte sich nicht, als er sich zärtlich an sie schmiegte, und seine Lippen auf den zartgebogenen Nacken presste. Dann schloss er die Augen und versuchte ebenfalls zu schlafen.
Am nächsten Morgen erwachte Gianna, als Raúl gerade sein Hemd zuknöpfte.
Sein Blick wirkte belustigt. „Du hast wie ein Engel geschlafen.“
„Scheint so“, bestätigte sie und griff nach ihrem Kleid. „Ich habe nicht einmal bemerkt, dass du hier warst.“
„Darf ich das als Beschwerde auffassen, weil ich dich nicht geweckt habe?“
Ihre Antwort kam schnell … zu schnell. „Nein, natürlich nicht.“
Ein heiseres Lachen erklang, bevor er auf sie zuging und sie küsste. Als er den Kopf wieder wegdrehte, bemerkte sie das lustvolle Glühen in seinen Augen.
„Heute Nacht, mi mujer .“
„Fliegst du jetzt wieder nach Madrid zurück?“
„Si.“
Sie wollte ihn fragen, warum er denn nicht in seinem Apartment in Madrid geblieben war. Doch bevor sie das tun konnte, verschloss er ihr den Mund mit einer leichten Berührung der Fingerspitzen.
„Dort liege ich einsam im Bett, querida , und hier konnte ich die ganze Nacht neben dir sein.“
O Gott. Ihr Herz durchzuckte ein heftiger Schmerz. In wenigen Tagen würde ihr zweiwöchiger Aufenthalt vorbei sein. Von Madrid aus würde sie nach Hause fliegen.
Dabei war sie sich mit einem Mal überhaupt nicht mehr sicher, wo ihr Zuhause war.
Vor einer Woche noch war es unzweifelhaft Australien gewesen.
Und nun? Von Mallorca und von Spanien würde sie sich nur ungern verabschieden. Und von Raúl erst … Ihn erneut zu verlassen würde die schwerste Aufgabe ihres Lebens darstellen .
Auf einmal wurde ihr sein prüfender Blick bewusst. Sie formte ihre Lippen zu einem gewinnenden Lächeln. „Sollte ich mich geschmeichelt fühlen?“
Er stieß nur ein undefinierbares Geräusch aus und griff nach ihr, senkte seinen verführerischen Mund auf ihren. Ein Kuss, der ihre Seele berührte – aufwühlend, in gewisser Weise primitiv und schamlos.
Sie schmiegte sich eng an ihn. Alles um sie herum verblasste und wurde bedeutungslos. Nur er existierte für sie und die funkensprühende Leidenschaft.
Er hatte seine Hand unter ihr Schlafanzugoberteil geschoben, und spielte jetzt aufreizend mit der Brustspitze. Erregung durchflutete ihren ganzen Körper und sie stöhnte auf, als er sie hochzog und dann anstelle der Finger den Mund benutzte.
Mehr, sie brauchte viel mehr davon. Doch plötzlich löste er sich wieder von ihr.
Einen Augenblick lang war sie unfähig zu sprechen.
Ihre Augen erstrahlten, als er ihr Gesicht in beide Hände nahm. „Heute Abend, querida .“
Wie hypnotisiert nahm sie kaum wahr, dass er sie losließ. Er knöpfte sein Hemd zu, legte die Krawatte an und schlüpfte in die Anzugjacke.
Erst als er zur Tür ging, fand Gianna ihre Stimme wieder. „Pass auf dich auf!“
Raúl warf ihr einen amüsierten Blick über die Schulter zu. „Mach ich immer.“
Dann war er verschwunden.
Sie musste duschen, sich ankleiden und Teresa beim Frühstück Gesellschaft leisten. Heute sollte sie stellvertretend für Teresa eine Modeschau besuchen, die auch zu Wohltätigkeitszwecken veranstaltet wurde.
Gianna wählte ein schwarzes Spitzenkleid mit dreiviertellangen Ärmeln aus. Dazu wählte sie schwarze Sandaletten, ein Minimum an Schmuck und ein dezentes Make-up mit Betonung der Augen.
Als sie hinunterging, wartete Miguel bereits, um sie nach Camp de Mar zu chauffieren, das in der Nähe des malerischen Port d’Andratx lag.
Das Anwesen war groß, sehr luxuriös und ließ auf immensen Reichtum des Besitzers schließen. Allein der Blumenschmuck musste ein
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