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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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ihm, ihr vorbehaltlos jeden Kummer seines bisherigen Lebens anzuvertrauen.
    „Wir wissen doch beide, dass Sie meine Nachrichten nicht lesen.“
    Da hatte sie allerdings recht. Würde sie gehen, wenn er ihr versprach, es von jetzt an zu tun? Er bezweifelte es.
    „Außerdem hat mein Kommen noch einen weiteren Grund.“ Sie zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus ihrer Tasche und hielt es Nate hin. „Nächste Woche beginnen die Proben für den Weihnachtsengel. Ich brauche Ihre schriftliche Einwilligung, dass Cecilia daran teilnehmen darf.“
    Nate gab einen genervten Laut von sich. „Das Wort ‚Weihnachtsengel‘ steht mir bis hier! “, teilte er ihr mit einer entsprechenden Handbewegung mit. „Die ganze Stadt spielt deswegen verrückt, aber ich mache da nicht mit. Ich habe weder etwas für Weihnachten übrig noch für Wesley Wellhaven. Und schon gar nichts für irgendwelche rührseligen Krippenspiele! “
    Angesichts der drohenden Anzeichen eines ausgewachsenen Wutanfalls hätte jeder vernünftige Mensch jetzt den Rückzug angetreten. Aber nicht Morgan McGuire.
    „Vielleicht sollten Sie über Ihrem ‚Draußen bleiben‘-Schild noch die Warnung ‚Vorsicht bissiger Hund‘ anbringen“, schlug sie milde vor.
    „Tut mir leid, wenn ich mich der allgemeinen Ho-ho-ho-Stimmung nicht anschließen kann. Aber seit meine Frau am vorletzten Heiligabend bei einem Unfall getötet wurde, hat dieses Fest für mich etwas an Glanz verloren.“
    Nate hielt bewusst jede Emotion aus seiner Stimme heraus. Auf mitleidige Kommentare konnte er verzichten. Nein, er wollte etwas anderes von ihr, und es warf ihn ziemlich aus der Bahn, als er erkannte, was es war.
    Er wollte ihr von den quälenden Schuldgefühlen erzählen, die seit zwei Jahren seine ständigen Begleiter waren. Weil er nichts gegen die schrecklichen Schmerzen hatte tun können, die Cindy in den letzten Stunden ihres Lebens ertragen musste. Weil er bei ihrem Tod Erleichterung darüber empfunden hatte, dass er ihr Leiden nicht länger mit ansehen musste.
    Er wollte ihr erzählen, dass Cindy in all ihrer Qual beinah glücklich gewirkt hatte, weil sie nun endlich wieder mit ihrer einzig wahren Liebe zusammen sein würde. Wenige Sekunden bevor sie starb, hatte sie noch einmal die Augen geöffnet und ihn mit völlig klarem Blick angesehen. „Du bist immer mein Schutzengel gewesen, Hath“, hatte sie ruhig gesagt. „Jetzt werde ich deiner sein.“
    All das wollte er Morgan McGuire anvertrauen, und er hasste sich dafür. Als ob diese naseweise kleine Lehrerin, die kaum aus dem Teenageralter heraus war, die Antwort darauf wüsste!
    Sie kam noch einen Schritt näher – viel zu nah – und sah mit ihren grünen Augen ernst zu ihm auf. „Es tut mir so leid, dass Sie Ihre Frau verloren haben, Nate …“
    Wenn jetzt ein Spruch von der Sorte Aber die Zeit heilt alle Wunden folgte, würde er einen Grund haben, echte Abneigung gegen sie zu empfinden. Voller Hoffnung wartete er ab.
    Sie sagte nichts, berührte nur sanft sein Handgelenk.
    Nate zog seinen Arm so heftig zurück, als hätte er sich an glühendem Stahl verbrannt. „Wir werden über Weihnachten nicht hier sein“, eröffnete er ihr schroff. „Daher macht es keinen Sinn, Ace in die Proben miteinzubeziehen. Ich fahre mit ihr nach Disneyland.“
    Es klang wie ein seit Monaten feststehender Plan und nicht, als hätte er diesen Einfall gerade erst aus der Luft gegriffen, um Morgan auszubremsen.
    „Diese Stadt leidet schwer unter der Wirtschaftskrise“, hob sie nach einem längeren Schweigen an. „Erinnern Sie sich noch an Wellhavens Konzert ‚Das Weihnachtswunder‘ letztes Jahr in Middleton, Vermont? Schon allein durch die Aufführung ist ziemlich viel Geld in die leeren Kassen der Stadt geflossen, aber die Publicity, die Middleton durch die Fernsehübertragung bekam, war einfach unbezahlbar. Die Menschen sind in Trauben dort angereist, und das zu einer Jahreszeit, in der sich sonst kein Tourist dort blicken lässt.“
    „Und was hat das mit mir und Ace zu tun?“, erkundigte Nate sich mürrisch.
    „Dasselbe könnte auch hier in Canterbury geschehen.“
    „Und?“
    Falls sein schroffer Tonfall sie einschüchterte, gab sie es nicht einmal mit einem Wimpernzucken zu erkennen. „Ich glaube, die Menschen brauchen etwas, auf das sie hoffen können“, sagte sie ruhig. „Und an Weihnachten macht sich dieses Bedürfnis besonders stark bemerkbar. Man will einfach glauben, dass eines Tages alles gut wird.“
    Wie konnte

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