Julia Extra Band 0342
tun.
Tristan wollte sie.
Auch wenn er wusste, dass er es nicht sollte.
Sie stöhnte leise. Ein verführerischer Laut. Es trieb ihn fast in den Wahnsinn. Er legte die Arme um sie. „Jayne …“
Sie drängte ihn gegen die Wand des Aufzugs und presste die Hüften gegen seinen Unterleib.
Ihr Kuss wurde leidenschaftlicher, drängender, ungeduldiger. Sie spielte mit seiner Zunge.
Jaynes Kühnheit überwältigte ihn. Aus dem sanften Kätzchen, für das er sie stets gehalten hatte, war eine wilde Tigerin geworden.
Kein Grund zur Klage. Er fand es toll. Er fand sie toll.
Mit den Fingern fuhr sie durch sein Haar.
Ein köstliches Gefühl durchströmte seine Lenden. Er schlang die Arme um sie und zog sie fest an sich, sodass ihre Brüste gegen seinen Oberkörper gedrückt wurden. Sie ließ es geschehen, was die Flamme in seinem Inneren noch höher lodern ließ. Er schob sein Bein zwischen ihre Schenkel. Ihr Kleid rutschte hoch, und er streichelte die warme, weiche Haut.
Hör auf damit, ermahnte Tristan sich. Aber er wollte nicht aufhören. Nicht hier und nicht jetzt.
Ping!
Jayne riss sich von ihm los. Hastig strich sie ihr Kleid glatt, während die Aufzugtüren beiseiteglitten. Ein Paar mittleren Alters betrat die Kabine.
„Nach oben?“, fragte der Mann.
„Ja.“
„Oh“, sagte die Frau neben ihm. „Dann habe ich wohl den falschen Knopf gedrückt. Tut mir leid.“ Die beiden blieben stehen.
Die Aufzugtüren schlossen sich wieder. Tristan betrachtete Jaynes gerötete Wangen, ihre geschwollenen Lippen, ihre glänzenden Augen. Sie sah gleichzeitig sexy und verletzlich aus. Am liebsten hätte er sie sofort wieder in die Arme genommen und da weitergemacht, wo der unfreiwillige Halt sie unterbrochen hatte.
Sie schlug die Augen nieder. Eine Geste, die sie noch begehrenswerter machte. Aus der Tigerin war wieder das Kätzchen geworden.
Schweigend und ein wenig verlegen fuhren sie in ihre Etage und liefen über den Korridor zu ihrer Suite. Tristan schob die codierte Karte in den Schlitz und stieß die Tür auf.
Jayne kam es vor, als würde sie auf dem Weg zum Sofa über den Teppich schweben. Sie ließ sich in die Polster fallen.
Neutrales Territorium.
Fast hätte sie gelächelt.
Es gab kein neutrales Territorium. Nicht hier und nicht in diesem Moment. Tristan war an der Tür stehen geblieben, und sie hatte das Gefühl, dass die Luft zwischen ihnen vor Anspannung knisterte.
Er trat einen Schritt vor. „Möchtest du etwas trinken?“
„Nein.“
Komm zu mir. Geradezu flehentlich sah sie ihn an. Lass es mich nicht sagen müssen.
„Nun gut“, meinte er. „Dann sollten wir vielleicht besser …“ Er unterbrach sich und suchte nach Worten. „Es ist spät geworden, und morgen haben wir einiges vor.“
Oh nein. So sollte dieser Tag auf keinen Fall enden.
Jayne konnte ihm nicht sagen, was sie wollte, aber sie konnte es ihm zeigen. Entschlossen stand sie auf und trat vor ihn hin. Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
Sie legte die Hände auf seine Schultern. Sein Herz raste. Sein warmer Atem umfächelte sie.
Gut. Er war genauso erregt wie sie. Langsam fuhr sie mit den Händen bis zu seinen Schultern, legte die Arme um seinen Nacken und schmiegte sich an ihn.
„Was tust du da, Jayne?“ Seine Stimme klang heiser.
„Ich versuche, dich zu verführen“, antwortete sie. „Aber ich komme irgendwie nicht weiter.“
„Du machst das verdammt gut … Aber warum tust du das? Ich kann dir nicht geben, was du brauchst.“
Im Moment brauchte sie nur ihn. Ihn und das Gefühl, geliebt zu werden.
„Was ich jetzt brauche, ist ein wenig Kooperation.“
Er lachte, und einen Augenblick lang glaubte sie, dass der Abend ein gutes Ende nehmen würde.
Doch dann schob er ihre Hände von seinen Schultern und drückte einen Kuss in jede Handfläche. „Jayne, du hast mehr verdient als Kooperation.“
Er wusste, wovon sie träumte. Sie hatte ihm schließlich erzählt, was sie sich von der Beziehung mit Rich erwartet hatte.
„Ich erwarte keine Versprechungen“, beruhigte sie ihn. „Ich erwarte auch nicht, dass du mich heiratest. Ich bitte dich um überhaupt nichts.“ Ihr Blick fiel auf die geöffnete Tür, die zu seinem Schlafzimmer führte. „Nun ja, außer vielleicht …“
Sie war selbst überrascht über ihre Verwegenheit.
„Ich kann nicht“, sagte er mit fester Stimme.
Verwirrt schaute sie ihm ins Gesicht. „Du kannst nicht?“
Sie entdeckte eine Verletzlichkeit in seinen Augen, die sie zuvor nie
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