Julia Extra Band 0342
Jahren! – den Unterschied zwischen Mann und Frau. Oder warum manche Frauen sich wegen eines Mannes prügelten. Oder sich seinen Namen auf den Körper tätowieren ließen.
Dabei hatte er gar nichts getan, was solche Empfindungen rechtfertigte. Nein, das eigentliche Problem war sie selbst. Seine bloße Gegenwart machte sie nämlich so scharf, dass ihr die Hände zitterten. Sie hatte praktisch auf ihnen sitzen müssen, um sie ruhig zu halten.
Und das war gar nicht gut. Ihre bisherigen Beziehungen zu Männern waren nämlich eine einzige Katastrophe gewesen – angefangen damit, dass ihr Vater und ihr Stiefvater sie verlassen hatten. Sie konnte sich noch genau daran erinnern, wie sie weinend und bettelnd hinter dem Auto ihres Stiefvaters hergerannt war.
Danach hatte sie sich umso mehr angestrengt, um geliebt zu werden. Leider hatte sie dabei den fatalen Hang entwickelt, sich Männer mit Problemen auszusuchen, die ihr mit schöner Regelmäßigkeit das Herz brachen, sobald sie ihnen geholfen hatte. Die letzte Erfahrung mit Michael war die schlimmste gewesen. Ein kleines Mädchen war dabei die Hauptleidtragende gewesen, und seitdem hatte Alex die Nase von Männern endgültig voll!
Ihre instinktive körperliche Reaktion auf Wyatt war daher ein echtes Warnsignal. Bloß nie mehr den gleichen Fehler machen! Das Vernünftigste wäre …
„… zurück nach San Diego zu flüchten“, murmelte sie vor sich hin.
„Was hast du gerade gesagt?“, fragte Molly.
„Dass ihr euch keine Sorgen um mich zu machen braucht“, sagte sie zu ihren Freundinnen, als sie das Hotelzimmer betraten, das sie mit Jayne teilte.
„Du kannst unmöglich hierbleiben“, sagte Jayne. „Das wäre totaler Wahnsinn, Alex.“
Alex schüttelte den Kopf. „Keine Sorge. Ich habe eine neue eiserne Regel: Das hier nur als Job zu betrachten.“ Den ich allerdings sofort abgelehnt hätte, wenn Wyatt es mir nicht so schwer gemacht hätte. „Hübsche Frisur übrigens.“
Alex, Molly und Serena hatten zusammengelegt, um Jayne einen neuen Haarschnitt zu spendieren. Sie hatte sich daraufhin das bis zur Taille reichende Haar radikal kürzen lassen – vermutlich weil ihr wankelmütiger Exverlobter ihre alte Frisur gemocht hatte.
„Danke, aber die Taktik funktioniert bei mir nicht“, sagte Jayne.
„Welche Taktik?“, fragte Alex scheinheilig.
„Uns abzulenken“, erklärte Molly. „Alex, du willst doch wohl nicht etwa allein hierbleiben? Weißt du nicht mehr, wie aufgewühlt du warst, als du Michael und seiner Tochter letzte Woche über den Weg gelaufen bist? Die Vorstellung, dich allein hier zurücklassen zu müssen, gefällt uns überhaupt nicht.“
Alex bekam einen Kloß im Hals. Molly, Serena und Jayne waren wie selbstverständlich an ihrer Seite gewesen, nachdem Michael ihr das Herz gebrochen hatte … wie immer in solchen Fällen.
„Danke, aber eure Sorge ist völlig unbegründet. Außerdem habe ich mich ja noch gar nicht entschieden.“
„Sag Nein“, bat Serena. „Das geht doch alles viel zu schnell.“
„Stimmt.“
Alex’ drei Freundinnen wechselten einen besorgten Blick. „Du wirst das Angebot annehmen, oder?“, fragte Serena.
„Vielleicht ist es verkehrt, aber als er mir diese Summe ins Ohr geflüstert hat …“
Bei der Erinnerung an Wyatts heißen Atem an ihrem Ohr blieb ihr unwillkürlich die Luft weg.
Molly schnalzte vor Alex’ Gesicht mit den Fingern. „Hör auf zu träumen, Alex!“
Sie blinzelte. „Ich habe doch nur nachgedacht!“
„Und worüber bitte schön?“, fragte Jayne.
„Über Mr McKendricks geflüstertes Angebot. Er ist übrigens ganz schön sexy“, warf Serena ein.
Der Frau konnte man einfach nichts vormachen.
„Meine Entscheidung hat überhaupt nichts mit McKendricks Sex-Appeal zu tun!“, protestierte Alex. „Nur damit, dass er mir das Dreifache meines jetzigen Gehalts angeboten hat.“
Jayne sah sie verblüfft an. „Komm, wir setzen uns erst einmal hin. Dann kannst du uns alles in Ruhe erzählen.“
„Gute Idee“, sagte Molly und nahm erwartungsvoll auf dem Bett Platz. „Schieß los.“
Alex seufzte. Die anderen hatten recht. Über die Ereignisse der letzten halben Stunde zu reden, würde ihr vielleicht dabei helfen, klarer zu sehen. Im Moment war sie noch viel zu aufgeregt dafür.
„Okay.“ Sie setzte sich im Schneidersitz aufs Bett. „Es fing damit an, dass die Concierge Wehen bekam …“
Als Alex mit dem Erzählen fertig war, sah Jayne sie eindringlich an. „Pass bloß
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