Julia Extra Band 0342
Veranda.
„Das wirst du gleich sehen.“ Jonas legte ihr die Hand auf den Rücken, als sie die Stufen emporschritten.
„Willkommen im Piedmont“, sagte ein uniformierter Mann, als sie durch die Tür traten.
Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein exklusives Restaurant. Nachdem sie sich an ihren Tisch gesetzt hatten, erzählte Jonas ihr, dass ein Koch aus Los Angeles das Haus vor zwölf Jahren gekauft und nach umfassenden Renovierungsarbeiten in ein exklusives Bed & Breakfast verwandelt hatte, das berühmt für seine komfortablen Zimmer, die große Auswahl an guten Weinen und die fantasievollen Desserts war.
„In Anbetracht dessen, was wir heute feiern, erschien es mir als der passende Ort“, schloss er.
Ein Kellner nahm ihre Getränkebestellung auf. Nachdem Serena sich für Champagner entschieden hatte, bestellte Jonas gleich eine ganze Flasche. Am Horizont ging gerade die Sonne unter, und die ersten Sterne erschienen am Himmel. Diese Nacht war genauso magisch wie die Nacht ihrer ersten Begegnung.
Serena seufzte glücklich. „Es ist wunderschön hier. Danke, Jonas.“
„Keine Ursache. Du hast dir eine Nacht außerhalb der Stadt redlich verdient.“
„Wir gehen doch ständig aus“, widersprach sie.
„Aber nur im Rahmen der Kampagne. Und heute geht es nur um dich und mich.“
„Ich ahne schon, warum du so weit weggefahren bist.“
„Wirklich?“
„Wegen der Medien“, antwortete sie und verzog das Gesicht. „Die Reporter lauern überall.“
Anstatt darauf einzugehen, fragte Jonas zu ihrer Überraschung nach der Dessertkarte und grinste Serena an. „Wie sagt man so schön? Das Leben ist kurz, bestell zuerst ein Dessert.“
Sie blinzelte überrascht. „Was? Du willst jetzt schon ein Dessert?“
„Warum nicht?“
So etwas würde ihr ähnlich sehen, aber Jonas ? „Was ist denn in dich gefahren?“
„Ich habe einfach Lust auf etwas Süßes.“ Sein Blick, der auf ihr statt auf der Dessertkarte lag, verschlug ihr den Atem.
„Lust?“, wiederholte sie flüsternd.
„Ja. Schon seit einer ganzen Weile. Manchmal kann ich deswegen nachts nicht schlafen.“
Serena nickte. Sie wusste genau, was er meinte.
„Weißt du schon, was du willst?“, fragte er.
Oh ja, das wusste sie allerdings. Fast wäre sie mit etwas völlig Unpassendem herausgeplatzt, doch dann wurde ihr bewusst, dass der Kellner neben ihnen stand und Jonas’ Frage sich auf ihre Bestellung bezog.
Sie entschied sich für ein Stück Schokoladenkuchen mit Himbeermousse und weißen und dunklen Schokoladenstückchen. Es machte so satt, dass sie kaum noch Platz für die spätere Hähnchenpicatta hatte. Trotzdem fühlte sie sich hinterher unbefriedigt. Sie hatte Appetit auf etwas ganz anderes.
Jonas schlug ihr einen Spaziergang vor. Hand in Hand schlenderten sie zur Terrasse, auf der gerade getanzt wurde. Er nahm Serena in die Arme, und Wange an Wange bewegten sie sich im Takt der Musik.
Serena spürte, wie wieder die Begierde in ihr aufstieg. „Sollten wir nicht allmählich nach Hause?“, fragte sie.
„Gefällt es dir hier denn überhaupt nicht?“
„Ein bisschen zu sehr“, murmelte sie, seinen warmen Atem an ihrem Ohr spürend.
„Ich weiß, was du meinst.“ Er küsste ihren Hals, bis sie aufstöhnte. Seine Stimme durchdrang das laute Rauschen ihres Blutes in den Ohren: „Wir könnten auch hierbleiben.“
Seine Worte erinnerten sie an ihre erste gemeinsame Nacht. Er selbst erinnerte sie daran – an einen Mann, der bereit war, Risiken einzugehen und das Schicksal herauszufordern. Einen Mann, der mit ihr im Mondlicht tanzte.
Serena schluckte. „Hier?“
„Wir könnten uns ein Zimmer nehmen.“
„Wir … wir waren doch übereingekommen …“ Sie hatte Mühe, sich an ihre Übereinkunft zu erinnern, als er die Lippen an ihrem Hals hinabgleiten ließ.
„… nur auf dem Papier eine Ehe zu führen“, ergänzte Jonas. Er hörte damit auf, sie zu küssen, und beugte sich zurück, um ihr ins Gesicht zu sehen. „Die Entscheidung liegt ganz bei dir. Wir können in unsere Wohnung zurückkehren oder die Nacht hier verbringen. Gemeinsam.“
Als Mann und Frau.
Es war offensichtlich. Serena hob den Kopf und küsste Jonas.
Als sie in ihrem Zimmer im ersten Stock ankamen, klopfte Jonas’ Herz wie verrückt. Er schloss die Zimmertür und versuchte, ruhig und gleichmäßig zu atmen. So verrückt er auch nach Serena war, er wollte sich unbedingt zurückhalten. Doch sein Vorsatz wurde auf eine harte Probe gestellt,
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