Julia Extra Band 0342
kein Interesse an ihr, und sie würde bestimmt nicht viel mit ihm zu tun haben.
Zumindest nicht außerhalb ihrer Tagträume.
3. KAPITEL
Wyatt konnte seine Ungeduld wegen Alex’ Antwort kaum zügeln, was ihn selbst überraschte. Das musste mit dem großen Zeitdruck zusammenhängen. Jemanden von Belindas Format zu finden, war nämlich gar nicht so einfach, und ihre vorzeitigen Wehen waren total überraschend gekommen. Jedenfalls konnte seine Ungeduld unmöglich etwas mit Alex’ schönen blauen Augen oder dem hinreißenden Schwung ihrer Lippen zu tun haben.
Doch als er sie in der Lobby sah, machte sein Herz einen Satz. Sie trug ein leuchtend rotes Kleid, das ihre prachtvollen Beine betonte, und seine Hormone spielten augenblicklich verrückt. Zu dumm, dass sie für ihn tabu war.
Angesichts ihres angespannten Gesichtsausdrucks machte er sich innerlich bereits auf eine Absage gefasst, doch zu seiner Überraschung lächelte sie strahlend, als sie ihn sah. „Und?“, fragte sie. „Was machen wir als Erstes? Wenn ich den Job schon übernehme, dann will ich ihn auch richtig machen.“
Freudige Erregung überkam ihn. „Das schaffen Sie schon.“
„Wieso sind Sie da so sicher?“
„Hatten wir diese Diskussion nicht schon gestern?“
„Ich wollte ja nur darauf hinaus, dass Sie mich gar nicht kennen“, sagte sie. „Außerdem gehe ich ein ganz schönes Risiko ein. Immerhin gebe ich einiges für diesen Job hier auf. Wenn ich versage, stehe ich hinterher schlechter da als jetzt.“
Wyatt unterdrückte ein Lächeln. „Sie werden schon nicht versagen. Ich werde Sie persönlich einweisen.“
„Warum machen Sie den Job dann nicht gleich selbst?“
Er hob eine Augenbraue.
„Was ist?“
„Ich habe noch nie jemanden getroffen, der es mir so schwer gemacht hat, ihn einzustellen.“
„Ich wollte nur etwaige Missverständnisse vermeiden.“
Er sah ihr in die Augen. „Okay, dann reden wir mal Klartext. Ich mache den Anfang: Ich brauche eine Concierge und halte Sie perfekt für den Job. Und ich irre mich nur selten. So, jetzt sind Sie dran.“
Sie hielt seinem Blick stand. „Ich werde die beste Ersatz-Concierge sein, die Sie je hatten.“
„Nur die beste Ersatz- Concierge?“
Sie hob eine zierliche Schulter und ließ sie wieder fallen – eine völlig unschuldige Geste, die Wyatt jedoch sehr erotisch fand. „Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, Belinda ausstechen zu wollen.“
„Das wüsste sie bestimmt zu schätzen.“
„Wie geht es ihr eigentlich?“
„Sie hat eine Tochter namens Misty bekommen.“
„Was für ein toller Name! Die Kleine ist bestimmt süß.“ Angesichts ihres sehnsüchtigen Blicks schrillten bei Wyatt wieder sämtliche Alarmglocken. Sexy Schulterzucken hin oder her, häusliche Frauen waren ihm ein Graus.
„Startbereit?“, fragte er.
„Na klar. Da wäre nur noch eine Kleinigkeit.“
„Und zwar?“
„Heute Nachmittag reisen meine Freundinnen ab und …“
„Sie wollen sich also von ihnen verabschieden?“
Wyatt selbst hatte keine Freunde. Seiner Meinung nach gab man anderen Menschen zu viel Macht über einen, wenn man sie zu dicht an sich heranließ. Man machte sich nur verletzlich, und das wollte er nie wieder sein. Doch das Wohlergehen seiner Mitarbeiter war ihm sehr wichtig.
„Na ja, es sind meine besten Freundinnen“, sagte Alex.
„Kein Problem. Schließlich haben Sie eigentlich noch Urlaub.“
„Ich dachte, ich sollte sofort anfangen.“
„Von mir aus können Sie erst morgen loslegen. Den heutigen Tag schaffen wir auch so. Ich werde schon jemanden finden, der für Sie einspringt.“
Alex runzelte die Stirn. „Irgendwie ist mir das ziemlich unangenehm. Werden meine Kollegen mir das nicht übel nehmen?“
„Nicht, wenn ich sie extra dafür bezahle und ihnen zum Ausgleich einen Tag freigebe.“
„Ich drücke mich nur sehr ungern vor meinen Pflichten.“
Wyatt warf ihr einen jener einschüchternden Blicke zu, mit denen er seine Angestellten sonst immer zum Zittern brachte. „Sie haben heute frei“, sagte er energisch. „Ende der Diskussion!“
Doch zu seiner Überraschung wirkte Alex vollkommen unbeeindruckt. „Mir ist schon klar, dass Sie hier der Boss sind, aber …“
Wyatt musste schon wieder lächeln. Dabei war er sonst normalerweise sehr ernst. Kurz entschlossen ging er auf einen Schrank zu, zog eine Schublade auf und nahm eine Handvoll Broschüren heraus.
„Was ist das?“
„Da, Ihre Hausaufgaben. Wenn Sie schon die Schule
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