Julia Extra Band 0332
Hotelapparat entgegengenommen. Das wiederum belegten die Verbindungsnachweise der Telefongesellschaften. Hätte ich das doch bloß vor drei Jahren schon so genau recherchiert.
Sierras Augen funkelten vor Bosheit. „Das würdest du nicht wagen.“
„Eins der führenden Magazine Spaniens freut sich bestimmt, wenn ich ihm ein Interview gebe“, erklärte Gianna. „Raúl ist ein prominenter Mann. Sie wären garantiert entzückt, eine Story über unsere Versöhnung zu bekommen. Und darüber, was und vor allem wer die Ehe vorher zerstörte.“ Ihr Ausdruck wurde hart. „Glaub mir, ich bring alles ans Tageslicht.“
„Dann verklage ich dich.“
„Das wird dir nichts nützen, denn alles spricht gegen dich.“
„Wenn du meinen Namen nennst …“
„Das wird gar nicht nötig sein.“
Eine Feststellung, die Sierra so in Rage brachte, dass sie Gianna gegen die marmorne Tischplatte stieß. Und dann ließ sie noch einen Schlag in den Magen folgen. „Du Hexe! Du sollst in der Hölle schmoren.“
Wutentbrannt stürzte Sierra aus dem Raum, während Gianna sich vor Schmerz wand und nach Luft schnappte.
Es dauerte eine Weile, bis Gianna ihre Fassung wiedergefunden hatte und in der Lage war, in den Ballsaal an ihren Tisch zurückzukehren.
„Meine Liebe“, meinte Adriana voller Mitgefühl, „Sie sind sehr blass. Fühlen Sie sich nicht wohl?“
Nur eine kleine physische und psychische Auseinandersetzung. „Danke, danke“, erwiderte sie fröhlich. „Mir geht es gut.“ Sie brauchte nur einen Kaffee zur Stärkung. Dann würde sie Miguel anrufen, damit er sie abholte.
Es war erst früher Abend, als Gianna sich auf dem Rücksitz des Mercedes zur Villa zurückfahren ließ. Sie war erleichtert, sogar zufrieden, wie der Nachmittag ausgegangen war.
Gut, auf Sierras körperlichen Angriff hätte sie verzichten können. Im Wortgefecht aber hatte sie den Sieg davongetragen. Das war ihr wesentlich mehr wert.
In der Villa zog sie sich rasch um, ehe sie mit Teresa ein leichtes Abendessen einnahm.
„Es freut mich, dass der Nachmittag schön für dich war“, meinte Teresa, die sich wieder etwas besser fühlte.
„Adriana hat mich beauftragt, dir ihre besten Wünsche zu überbringen.“
Ein warmes Lächeln spielte um Teresas Mundwinkel. „Adriana ist wirklich eine sehr gute Freundin.“
Schon bald nach dem Essen zog sich Teresa wieder in ihre Suite zurück.
Es war noch nicht spät, und Gianna fühlte sich zu munter, um schon zu schlafen. Sie checkte ihre E-Mails und freute sich, wieder einmal feststellen zu können, dass Annaliese im Bellissima alles so gut im Griff hatte.
Dann las sie noch eine Weile in einem Roman, duschte anschließend ausgiebig und ging ins Bett.
Die Geschehnisse vom Nachmittag spielten sich noch einmal in ihrem Kopf ab.
Hätte sie anders, aggressiver reagieren sollen? Sie führte sich all die Fakten vor Augen, die sie aus sicheren Quellen hatte, und kam zu dem Schluss, dass Sierra keine Chance mehr hatte.
11. KAPITEL
Ziemlich schnell war sie eingeschlafen und träumte herrlich – von Lippen, die sinnlich ihren Körper erkundeten und ihn zum Glühen brachten.
Sie gab ein heiseres Stöhnen von sich. Ihr Körper bog sich in lustvoller Erwartung.
Plötzlich wachte sie auf, nach und nach nahm das gedämpfte Licht des Schlafzimmers wahr, das riesige Bett … und den Mann, der es mit ihr teilte.
„Raúl.“ Sein Name kam als Seufzer von ihren Lippen.
„Bist du sehr müde, amante ?“
„Wenn du glaubst, ich werde hier einfach liegen bleiben …“ Sie küsste ihn lange, bevor sie sich von ihm löste und vielsagend lächelte. „Außerdem hast du ja schon beste Vorarbeit geleistet …“
Sie setzte ein verführerisches Lächeln auf. „Es sei denn, ich habe mich bloß in einem erotischen Traum befunden?“
Er zog sie auf sich und schaute sie intensiv an. „Was glaubst du?“
Pure Wirklichkeit , stellte Gianna fest, als er ihren Mund eroberte. Und sie tat alles, um ihn so zu erregen, dass er es kaum noch aushielt. Als er laut stöhnte, nahm sie ihn auf und begann, sich heftig zu bewegen. Sie saugte ihn regelrecht ein, sie liebte das Gefühl, ihn tief in sich zu spüren … das schnelle Klopfen seines Herzens im selben Rhythmus wie ihr eigenes Herz. In immer größere Höhen der Lust trieben sie, bis sie schließlich gemeinsam ins Paradies abhoben.
„Du bist wundervoll“, bestätigte Raúl nach einer Weile, in der sie beide erst wieder zu Atem kommen mussten. Er hatte sie zu sich
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