Julia Extra Band 0342
tapeziert werden.
In den nächsten Wochen und Monaten würde sie alle Hände voll zu tun haben. Mit geschlossenen Augen stand sie im Garten und stellte sich vor, wie das Haus nach der Renovierung aussehen würde. Das Einzige, was fehlte, war jemand, mit dem sie all das teilen konnte.
Du brauchst nicht zu suchen. Jemand wird dich schon finden.
Jayne unterdrückte einen Seufzer.
„Du siehst aus, als wärst du endlich zu Hause.“
Tristan. Sie riss die Augen auf. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Ihr stockte der Atem. Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken.
Er stand vor dem Gartentor, die Hände in den Taschen seiner zerknitterten dunkelblauen Hose vergraben. Die Ärmel seines grauen Hemds hatte er bis zu den Ellbogen aufgekrempelt. Er hatte Bartstoppeln im Gesicht, und sein Haar machte den Eindruck, als habe er es mehrere Tage lang nicht gekämmt.
Er sah müde, braun gebrannt – und fantastisch aus.
Jayne stand auf.
Am liebsten wäre sie zu ihm gelaufen und ihm um den Hals gefallen. Aber es stand zu viel Unausgesprochenes zwischen ihnen. Nichts hatte sich verändert.
Doch sie war überglücklich ihn zu sehen.
Sie ignorierte das laute Pochen ihres Herzens und lächelte.
„Ich bin zu Hause.“
Er ließ sie nicht aus den Augen. „Du hast das Haus gekauft?“
Sie nickte. Würde er sich für sie freuen? Oder machte ihm ihre Entscheidung einmal mehr klar, wie unterschiedlich sie waren?
Mit einem breiten Grinsen öffnete er das Gartentor und trat ein. „Mrs Whitcomb hat mir gesagt, dass du dir heute ein Haus ansiehst. Ich habe mir gedacht, dass es dieses hier sein könnte, aber ich wusste natürlich nicht, dass du es bereits gekauft hast. Glückwunsch. Das sind ja fantastische Neuigkeiten.“
Das erklärte, wie er sie gefunden hatte.
Aber was tat er hier?
„Danke. Ohne deine Ermutigungen hätte ich diesen Schritt nie gewagt. Erst durch dich ist mir klar geworden, dass man seine Träume auch verwirklichen kann.“ Jedenfalls die meisten. Nicht die heißen, schwülen, die sie nachts hatte. Aber die anderen. Jayne wies auf das „VERKAUFT“-Schild. „Und das habe ich getan.“
„Ich freue mich wirklich für dich.“
Er klang aufrichtig. In seinen Augen lag ein warmherziger Blick. Sie schluckte und schlug die Augen nieder. „Wann bist du denn zurückgekommen aus … Afrika?“
„Woher weißt du, dass ich in Afrika war?“
„Von Rich.“
Erstaunt sah er sie an. „Du hast mit Rich gesprochen?“
„Er hat mich angerufen.“
„Aha.“
„Und sich für alles entschuldigt.“
Tristan lächelte. Alles in allem war sein Freund doch ein anständiger Kerl. Jedenfalls manchmal.
„Mein Flugzeug ist vor knapp einer Stunde gelandet.“
Ihr Herz machte einen Sprung. „Und dann bist du gleich hierhergekommen?“
„Nachdem ich bei deinem Haus war. Deinem alten Haus.“
„Wo ist denn dein Gepäck?“
„Im Wagen.“
Er hatte also noch nicht einmal in einem Hotel eingecheckt. Ihr wurde ganz heiß.
Jetzt trat er einen Schritt näher. „Ich wollte nicht länger warten. Ich wollte dich sofort sehen.“
„Warum?“, flüsterte sie.
„Weil du alles verdienst, was du dir jemals gewünscht hast.“ Er kam näher, bis er nur wenige Zentimeter von ihr entfernt war. „Du hast einen besseren Mann verdient als mich. Du könntest ihn wahrscheinlich auch finden. Aber ich bin derjenige, der dich liebt. Ich liebe dich, Jayne.“
Er liebte sie!
Sie hätte niemals damit gerechnet, diese Worte aus seinem Mund zu hören. Aber jetzt, da er sie ausgesprochen hatte, konnte sie sich vorstellen, sie immer wieder zu hören. Unvermittelt überkam sie eine grenzenlose Freude.
„Ich schenke dir mein Herz, Jayne. Jetzt musst du entscheiden, ob dir das genug ist. Ob es das ist, was du willst.“
Jayne schwirrte der Kopf. Vor lauter Glück wurde ihr ein wenig schwindlig.
„Es sind nicht materielle Dinge, die ein Heim ausmachen“, sagte sie. „Meine Freunde sind meine Familie. Ein Heim kann überall dort sein, wo Liebe ist.“ Sie nahm seine Hand und schaute ihm in die Augen. „Und dein Herz ist alles, was ich brauche, Tristan. Dein Herz und deine Liebe.“
Er ließ ihre Hand los und umarmte sie. „Bist du sicher, dass du dir das wirklich wünschst?“
Jayne dachte an ihre Mutter und die Träume, die sie geteilt hatten. Sie dachte daran, was sie mit Rich durchgemacht hatte. Sie dachte an ihre Reise nach Las Vegas mit Tristan und die Wochen, die sie seither ohne ihn verbracht hatte.
Sie vertraute
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