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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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Beifahrertür stand offen, und sie spürte ein Gewicht auf ihrer Schulter. Nach einigen Sekunden erkannte sie, dass es Nates Hand war, die auf ihrer Schulter lag. Selbst durch den dicken Stoff ihres gefütterten Parkas hindurch konnte Morgan ihre Kraft und Wärme spüren.
    „Wir sind zu Hause, Morgan.“
    Zu Hause … Ein gemeinsames Nest anstelle einer leeren Wohnung, in der einen niemand erwartete. In diesem Augenblick war es für Morgan der verlockendste aller Träume.
    „Ich dachte, Sie würden aufwachen, als ich Ace aus dem Wagen geholt und den ganzen Kram ins Haus geschafft habe. Aber Sie haben geschlafen wie ein Stein.“
    Morgan spürte, wie sie rot wurde. Hoffentlich hatte sie nicht laut seinen Namen genannt, als er ihr in ihrem Traum das Lächeln schenkte, das er ihr in der Realität verweigert hatte.
    Und dann, als sie am wenigsten damit rechnete, war es plötzlich da.
    Nate Hathoway lächelte sie tatsächlich an. Es war nur ein kleines Lächeln, aber so echt, dass es war, als ob die Sonne hinter einer dicken Wolkendecke hervorkäme. Er nahm die Hand von ihrer Schulter und berührte leicht ihre Wange. „Das Muster des Sitzbezugs hat sich in Ihre Haut gedrückt.“
    Für einen Moment tauchten ihre Blicke ineinander, dann zog er seine Hand wieder zurück und wandte den Blick ab. „Miss McGuire …“
    „Morgan.“
    Als er sie wieder ansah, war das Lächeln verschwunden. „Sie haben meiner Tochter heute ein großes Geschenk gemacht“, sagte er ernst. „Ich habe sie sehr lange nicht mehr so glücklich gesehen, und dafür möchte ich Ihnen danken.“
    Er beugte sich vor und küsste sanft die Stelle, die er zuvor mit seinen Fingerspitzen berührt hatte. Es war eine so zarte, behutsame Liebkosung, dass Morgan alles, was sie bisher über diesen Mann gedacht hatte, zurücknahm.
    Und dann wandte Nate sich ab und verschwand im Haus, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Wie vom Blitz getroffen saß Morgan in seinem Auto und fragte sich, ob sie diesen Moment nur geträumt hatte. Schließlich gelang es ihr, sich aus ihrer Erstarrung zu lösen. Noch immer leicht benommen, stieg sie aus, drückte die Wagentür hinter sich zu und ging zu ihrem eigenen Auto.
    Die Nacht war klar und kalt und der Himmel voller Sterne. Ihre Hände auf dem Steuerrad zitterten. Lag es an der Kälte oder nur an der Abwesenheit seiner Wärme?
    Erst als sie fast zu Hause war, bemerkte Morgan, dass er einen weiteren Kleiderhaken auf den Beifahrersitz gelegt hatte.
    Und noch immer fehlte seine Unterschrift auf dem Erlaubnisschein für den Weihnachtsengel .

3. KAPITEL
    Er wollte sie nie wiedersehen.
    Morgan McGuire rührte Dinge in ihm auf, die besser im Dunkeln blieben.
    Hätte er bloß nicht diesem idiotischen Impuls nachgegeben, ihre Wange zu küssen! Ihre Haut hatte sich so samtweich angefühlt wie eine Rosenblüte und ihm die große Leere in seinem Innern unangenehm bewusst gemacht. Genau genommen hatte der ganze Tag mit ihr diese Wirkung auf ihn gehabt. Ihr Enthusiasmus, ihr ansteckendes Lachen – einfach alles an ihr.
    Und das bedeutete ab sofort striktes Miss-McGuire-Verbot.
    Sein Leben war schon kompliziert genug, auch ohne dass er sich in eine Beziehung mit der Lehrerin seiner Tochter verstrickte.
    Nate presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, als er bemerkte, dass das Wort „Beziehung“ klammheimlich seine Gedankenkontrolle passiert hatte. Genau deswegen wollte er sie nicht wiedersehen. Ein einziger Tag, der noch dazu in eine hemmungslose Einkaufsorgie ausgeartet war, hatte genügt, um sie mit einem Begriff wie „Beziehung“ in Verbindung zu bringen.
    Aber damit war jetzt Schluss! Er würde dieser unguten Entwicklung einen Riegel vorschieben, und das war’s. Denn eins wusste jeder in Canterbury über ihn: Nate Hathoway verfügte über einen eisernen Willen, und wenn er sich einmal etwas vornahm, dann zog er es auch durch.
    Immerhin war es ihm gelungen, die marode Schmiede, die die letzten zwei Hathoway-Generationen nur mit knapper Not über Wasser gehalten hatte, in einen erstklassigen Kunsthandwerksbetrieb zu verwandeln. Sein Vater war seinen Plänen gegenüber skeptisch gewesen, aber Skepsis lag den Männern der Familie nun mal im Blut. Ebenso wie harte Arbeit und ein gewisser Hang zur Rebellion.
    Cindys und Davids Eltern waren von derselben Art gewesen: raubeinige Arbeiter, bettelarm, aber stolz wie die Könige. Ihre gemeinsame Herkunft hatte sie zu einer fest verschworenen Gemeinschaft zusammengeschmiedet, und

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