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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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Blick ging zu Rose hinunter, die so klein und unglaublich schön war. Ihr Atem klang wie ein Flüstern. Er sah in ihre großen türkisfarbenen Augen, ein Meer an Gefühlen, in denen ein Mann sich verlieren konnte. Ihre vollen rosigen Lippen teilten sich, als sie mit der Zunge darüberfuhr.
    Er ließ sie los und ballte die Hände zu Fäusten.
    „Ich habe nicht gelogen“, sagte er in verhaltenem Ton. „Ich werde dich nicht küssen, bis du mich darum bittest.“
    Rose legte den Kopf zurück und sah ihn an, während der Sturm sich mit seinen dunklen Wolken über ihnen zusammenbraute. „Du hast also gar nicht vor, mich zu verführen?“
    „Doch“, sagte er leise. „Ich kann an nichts anderes mehr denken. Aber ich habe dir mein Wort gegeben. Obwohl ich dich so gerne küssen würde.“
    Tief atmete sie durch und stieß ein erstauntes „Oh“ aus. Dann sah sie zu Boden. „Hat Lars gesagt, dass er mich immer noch haben will?“
    „In seiner Arroganz glaubt er, dass er dein Herz zurückgewinnen kann.“
    Ihr Kiefermuskel zuckte, während sie heftig den Kopf schüttelte. „Niemals.“ Dann sah sie ihn mit leuchtenden Augen an. „Du hast mich gestern vor dem größten Fehler meines Lebens bewahrt. Und du hältst dein Versprechen. Also kannst du nicht durch und durch schlecht sein …“
    „Ich bin es“, erklärte er scharf. „Durch und durch schlecht.“
    „Aber du tust alles, um Laetitia zu retten“, sagte sie leise. „Das ist doch wohl kaum selbstsüchtig.“
    „Ich will sie retten, weil ich meine Gründe habe. Weil …“
    „Was denn?“
    „Weil ich versprochen habe, sie zu beschützen.“
    Langsam nickte Rose. „Was nur beweist, dass ich mit meiner Annahme recht habe.“
    Alexandros stieß ein leises Lachen aus. Er war stolz darauf, immer zu seinem Wort zu stehen, angefangen von dem Versprechen, dass er sich selbst gegeben hatte als einsamer, verängstigter Junge von fünf Jahren. Damals hatten seine Eltern ihn allein gelassen, und er hatte sich geschworen, sie eines Tages wiederzufinden.
    „Ich halte meine Versprechen“, sagte er grimmig, während ein Blitz grell die dunklen Wolken durchschnitt. „Aber das macht mich nicht zu einem guten Menschen.“
    „Wer ist Laetitia, Alexandros?“ War sie noch vor einem Moment wütend auf ihn gewesen, berührte sie nun seinen Arm und sah ihn neugierig an. „Ist sie eine Freundin von dir?“
    Obwohl sie nur leicht seine Haut berührte, erschauerte er unter der sanften Berührung. Er kämpfte gegen den Impuls an, sie an seine Brust zu drücken. „Das spielt keine Rolle.“
    „Deine … Geliebte?“
    Er wandte den Blick ab.
    „Liebst du sie?“
    Alexandros sah sie wieder an, während die ersten Regentropfen fielen.
    „Ja“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ich liebe sie.“

9. KAPITEL
    Alexandros liebte diese andere Frau. Seine Worte entfachten in ihr einen Schmerz, den sie nicht verstehen konnte. Sie schluckte. „Und du glaubst, dass du sie retten kannst, wenn sie sich erst einmal in deiner Obhut befindet? Meinst du, dass sie mit deiner Hilfe wieder aufwacht?“
    „Durch ihre Ehe ist sie zum Sterben verdammt“, entgegnete er leise. „Ich werde das nicht zulassen.“
    Gebannt sah Rose ihn an. Er liebte diese Frau so sehr, dass er entschlossen war, sie zu retten, koste es, was es wolle. Das ist wahre Liebe, dachte sie. Eine Liebe, die alles gab. „Du liebst sie wirklich“, sagte sie atemlos.
    Spöttisch verzog er den Mund. „Du stellst dir wohl vor, ich wäre ein edler Ritter, so wie im Märchen.“
    „Ist es denn nicht so?“
    Er schnaubte verächtlich. „Du bist ziemlich romantisch veranlagt, was?“
    Aus seinem Mund klang es wie eine Beleidigung. „Nur weil ich das Gute in den Menschen sehe …“
    „Da liegst du bei mir falsch.“ Seine Augen glitzerten dunkel. „Und du solltest niemandem so blind vertrauen. Dein edler Ritter existiert nicht.“
    Rose atmete tief durch. „Das glaube ich schon. Ich werde warten. Ich vertraue darauf.“
    Sein Lachen klang hart. „Vertrauen ist eine Lüge, von der sich nur Dummköpfe nachts erzählen.“
    Verwundert starrte sie ihn an. „Glaubst du das wirklich?“
    Alexandros wandte sich ab und sah aufs Meer hinaus.
    Sie wollte schon die Arme ausstrecken, um ihn zu trösten, hielt sich aber zurück. Warum wollte ihr Körper ihn trösten? Sicher, sie hatte sich schon immer Sorgen um die Gefühle anderer gemacht, aber Alexandros Novros war mächtig und reich. Er könnte jede Frau

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