Julia Extra Band 0332
Vermögen gekostet haben.
Adriana erschien mit einem warmen Lächeln auf dem Gesicht, als Gianna gerade das Foyer betrat.
„Meine Liebe, wie schön, dass Sie kommen konnten. Es tut mir so leid zu hören, dass Teresa sich dazu heute nicht in der Lage fühlt. Lassen sie uns hineingehen, ich stelle Sie den anderen Gästen vor.“
Erstklassiger Champagner wurde zur Begrüßung gereicht. Es waren einige Herren anwesend, die Mehrheit der Besucher jedoch waren Damen … alle perfekt gestylt.
Nachdem sie sich verstohlen umgeschaut hatte, stellte Gianna erleichtert fest, dass Sierra nicht unter ihnen war.
Am späten Nachmittag bat die Gastgeberin die Gäste in den angrenzenden Ballsaal, der mit einem professionellen Laufsteg ausgestattet war. Die Tische waren so gestellt, das man überall gute Sicht auf den Laufsteg hatte. Die Stühle waren mit weißen Leinenhussen geschmückt.
Mit Freude stellte Gianna fest, dass sie am gleichen Tisch wie Adriana saß, zusammen mit einer netten Frau, die sie bereits kannte, deren Name ihr aber entfallen war.
„Luisa“, stellte die Frau sich lächelnd vor. „Wir haben uns in Madrid kennengelernt bei einer Veranstaltung, die Sie mit Ihrem Gatten besucht haben.“
„Natürlich.“
Ein verschwörerisches Glänzen trat in Luisas Augen. „Ich habe mich ein wenig verändert. Andere Haarfarbe, Kontaktlinsen statt Brille. Neuer Mann, neues Image.“
Gianna lächelte zurück. „Es steht Ihnen jedenfalls gut.“
Es gab Wein und köstliche Häppchen, die auch den höchsten Ansprüchen genügten.
Die Gastgeberin hielt eine kurze Ansprache, in der sie die Ziele der Veranstaltung herausstellte und schilderte, wie der Flügel aussehen sollte, der an eine bestehende Einrichtung angebaut werden sollte.
Dann konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf den Laufsteg, während ein DJ Musik auflegte.
Nachdem bereits ein paar Kreationen vorgeführt worden waren, fühlte Gianna eine leichte Berührung am Arm. Es war Adriana, die sie warnte: „Sierra hat sich zu einem großen Auftritt entschlossen.“
Auf roten Stilettos, behängt mit glitzerndem Schmuck, winkte Sierra grüßend in den Raum und steuerte auf einen freien Platz am Nebentisch zu.
Gianna spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte. Sie tat es als nervöse Anspannung ab. Als sie neulich mit Teresa einen Ausflug gemacht hatte, war am Nachmittag in der Villa dann viel Zeit gewesen. Die hatte sie für gründliche Recherchen genutzt. Anschließend hatte sie sich sogar gewünscht, Sierra damit zu konfrontieren, was sie herausgefunden hatte.
Die Gelegenheit dazu kam, als Gianna sich im Vorraum der Gästetoilette gerade neuen Lippenstift auftrug.
Die Tür ging auf und Sierra rauschte herein. „Du bist hier fehl am Platz.“
Gianna trug einen letzten Tupfen Lipgloss auf und wandte sich betont langsam ihrer Gegnerin zu. „Hast du das alleinige Benutzungsrecht für diesen Raum?“
„Soll ich mich noch deutlicher ausdrücken: Verschwinde, geh dahin zurück, woher du gekommen bist, und lass dich nicht mehr blicken. Raúl gehört mir!“
Gianna hörte sämtliche Alarmglocken klingeln. „Du warst nur ein paar Monate lang seine Geliebte.“
Sierras Augen funkelten vor Zorn. „Er wollte mich sogar heiraten.“
„Nur dass er das nie gesagt hat“, erwiderte Gianna. Dann sog sie tief Luft ein und sagte sehr betont: „Such dir endlich jemand anderen als meinen Ehemann und hör auf, dich lächerlich zu machen.“
Das waren nicht nur leere Worte, sie drückten Giannas tiefste Gefühle aus – Treue, Liebe in all ihren Facetten, eine Liebe, die für immer währen würde.
Hatte sie eigentlich jemals aufgehört, Raúl zu lieben?
Vielleicht eine Weile. Als Ärger, Desillusionierung und Enttäuschung überhandgenommen hatten. Verursacht durch Sierra.
Doch nun sollte nichts und niemand je wieder zwischen sie und ihren geliebten Raúl treten.
„Und wenn ich das nicht tue?“, fragte Sierra herausfordernd.
„Dann gehe ich mit allem, was ich gegen dich in der Hand habe, an die Öffentlichkeit.“ Inzwischen wusste sie, dass Sierra nicht einmal im gleichen Hotel wie Raúl gewohnt hatte, was sowohl seine Quittungen als auch die Meldelisten des Hotels, in dem Sierra abgestiegen war, eindeutig belegten. Sierra hatte sich einfach ins Zimmer geschlichen, als der Zimmerservice Essen für Raúl brachte. Und das mit dem Telefon war auch so gewesen, wie Raúl später behauptet hatte. Während er am Handy gewesen war, hatte Sierra den Anruf auf dem
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