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Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
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einfach.“
    „Ist das die Anordnung meines Chefs?“
    „Nein, eher die eines ungeduldigen …“ Wyatt zögerte einen Moment. „… Reiseführers“, ergänzte er den Satz schließlich lahm. Eigentlich hatte er „Mannes“ sagen wollen. Aber sie beide als Mann und Frau zu betrachten, war viel zu gefährlich.
    „Also gut“, antwortete sie lächelnd. „Zeigen Sie mir die Stadt, Reiseführer.“
    Sie verließen das Hotel und gingen zu seinem Wagen, der gleich um die Ecke stand. „Um auf den Award zurückzukommen“, sagte Alex im Auto unvermittelt. „Ich hatte gestern das Gefühl, dass er Ihnen sehr viel bedeutet, auch wenn Sie versucht haben, das zu überspielen.“
    Wyatt war überrascht. „Sie haben recht. Er ist mir wichtig“, gestand er.
    „Wie wichtig?“
    „Sehr wichtig. Vielleicht sogar zu sehr. Im Grunde genommen ist es ja nur eine Auszeichnung.“ Doch für Wyatt war es viel mehr als nur das: der endgültige Beweis nämlich, dass er sehr wohl zu etwas taugte.
    „Okay, wir kriegen den Award.“
    „Aus Ihrem Mund klingt das so einfach.“
    „Wir müssen nur fest daran glauben. Ich bin ein großer Anhänger positiver Affirmationen, zumindest bei realistischen Zielen.“ Für den Bruchteil einer Sekunde huschte ein Schatten über ihr Gesicht.
    Wyatt war skeptisch. „Waren Sie eigentlich schon immer so … optimistisch?“
    „‚Naiv‘, meinen Sie wohl?“
    „Ganz und gar nicht. Ich bewundere Ihren Enthusiasmus sehr.“
    Kurz darauf kamen sie bei der ersten Sehenswürdigkeit an, dem Eiffelturm beim Paris Las Vegas. In einem schwindelerregenden Tempo ging es weiter zu den Wasserfällen beim Mirage und der schwarzen Glaspyramide des Luxor. „Ich komme mir vor wie eine Touristin“, sagte Alex, während sie ein Foto knipste.
    „Sie sind doch auch eine.“
    Als sie ihn mit gespielter Empörung ansah, unterdrückte Wyatt ein Lächeln.
    „Aber nicht mehr lange“, protestierte sie. „Ich spüre förmlich, wie ich mich gerade in die Super-Concierge verwandle.“
    Als Wyatt ihr die Kanäle und Gondeln im Venetian zeigte, nahm sie spontan seinen Arm. „Ist das schön hier“, sagte sie mit leuchtenden Augen. Wyatt konnte gar nicht genug von ihrem Lächeln bekommen. Vorsicht, McKendrick, ermahnte er sich selbst. Immer schön Abstand wahren.
    „Die Oldtimer hier gehören allesamt verstorbenen Berühmtheiten“, erzählte er, als er ihr die Autosammlung im Imperial Palace zeigte. Er bemühte sich um einen nüchternen Tonfall, so als sei er sich ihrer aufregenden Nähe gar nicht bewusst.
    „Das ist ja das reinste Museum“, sagte sie staunend.
    „Könnte man meinen, aber die Autos sind nicht nur zum Ansehen“, antwortete Wyatt. „Haben Sie eine Million locker? Dann können Sie einen Wagen kaufen.“
    Sie lachte. „Ich fange sofort mit dem Sparen an, sobald ich den Laden habe.“
    Wyatt war insgeheim erleichtert, dass sie das Thema zur Sprache gebracht hatte. Er hatte schon fast vergessen, dass sie bald wieder weggehen würde.
    „Auf zum letzten Hotel“, sagte er. „Es ist eines der besten der Welt.“
    „Wunderschön“, stimmte Alex zu, als sie vor den tanzenden Wasserfontänen des Bellagio ankamen. „Aber warum zeigen Sie mir eigentlich nur die Hotels? Ich kann unsere Gäste doch unmöglich zur Konkurrenz schicken.“
    „Warum nicht? Kein Hotel kann alles bieten. Wenn unsere Gäste etwas suchen, das sie bei uns nicht finden – ein besonderes Spezialitätenrestaurant zum Beispiel oder eine bestimmte Aussicht –, schicke ich sie einfach woanders hin. Letztlich macht sich dieser Service immer bezahlt. Ich halte nichts davon, meine Gäste im McKendrick’s festzuhalten. Zu viele Einschränkungen richten langfristig mehr Schaden als Nutzen an.“
    Wyatt presste die Lippen zusammen. Offensichtlich war das sein wunder Punkt.
    War er vielleicht deshalb ein Einzelgänger? Weil er jegliche Form von Einschränkung als unzumutbar empfand?
    Aber natürlich ging sein Privatleben sie nichts an.

5. KAPITEL
    Am nächsten Tag wanderten Alex’ Gedanken immer wieder zu Wyatts Händedruck und ihrer tollen Sightseeingtour durch Las Vegas zurück. Was war nur los mit ihr?
    Entspann dich, murmelte sie vor sich hin. Denk einfach an den National Travel Award.
    Ein zufällig an ihr vorbeigehender weiblicher Hotelgast drehte sich verwirrt zu ihr um. „Was haben Sie gesagt?“
    Alex blinzelte erschrocken. Hatte sie etwa gerade mit sich selbst gesprochen? Anscheinend verlor sie schon den Verstand. Hoffentlich

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