Julia Extra Band 0342
stellen, Alex!“
„Gut so. Endlich wirst du erwachsen“, antwortete ihre Freundin, bevor sie ihr den Weg erklärte.
Das Studio war in Wirklichkeit längst nicht so beeindruckend wie im Fernsehen, aber das war Serena egal. Wichtig war nur, dass Jonas da war und sie liebte. Und dass sie endlich den Mut aufbrachte, ihm zu sagen, dass sie ihn ebenfalls liebte.
Jemand von der Maske hüllte sie in eine Puderwolke ein, bevor sie das Set betrat. Jonas war nirgends zu sehen, doch bevor sie nach ihm fragen konnte, wurde ihr schon ein Mikrofon angesteckt.
„Wir gehen jetzt live auf Sendung“, verkündete ein Mann aus dem Studio.
„Hallo, Las Vegas. Ich bin Colleen Daring, diesmal in Gesellschaft Serena Warrens, der Frau des Bürgermeisterkandidaten Jonas Benjamin.“ Sie lächelte Serena zu. „Herzlichen Dank, dass Sie so schnell gekommen sind. Ich nehme an, Sie haben die Sendung gesehen?“
„Ja. Jonas hat mich angerufen und mich darum gebeten.“
„Dann kennen Sie also auch seine Worte von heute Mittag?“
„Ja.“
„Waren Sie überrascht?“
Serena nickte und verschränkte die Hände im Schoß. „Aber das war ein Fehler.“
„Warum?“
„Ich hätte Jonas vertrauen müssen, doch das habe ich nicht. Und das lag weder an ihm noch seinem Verhalten, sondern einzig und allein daran, dass ich Angst hatte.“
„Lieben Sie ihn?“
Serena sah sich suchend um. Noch immer keine Spur von Jonas.
„Ms Warren? Würden Sie bitte meine Frage beantworten?“
„Nur, wenn der richtige Mensch sie stellt.“
Colleen Daring lächelte. „Ich glaube, ich weiß, wen Sie meinen.“
Kurz darauf betrat Jonas das Set. Er sah Serena so liebevoll an, dass sie den Impuls unterdrückte, sich in seine Arme zu werfen.
„Ms Warren sagt, dass sie die Frage von Ihnen hören will“, erklärte Colleen.
„Ich werde sie auch etwas fragen, aber nicht das, was Sie wissen wollen.“ Jonas lächelte.
„Was denn dann?“, fragte die Frontfrau irritiert.
Serena war ebenfalls verwirrt. Bis Jonas auf sie zuging, vor ihr auf die Knie fiel und ihr einen Ring hinhielt – mit einem großen schwarzen irisierenden Opal. Nicht gerade der klassische Verlobungsring – aber gerade deshalb wunderbar passend für Serena.
„Es war die richtige Entscheidung, dich zu bitten, meine Frau zu werden, doch leider habe ich danach einen Fehler nach dem anderen gemacht. Genau deshalb möchte ich dich jetzt vor Ms Daring und allen potenziellen Wählern, die dabei zusehen wollen, fragen: Serena Jean Warren, willst du mit mir verheiratet bleiben? Ich verspreche dir, dich mein ganzes Leben lang zu lieben.“
Serena strömten vor lauter Glück die Tränen übers Gesicht. „Ja“, sagte sie schniefend. „Ich will. Ich liebe dich nämlich auch, Jonas. Und es tut mir schrecklich leid, dass ich so lange dafür gebraucht habe, dir das zu sagen.“
Jonas steckte ihr den Ring an den Finger und stand auf, um sie zu küssen.
Sie küssten sich, noch lange nachdem die Werbepause angefangen hatte.
– ENDE –
Lass es diesmal Liebe sein!
1. KAPITEL
Stimmengewirr und Gelächter drangen von allen Seiten an Jayne Cavendishs Ohr. Von ihrem kleinen Ecktisch aus hatte sie das ganze Victorian Tea House im Blick.
Zu zweit saßen die Frauen an Tischen, zwischen denen Topfpflanzen und Vitrinen voller Keramiktassen standen. Das Restaurant war eine der ersten Adressen der Stadt, und die Veranstaltungen, die hier ausgerichtet wurden, gehörten zu den Höhepunkten des gesellschaftlichen Lebens von San Diego. Alle schienen sich prächtig zu amüsieren. Alle – außer Jayne.
Betrübt starrte sie in ihre Tasse mit dem dampfenden Earl-Grey-Tee und wünschte sich ihre drei besten Freundinnen herbei. Sie vermisste Alex, Molly und Serena sehr.
Sie hielten zwar Kontakt per Telefon, SMS, Facebook und Twitter, aber natürlich war es nicht mehr so wie damals, als sie alle vier in unmittelbarer Nachbarschaft in San Diego wohnten, sich gemeinsam die Füße pediküren ließen und Tee tranken.
Wenigstens wollte Alex sie bald besuchen kommen. Und Molly hatte mit ihrem Mann Linc vor, zurück nach San Diego zu ziehen, sobald sie ihr Traumhaus gebaut und er sein Unternehmen in die Stadt verlagert hatte.
Jayne versank in ihrem Sessel und wurde auf einmal ganz melancholisch.
Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, an diesem Samstagnachmittag ins Tea House zu gehen. Zu viel erinnerte sie an ihren ersten Besuch, als die Schwestern ihres damaligen Verlobten hier die
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