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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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die Hände in die Taschen seiner Jeans. Blickte sehnsüchtig zur Tür.
    Und dann kam Ace mit einem weiteren Fund auf sie zugetänzelt.
    „Seht mal! Ich habe eine Slimfit-Jeans mit GLITZER gefunden!“, verkündete sie strahlend. „Ob die mir wohl passt?“
    Nate warf Morgan einen vernichtenden Blick zu, den sie mit einem sanften Lächeln beantwortete, während Ace seine Hand ergriff und ihn zu den Umkleidekabinen zerrte. Davor befand sich ein Wartebereich für die zahlungskräftigen Eltern, der, wie alles in der Schneehöhle, eigens zu dem Zweck gestaltet war, kleine Mädchen in Entzücken zu versetzen. Von der Decke hingen gläserne Eiszapfen, und die Wände waren mit glitzerndem Kunstschnee besprüht, sodass man das Gefühl hatte, sich im Prunksaal eines fantastischen Winterpalastes zu befinden.
    Und mittendrin saß Nate Hathoway auf einem mit eisblauem Satin bezogenen Sessel, der jeden Moment unter seinem Gewicht zusammenzubrechen drohte. Aber als Cecilia in immer wieder neuen Outfits aus der Kabine kam, die Wangen hochrot vor Begeisterung, glättete sich seine Stirn allmählich. Nicht, dass er tatsächlich gelächelt hätte, aber zumindest wirkte sein Gesichtsausdruck nicht mehr ganz so finster.
    Stunden später fuhren sie durch die Dunkelheit nach Canterbury zurück. Ace hatte sich erschöpft in ihren Kindersitz fallen lassen und war fast augenblicklich eingeschlafen. Sie verschwand fast unter dem Berg von Tüten und Paketen, die Nate bequem im Kofferraum hätte unterbringen können, aber sie hatte sich strikt geweigert, sich von ihren neu erworbenen Schätzen zu trennen.
    Ihren neuen Mantel – eine flauschige, völlig unpraktische Kreation aus schneeweißem Plüsch, um die ihre Klassenkameradinnen sie glühend beneiden würden – hatte sie gleich anbehalten. Dazu trug sie einen Haarreifen mit einer leuchtend blauen Samtschleife und kleine rote Lederschuhe mit Klettverschluss.
    „Sie sieht völlig fertig aus“, bemerkte Nate nach einem Blick in den Rückspiegel. „Aber das ist ja wohl kein Wunder.“ Mit fragend hochgezogenen Brauen wandte er sich Morgan zu. „Was meinen Sie, ist die Fähigkeit zum Powershoppen der weiblichen Spezies angeboren?“
    Sie überlegte kurz und nickte dann. „Ich glaube schon.“
    „Warum haben Sie dann nichts für sich selbst gekauft?“
    „Weil es heute nicht um mich ging.“
    Ein Funken Wärme glomm in seinen Augen auf, aber zu Morgans Bedauern richtete Nate seinen Blick gleich wieder nach vorn, sodass sie nicht allzu lange darin schwelgen konnte.
    Als es leicht zu schneien begann, stellte Nate das Radio an. Es war auf einen Rocksender eingestellt, aber mit Rücksicht auf seine schlafende Tochter drückte er so lange den Programmknopf, bis er eine sanfte Countryballade gefunden hatte.
    „Warum nennen Sie Cecilia eigentlich Ace?“, fragte Morgan ihn unvermittelt.
    Er zögerte einen Moment, dann zuckte er die Schultern. „Ich nehme an, weil ihre Mutter angefangen hatte, die Abkürzung Sissy zu verwenden. Bei den Hathoways gibt es keine Sissys , und ich wollte nicht, dass dieser Spitzname sich einbürgert.“ Nach einer weiteren kurzen Pause fügte er hinzu: „Inzwischen bedaure ich es allerdings, dass ich damals so eine große Sache daraus gemacht habe.“
    Morgan hatte von dem Unfall gehört und wusste, dass er in einem Moment noch eine Frau und ein Leben gehabt und im nächsten alles verloren hatte. Was mochte er noch zu bedauern haben? Hatte er seiner Frau noch ein „Ich liebe dich“ nachgerufen, bevor sie zum letzten Mal durch die Tür gegangen war?
    Ein längeres Schweigen breitete sich aus, aber Morgan empfand es weder als angespannt noch als bedrückend. Es fühlte sich gut an, mit Nate Hathoway durch die Dunkelheit zu fahren, während leise die Musik spielte, es draußen schneite und sein beruhigend männlicher Geruch sie umfing. Er mochte nicht viel reden, doch er war genau der Mann, den man bei sich haben wollte, wenn man von einer Horde Barbaren mit Messern zwischen den Zähnen angegriffen wurde.
    Morgan war klar, dass eine unabhängige Frau solche Gedanken nicht haben sollte, aber sie konnte die Wärme im Wageninnern zu ihrer Verteidigung anführen. Das Radio. Das monotone Geräusch der Scheibenwischer. Das Gefühl, absolut sicher aufgehoben zu sein. All das würde jede Frau einlullen und es ihr unmöglich machen, intellektuelle Überlegungen anzustellen oder auch nur die Augen offen zu halten …
    Es war vollkommen still, als Morgan aufwachte. Die

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