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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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nie etwas anderes getan, bis sich nach den ersten Sätzen ein Zittern in ihre Stimme schlich. Sie hielt kurz inne, versuchte es erneut, doch es geschah wieder. Und dann begann sie vor versammeltem Publikum und laufenden Kameras zu weinen.
    Nach einigen atemlosen Augenblicken, in denen Nate tausend Tode starb, hörte das Weinen auf, und Ace Hathoway sagte mit klarer, sicherer und wunderschöner Stimme: „Wenn jemand traurig sein muss, damit ein anderer glücklich sein kann, ist das falsch. Und es ist nicht Weihnachten. Brenda, komm her, und sei der Weihnachtsengel.“
    Mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand wie ein kleiner Geist.
    Nate stand auf und zog Morgan, deren Hand irgendwie in seine geraten war, mit sich, während Brenda rasch auf den Christbaum zulief.
    Wenige Minuten später klammerte Ace sich schluchzend an den Hals ihres Vaters. „Ich habe alles ruiniert, Daddy … ich habe den Weihnachtsengel ruiniert …“
    Nate hörte, wie Brendas süße Stimme den Zuschauerraum füllte, und strich seiner verzweifelten Tochter beschwichtigend über den Rücken. „Nein, mein Liebling, das hast du nicht. Was du gerade getan hast, war einfach großartig. Ich bin so stolz auf dich, dass ich fast platze.“
    Ace löste ihr tränennasses Gesicht von seinem Hals und sah ihn ungläubig an. „Ich habe das Stück nicht ruiniert?“
    Nate schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich glaube sogar, das war die beste Weihnachtsvorstellung, die ich je in meinem Leben gesehen habe.“
    Wie zur Bestätigung seiner Worte stimmte in diesem Augenblick Wesleys kraftvolle Stimme in Brendas Gesang ein, und gemeinsam sangen sie die letzte Strophe von „Engel der Hoffnung“. Danach herrschte sekundenlang atemlose Stille, bevor das Publikum in tosenden Beifall ausbrach.
    Als die Bravorufe allmählich abebbten, rief jemand: „Wir wollen den rothaarigen Weihnachtsengel!“
    „Ja, wir wollen Ace“, stimmte ein weiterer Zuschauer ein. „Holt uns Ace Hathoway!“
    Der Ruf setzte sich fort wie ein Lauffeuer, bis der ganze Saal skandierte: „WIR WOLLEN ACE! WIR WOLLEN ACE! WIR WOLLEN ACE!“
    Schließlich zupfte Morgan Nate am Ärmel und zog ihn und Ace mit sich vor den Vorhang. Er blickte in ein Meer von Gesichtern. Er sah seine Nachbarn und Freunde. Sie alle waren von ihren Sitzen aufgesprungen und pfiffen und trampelten Beifall für seine Tochter, die bereit gewesen war, das Glück ihrer Freundin vor ihr eigenes zu stellen. In Aces Traum hatte Cindy gesagt, dass sie den Menschen zeigen würde, worum es an Weihnachten wirklich ging. Und genau das war gerade geschehen. Nate sah den Sinn von Weihnachten. In der wahrhaft großen Seele seiner Tochter. In den Menschen, die ihr zujubelten. In Wesleys mutiger Entscheidung, einen nicht perfekten Weihnachtsengel zu wählen. Und er sah ihn in Morgan, die ihnen beiden unter Tränen, aber voller Liebe zulächelte.
    Liebe gab.
    Das war die Lektion, die ihm der heutige Abend erteilt hatte, und Nate schwor sich, sie nie zu vergessen. Liebe fragte nicht, was man zurückbekam. Liebe sagte nicht: Du könntest mich verletzten, also versuche ich es gar nicht erst.
    Liebe sagte: Gib alles, was du hast, denn die Zeit ist knapp. Vergeude nicht einen kostbaren Moment damit, Angst vor mir zu haben oder dich vor mir zu schützen.
    Liebe sagte: Riskier alles! Ich bin es wert, dass du mich kennenlernst!
    Wesley hatte recht gehabt. Es gab Wunder.
    Sie kamen in Form von Menschen, Einsichten oder Momenten der Inspiration. In der großartigen Stimme eines bescheidenen Mannes oder in der bescheidenen Stimme eines großartigen Mädchens.
    Aber man musste offen für sie sein. War man es nicht, schlüpften sie leise davon und kamen vielleicht nie wieder.
    Nate spürte einen feinen Luftzug im Nacken. Er hörte ein geflüstertes „Ja“.
    Und dann sah er, dass er und seine Tochter und die Frau, die er auf die Hals-über-Kopf-Art liebte, die es einem Mann unmöglich macht, zu atmen oder klar zu denken, inmitten von Engeln standen.
    Als Morgan ein leises Klopfen vernahm, blieb sie kurz stehen und lauschte in die Stille, aber es war nichts weiter zu hören. Wahrscheinlich hat ein Ast von dem Fliederstrauch das Fenster gestreift, sagte sie sich, aber kurz darauf klopfte es wieder.
    Sie ging ans Fenster und spürte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte, als sie Nate vor der Tür stehen sah. Schon sein bloßer Anblick ließ ihr die Knie weich werden, doch sie war fest entschlossen, ihrer Unabhängigkeit eine neue Chance zu

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