Julia Extra Band 0342
schwänzen, können Sie sich wenigstens über die Sehenswürdigkeiten unserer Stadt erkundigen.“
Wieder strahlte sie über das ganze Gesicht. Wyatt war wie hypnotisiert von dem Anblick.
„Wird erledigt“, sagte sie. „Sonst noch etwas?“
Allerdings. Hör auf damit, so wunderschön zu lächeln, sonst kann ich für nichts mehr garantieren. Kannst du dich nicht einfach wie eine ganz normale Zeitarbeitskraft benehmen? „Ja, eine Sache wäre da noch.“
Alex wartete.
„Genießen Sie Ihren freien Tag.“
„Mach ich. Und … vielen Dank.“
„Wofür?“
So unglaublich das war, aber ihr Lächeln vertiefte sich sogar noch. „Dass Sie es mir ermöglichen, meinen Traum zu verwirklichen.“
Wyatt stöhnte innerlich auf. Warum hatte sie das nur gesagt? Er hielt nicht viel von Träumern. Schließlich war er selbst mal einer gewesen und wusste daher genau, wie verletzlich das einen machte. „Wir sehen uns morgen früh. Dann zeige ich Ihnen alles.“
Je schneller sie eingearbeitet war, desto eher würde sie eine normale Angestellte für ihn sein.
Hoffentlich.
Mit gemischten Gefühlen sah Alex ihren Freundinnen beim Packen zu. Obwohl sie alle sich vorgenommen hatten, die Zeit hier bis zur letzten Sekunde auszukosten, war die Stimmung den ganzen Tag über seltsam gedämpft gewesen. Jetzt, wo sie Abschied voneinander nehmen mussten, sah keine von ihnen besonders fröhlich aus.
„Versprichst du uns, in Kontakt zu bleiben?“, fragte Molly, als sie Alex umarmte.
„Telefonisch, per E-Mail und auch sonst auf jede erdenkliche Art“, antwortete Alex.
„Und lass dich bloß nicht von deinem sexy Chef ausbeuten“, fügte Serena hinzu.
Alle mussten lachen. Alex war nämlich bekannt dafür, bei harter Arbeit erst richtig aufzublühen.
„Ich werde bestimmt genug Pausen haben, um mich zu erholen.“
„Pass gut auf dich auf“, sagte Jayne und zögerte einen Moment. „McKendrick ist verdammt attraktiv, Alex. Das könnte gefährlich werden.“
„Ich werde mich schon nicht in ihn verlieben“, versicherte Alex ihr. „Außerdem haben mich ein paar der Kollegen bereits vor ihm gewarnt. Er sei so eine Art einsamer Wolf, der grundsätzlich nichts mit seinen Angestellten anfängt. Ich habe mir schon viel zu oft die Finger verbrannt, um mich ausgerechnet in einen so unnahbaren Typen wie Wyatt zu verlieben.“
Alex war nämlich ein für alle Mal mit dem Thema Männer durch. Liebeskummer hatte sie weiß Gott genug gehabt.
Jayne zwang sich zu einem Lächeln, als sie Alex zum Abschied umarmte. „Na gut. Aber wenn er dich schlecht behandelt, bringe ich ihn um!“
„Was soll schon passieren? Ich habe kein Interesse an ihm und er auch nicht an mir.“ Hoffentlich.
„Okay, aber falls du uns brauchst, sind wir für dich da. Egal, worum es geht!“, verkündete Serena.
„Schließlich sind wir nur ein paar Stunden entfernt“, warf Molly ein.
Kurz darauf stiegen sie alle in ein Taxi und waren verschwunden.
Erst als Alex allein war, wurde ihr die volle Tragweite ihrer Entscheidung bewusst. Ab morgen würde sie also mit Wyatt McKendrick zusammenarbeiten. Leider ließ diese Aussicht sie längst nicht so kalt, wie sie ihren Freundinnen hatte glauben machen wollen. Im Gegenteil sogar – sie fand ihn nämlich beunruhigend attraktiv. Hoffentlich hatte sie mit ihrer Entscheidung keinen Riesenfehler gemacht!
Je eher er sie einarbeitete, desto besser. Dann hatte sie den Kontakt mit ihm bestimmt schnell hinter sich.
„Okay, ich wäre dann so weit“, sagte Alex am nächsten Morgen, als sie Wyatt vor seinem Büro abfing. „Womit soll ich anfangen?“
Er hob eine Augenbraue. „Freut mich, dass Sie so unternehmungslustig sind, wo Sie sich doch erst so gegen diesen Job gesperrt haben.“
„Jetzt, wo die Entscheidung gefallen ist, kann ich es ehrlich gesagt kaum erwarten.“
„Wir fahren zuerst in der Stadt herum. Da Sie erst in einer Stunde am Tresen erwartet werden, habe ich kurzerhand beschlossen, Ihnen ein paar Läden zu zeigen, die ich meinen Gästen immer gern empfehle.“
„Zum Beispiel?“
„Herrenausstatter, Reiseführer und so weiter.“
Alex zog einen kleinen blauen Notizblock aus der Tasche. „Okay, schießen Sie los.“
Wyatts Mundwinkel zuckten belustigt, als er ihr den Notizblock aus der Hand nahm. „Auf dem Tresen liegt ein Blatt mit sämtlichen Kontaktinformationen. Ich wollte einfach nur, dass Sie die Besitzer persönlich kennenlernen. Mit einigen von ihnen arbeite ich nämlich schon zusammen,
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