Julia Extra Band 0342
vermeiden, wenn man in der Öffentlichkeit steht. Aber wenigstens hat es dich perfekt eingefangen.“
„Das ist nicht meine beste Seite“, gab sie schnippisch zurück. „Du hättest mir vorher sagen sollen, in welche Richtung ich gucken soll. Dann hätte ich eine vorteilhaftere Pose einnehmen können.“
Er runzelte die Stirn. „Was willst du damit sagen? Glaubst du etwa, dass ich etwas damit zu tun hatte?“
Sie hob nur die Augenbrauen.
„Ich habe mir viel Mühe gegeben, um genau das hier zu vermeiden“, erinnerte er sie. „Ich wollte mit dir allein sein, weg von der Stadt.“
„Ach ja? Ich dachte, du wolltest Jeffrey Kefrons Anruf feiern.“
„Das auch. Beides.“ Er machte eine ungeduldige und hilflose Geste.
„Auf jeden Fall hast du weder Mühe noch Kosten gescheut. Aber eine PR wie diese hier ist natürlich auch unbezahlbar. Die Davenports sind bestimmt schon ganz grün vor Neid.“
„Was ist nur los mit dir? Heute Morgen war zwischen uns doch noch alles in Ordnung! Wir waren … glücklich. Und jetzt machst du mir Vorwürfe und benimmst dich, als würde zwischen uns nur dieser verdammte Deal existieren!“
Serena verlor jetzt endgültig die Selbstbeherrschung. „Weil ‚dieser verdammte Deal‘ das Einzige ist, das uns verbindet!“
„Aber letzte Nacht …“
Sie hob warnend die Hand. „Hör auf! Wag es bloß nicht, von letzter Nacht zu reden, oder ich schwöre dir, dass ich … dass ich …“
Der Boden schien plötzlich unter Jonas’ Füßen zu schwanken. „Du bist offensichtlich wütend. Ich habe zwar keine Ahnung, warum, aber anscheinend siehst du die Dinge dadurch etwas verzerrt. Vielleicht sollten wir uns erst einmal hinsetzen und in Ruhe über alles reden.“
Serena sah ihn aus schmalen Augen an. „Beantworte mir nur eine Frage.“
„Alles, was du willst.“
„Hat Jameson dir gestern Nachmittag vorgeschlagen, für den Erfolg der Kampagne romantisch zu werden?“
„Serena …“
„Ja oder nein? Beantworte meine Frage, verdammt noch mal!“
„Ja, aber …“
Sie war schon aus der Tür, bevor er den Satz vollenden konnte. Zum zweiten Mal hatte das kleine Wort Ja Jonas’ Schicksal besiegelt.
Das Treffen mit Terri Kaufman dauerte nur eine knappe Stunde, doch Serena kehrte erst nach zehn Uhr abends in Jonas’ Wohnung zurück, um in Ruhe darüber nachzudenken, was sie als Nächstes tun wollte.
Leider hatte sie nicht die geringste Ahnung.
Terri hingegen schon. Sie hatte nur so vor Ideen gesprudelt, wie man Serenas auffälligen Stil abmildern und trotzdem einen jungen und frischen Look bewahren konnte.
Im Auto blätterte Serena die Kataloge durch, die Terri ihr gegeben hatte. Offensichtlich würden knieumspielende Röcke und figurbetonte Jacketts Serenas neuen Stil dominieren. Soweit sie erkennen konnte, waren allenfalls die bunten Accessoires „jung und frisch“.
Terri hatte Serena auch vorgeschlagen, ihre natürliche Haarfarbe zu dämpfen, da das auf Fotos besser wirken würde. Ansonsten empfahl sie Haarbänder. So wie es aussah, würde Serena bald wie Janets Klon aussehen.
Wollte sie das wirklich durchziehen? War sie überhaupt imstande dazu? Vor allem nachdem sie die Wahrheit kannte?
Unschlüssig klappte Serena die Kataloge zu und fuhr zurück in die Stadt. Noch nie hatte sie sich so einsam und verloren gefühlt.
Bei ihrer Rückkehr war Jonas nicht im Wohnzimmer, doch in seinem Zimmer brannte noch Licht. Feige, wie sie war, beschloss sie, ungesehen in ihr Zimmer zu schlüpfen. Sie war gerade viel zu verletzlich, um ihm gegenüberzutreten.
Doch er öffnete seine Tür genau in dem Moment, als sie ihre schließen wollte. Er trug ein weißes T-Shirt, das sich eng über dieselbe Brust spannte, auf der sie noch heute Morgen aufgewacht war. War es wirklich erst wenige Stunden her, dass die Zukunft ihr so verheißungsvoll erschienen war?
„Du bist ja zurück. Ich fing schon an, mir Sorgen zu machen.“
„Sorry.“
Jonas lehnte sich gegen den Türrahmen. „Und? Wie lief das Treffen?“
„Ganz gut. Wir haben übermorgen noch eins. Terri zufolge geht es dann erst richtig los. Bis dahin darf ich über ihre Vorschläge nachdenken.“
„Du musst sie nicht akzeptieren, Serena.“
Sie zuckte mit gespielter Gleichgültigkeit die Achseln. „Es handelt sich ja nur um Klamotten und Accessoires. Na ja, und um mein Haar. Du wirst lachen, aber sie will, dass ich es färbe.“
Jonas stieß sich entsetzt vom Türrahmen ab. „Nein! Serena …“
„Keine Sorge, sie
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