Julia Extra Band 0339
durchgemacht haben“, fuhr sie fort. „Weißt du, wie unglaublich du heute warst? Ohne dich hätte ich es niemals geschafft.“
„Holly …“
Erneut unterbrach sie ihn. „Ich bin froh, dass wir diese Nacht miteinander haben, das ist alles, was ich sagen will. Es war, was wir beide wollten, und es war der richtige Moment. Das ist etwas, was ich heute gelernt habe: Wie wichtig es ist, den Moment zu leben, ohne immer nur daran zu denken, was danach kommt. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen – wegen der Zukunft, meine ich.“
Er streckte sich wieder neben sie und schloss sie in die Arme. „Deswegen mache ich mir auch keine Sorgen. Ganz im Gegenteil, ich freue mich darauf. Wann wirst du meine Frau?“
Holly zuckte zusammen, und jetzt setzte sie sich abrupt auf. „Heiraten ist nicht notwendig, genau das versuche ich, dir begreiflich zu machen.“
„Warum sollten wir nicht heiraten?“ Er streckte eine Hand aus und strich zärtlich über ihre bebende Brust.
Sie zwang sich, den sinnlichen Schauer, der sie durchlief, zu unterdrücken. „Warum sollten wir? Oder bittest du jede Frau, mit der du schläfst, um ihre Hand?“
„Natürlich nicht, nur …“ Er lächelte. „Bei dir ist mir dieser Gedanke schon mehrmals gekommen, genauer gesagt, seit den Tagen in Haywire. Du hast mich gefragt, wie ich es schaffe, zu reisen und gleichzeitig meinen Verpflichtungen nachzugehen. Tatsache ist, dass ich daran denke, sesshaft zu werden, und dafür kommt für mich nur ein Ort infrage – die Farm. Deswegen auch der Zoo; er ermöglicht mir, mein Engagement für den Artenschutz auch weiterhin fortzusetzen.“
„Glaubst du nicht, dass dir Afrika fehlen wird?“
„Manchmal schon.“ Er zog sie in seine Arme. „Hin und wieder werde ich wohl auch den Koffer packen und auf Reisen gehen, aber es ist an der Zeit, Wurzeln zu schlagen. Was mich bisher davon abgehalten hat, ist die Vorstellung, das im Alleingang zu tun. Aber nun bist du in mein Leben getreten, und alles sieht plötzlich ganz anders aus.“
„Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ist das wirklich dein Ernst?“
„Mein vollkommener Ernst.“
„Und du glaubst nicht, es kommt nur daher, weil ich … weil ich …“, sie holte tief Luft, „… quasi Neuland für dich bin?“
Er lächelte und drückte sie fester an sich. „Das bist du, Holly, ein wundervolles Neuland.“ Sein Lächeln verschwand. „Aber du und ich, wir haben eine Menge gemeinsam. In Haywire kam es mir vor, als wärst du speziell für mich und die Farm geschaffen.“ Sanft strich er ihr übers Haar. „Könntest du dir vorstellen, dort zu leben?“
O ja ! hätte sie am liebsten laut gerufen. Das Outback bot all das, worauf es ihr ankam – Abgeschiedenheit, Abenteuer, Herausforderung und Natur. Dazu kam sein neues Projekt, der Zoo …
Und was wird aus meiner Journalistenlaufbahn ?
Die könnte sie freiberuflich fortsetzen. Vielleicht auch ein Buch schreiben, über die einheimische Fauna und Flora … den Artenschutz … sogar über Rinderzucht …
Und natürlich war da … er. Die Glückseligkeit, die sie empfand, wenn sie in seinen Armen lag. Das Gefühl von Sicherheit, von Geborgenheit, das er ihr gab. Sie verstanden sich so gut, nicht nur körperlich, auch sonst …
Abrupt drehte sie sich zu ihm. „Brett … Könnte es sein, dass es sich nicht um die große Liebe handelt, sondern eher um … nun ja, etwas rein Pragmatisches?“
„Pragmatisch? So kam es mir eben aber nicht vor. Dir vielleicht?“
Sie dachte an die leidenschaftliche Umarmung. „N…nein.“
Was sollte sie tun? Alles ging so schnell. „Muss ich mich sofort entscheiden?“
„Warum nicht? Eine Gelegenheit wie diese bietet sich so schnell nicht wieder.“
„Wie … wie meinst du das?“
„Lediglich, dass wir hier ungestört sind. Nichts lenkt uns ab, niemand ist da und versucht, uns zu beeinflussen. Wir sind allein.“
Ja, dachte sie und schluckte. Mutterseelenallein. Plötzlich hatte sie Angst. „Glaubst du wirklich, dass man uns finden wird?“
„Wenn nicht, dann spielen wir Tarzan und Jane. Das sollte ein Witz sein“, fügte er schnell hinzu, als er die Furcht in ihren Augen sah. Er drückte sie an sich und küsste sie zärtlich. „Alles wird gut ausgehen, Holly.“
Sie spürte, wie ihre Angst nachließ, und schmiegte sich an seine Brust. Ihr Widerstand begann zu schmelzen.
„Heißt das, du bist einverstanden?“, raunte er.
„Ja … Nein … Ich weiß einfach nicht.“
„Na gut,
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