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Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
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Molly ihr unterm Tisch gegen das Schienbein trat, wurde Serena bewusst, dass sie gerade laut dachte.
    „Ich hoffe, es macht euch nichts aus, aber ich gehe jetzt ins Hotel zurück“, sagte Molly und rieb sich wieder die Schläfe. Sie stand auf. „Meine Kopfschmerzen sind noch schlimmer geworden.“
    „Ach“, sagte Serena und versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen. Sie erhob sich ebenfalls. „Also, Jonas, es war sehr …“
    „… interessant?“, ergänzte er hilfreich.
    Serena seufzte. „Mehr als das.“
    Molly blickte zwischen ihnen hin und her. „Bleib ruhig noch hier, Serena. Natürlich nur, wenn du willst.“
    „Nein, ich begleite dich lieber“, antwortete Serena halbherzig.
    In diesem Augenblick kamen ihre Getränke. Die Kellnerin stellte den Bourbon vor Jonas ab und sah die beiden Frauen fragend an. „Wer kriegt den scharfen Martini?“
    Molly zeigte auf Serena. „Sie.“ Sie drehte sich zu Serena um. „Jetzt setz dich endlich wieder hin“, befahl sie.
    „Aber …“ Serena warf Jonas einen verstohlenen Blick zu. Insgeheim wollte sie nur zu gern bleiben. Trotzdem fragte sie: „Bist du dir sicher, Molly?“
    „Na klar.“
    Nachdem Molly verschwunden war, sahen Serena und Jonas einander stumm an und tranken einen Schluck von ihren Drinks.
    In Begleitung ihrer Freundin hatte Serena ihre Hormone noch halbwegs im Zaum gehalten, aber jetzt probten sie den Aufstand. „Und? Wo kommen Sie her?“, fragte sie in der schwachen Hoffnung, sich mit Small Talk ablenken zu können.
    „Aus Las Vegas. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Und Sie?“
    Serena war in ihrer Kindheit ständig umgezogen, da ihr Vater bei der Marine gearbeitet hatte. Südkalifornien war seine letzte Station gewesen, und trotz Serenas sprunghafter Natur hatte sie dort Wurzeln geschlagen. „Ich wohne inzwischen in San Diego“, antwortete sie.
    „Schöne Stadt. Tolle Strände und ein anständiges Nachtleben.“
    „Sind Sie öfter dort?“
    „Nein, bisher nur einmal während der Collegezeit.“
    Serena war enttäuscht. Insgeheim hatte sie nämlich darauf gehofft, ihm dort mal über den Weg zu laufen. „Ich wusste gar nicht, dass es in Las Vegas auch Ureinwohner gibt.“
    Jonas lächelte. „Es gibt ziemlich viele von uns und – um Ihrer nächsten Frage zuvorzukommen – wir arbeiten nicht alle in den Kasinos.“
    „Sie haben mir immer noch nicht erzählt, womit Sie eigentlich Ihr Geld verdienen.“
    „Ich bin Anwalt.“
    Großer Gott! Er war der erste Anwalt, auf den sie scharf war. Normalerweise machte sie nämlich einen großen Bogen um diese Berufsgruppe, es sei denn, die Anwälte arbeiteten ehrenamtlich für einen guten Zweck.
    „Sie scheinen kein großer Fan meines Berufsstands zu sein“, stellte Jonas fest. „Ich habe übrigens auch politische Ambitionen“, fügte er hinzu, bevor sie etwas erwidern konnte.
    Anwalt und Politiker? Etablierter ging es beim besten Willen nicht. Serena war es unbegreiflich, dass sie nicht sofort aufsprang und die Flucht ergriff. Sie trank noch einen Schluck. „Erzählen Sie mir mehr.“
    „Ich kandidiere gerade für das Amt des Bürgermeisters.“
    „Echt?“
    Jonas nickte.
    „Warum? Ich meine, wie kommen Sie dazu?“
    „Ich eigne mich eben für den Job“, antwortete er und trank ebenfalls einen Schluck. „Diese Stadt besteht nicht nur aus Tourismus und Kasinos, sondern aus Menschen, die genauso berechtigte Anliegen haben wie die Tourismusbranche.“
    Serena betrachtete Jonas aufmerksam. Seine Leidenschaftlichkeit schien sich nicht nur auf seine Küsse zu beschränken. Er war wirklich ganz anders, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
    „Und was ist mit Ihnen?“, fragte er. „Was machen Sie beruflich?“
    „Ich dekoriere Torten.“ Nervös hielt Serena die Luft an. Ob er jetzt wohl eine abfällige Bemerkung machen würde? Ihre Berufswahl war nämlich eine Riesenenttäuschung für ihre Eltern, was die ihr bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase rieben. Doch Jonas lächelte nur. Hübsches Lächeln. Ihr gefielen die Linien um seinen Mund.
    „Echt? Ein süßer Job also.“
    Serena zog es vor, diesen plumpen Witz zu ignorieren.
    Jonas zuckte entschuldigend die Achseln. „Ich konnte einfach nicht widerstehen“, sagte er. „Und was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Beruf?“
    Da brauchte sie nicht lange nachzudenken. „Der kreative Aspekt“, antwortete sie.
    „Also machen Sie essbare Kunstwerke?“
    Sie nickte. Offensichtlich hatte er verstanden.

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