Julia Extra Band 0339
es fast, als sitze sie nicht hier im australischen Busch, sondern schleiche mit ihm durch den afrikanischen Dschungel.
Als die Pappbecher leer waren, schenkte er nach, und auf den zweiten Becher folgte ein dritter.
„Wenn ich so weitermache, krieg ich einen Schwips“, murmelte Holly. „Und wache morgen mit einen Kater auf.“
Brett schmunzelte. „Keine Sorge, der Wein ist leicht. Trotzdem sollten wir uns jetzt so etwas wie ein Bett herrichten. Ich dachte, wir buddeln eine Mulde in den Sandboden, was meinen Sie?“
„In Ordnung. Sie halten die Taschenlampe, ich buddele.“
„Nein, Sie halten die Lampe.“
„Aber ich kann auch …“
„Keine Widerrede! Tun Sie ausnahmsweise mal das, was man Ihnen sagt, Holly Harding.“
„Na schön.“
Eine Weile arbeitete er schweigend, während sie zuschaute. Plötzlich kicherte sie.
Er sah auf. „Was ist so komisch?“
„Nichts … Ich musste nur an die Hochzeit Ihres Bruders denken und daran, was die Gäste sagen würden, wenn sie Sie jetzt sehen könnten. Wann findet die erste Party eigentlich statt?“
„Morgen Abend.“
Schweigend sah sie ihm eine Weile zu, dann hob sie den Kopf. „Was für ein Sternenhimmel! Schauen Sie doch nur!“ Mit der Taschenlampe herumfuchtelnd, verlor sie das Gleichgewicht und fiel auf den Po. „Hoppla … Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass … hick … das dritte Glas zu viel war?“
„Wenn Sie noch mal ins Gebüsch wollen, bevor wir uns hinlegen, dann tun Sie das jetzt, Miss Harding. Und bleiben Sie in der Nähe.“
„Z…zu Befehl, Mr Wyndham.“
Als sie zurückkam, hatte er die Mulde mit der Pappe der beiden Kartons sowie seinen und ihren Kleidungsstücken ausgepolstert, mit Ausnahme der Anoraks. Seinen trug er bereits, und jetzt reichte er Holly ihren. Danach streckten sie sich in dem improvisierten Bett aus, und er breitete die beiden Decken aus dem Flieger über ihnen aus. Holly schlief sofort ein.
Als sie ein paar Stunden später wach wurde, zitterte sie vor Kälte. Zuerst wusste sie nicht, wo sie war, dann bemerkte sie, wie sich ein paar Schritte entfernt etwas bewegte – und das Etwas hatte Beine. Mit einem leisen Aufschrei rückte sie Brett ein wenig näher.
„Shh …“ Er knipste die Taschenlampe an. „Das ist nur ein Känguru, ich beobachte es schon eine ganze Weile. Es tut Ihnen nichts, Kängurus sind friedliche Tiere.“
„Da…das weiß ich eigentlich. Wahrscheinlich kommt es von all den Geschichten über Safaris in Afrika. Ich fühle mich entsetzlich.“
„Warum?“ Etwas wie Überraschung klang in seiner Stimme.
„Mir tut jeder Knochen weh. Wie fühlen Sie sich?“
„Ach, mir ist so kalt, dass ich gar nichts mehr fühle.“ Er legte die Arme um sie und zog sie enger an sich. „Nach der harten Landung und dem vielen Lastentragen ist es kein Wunder, dass Ihnen alles wehtut.“ Sorgsam wickelte er die dünnen Decken fester um ihre Körper. „So wärmen wir uns gegenseitig“, murmelte er.
„Mm, das tut gut …“ Dankbar kuschelte sie sich an ihn, und nach einer Weile entspannten sich ihre steifen Glieder.
Es geschah ganz natürlich und schien fast unausweichlich – irgendwann erwachte in ihnen das Bedürfnis nach etwas, das mit Schutz gegen die Kälte nichts mehr zu tun hatte. Was sie suchten, war eine andere Art von Nähe …
Sie drehte sich zu ihm, als sie seine Hand unter den Kleiderschichten auf ihrer Haut spürte. Sie sahen sich an, dann neigte er sich zu ihr, und ihre Lippen trafen sich.
Wochen später, als sie daran zurückdachte, sagte sie sich, dass sie schlicht und einfach den Verstand verloren hatte. Aber in diesem Moment ging ihr nur eins durch den Kopf – wie wundervoll sie sich trotz Kälte und hartem Boden in seinen Armen fühlte. Ihr Mund öffnete sich wie von selbst, und der verhaltene Kuss wurde zur feurigen Liebkosung.
Er entführte sie in eine Welt der Sinne, die sie Angst und Gefahr vergessen ließ. Seine Zärtlichkeiten weckten Empfindungen, von denen sie nicht einmal geahnt hatte, dass sie existierten. Er streichelte ihren Körper und liebkoste ihre Brüste, bis sie vor Genuss aufstöhnte.
Leidenschaftlich wölbte sie sich ihm entgegen. Mit bebenden Fingern berührte sie die warme Haut seines Rückens, spürte die stählernen Muskeln. Sie legte eine Wange an seine Brust, dann drehte sie leicht den Kopf und küsste die Stelle, wo sein Herz stürmisch pochte.
Ein kehliger Laut entfuhr ihm, und er presste sie voll Begehren an sich. Seine Liebkosungen wurden
Weitere Kostenlose Bücher