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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY SHIRLEY JUMP MICHELLE REID KIM LAWRENCE
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worden, als er sich zum ersten Mal in seinem Leben nach Nähe gesehnt hatte.
    „Anton?“
    „Hm?“, machte er. Er wollte jetzt wirklich nicht gestört werden.
    „Noch mehr Probleme!“, sagte Kostas grimmig.
    Zoe schob den Kinderwagen über die schattigen Wege des großen Gartens. Eigentlich unfassbar – sie ging das erste Mal mit Toby spazieren, seit sie ihn aus der Geburtsklinik abgeholt hatte. Und es gab noch mehr Positives an ihrem Versteck im Paradies – die böse Schlange war heute Morgen abgeflogen. Hatte man zu Zoe zumindest gesagt.
    Im Augenwinkel bemerkte sie etwas aufblitzen. Als sie den Kopf drehte, sah sie einen silbernen Mercedes durch die Tore biegen. Reglos blieb sie stehen. Anton kam doch nicht etwa zurück? Nein, natürlich nicht. Der Mann, dem sie nach dem wilden Intermezzo in ihrem Zimmer gegenübergestanden hatte, würde sich eher beide Beine abhacken, bevor er vor Ablauf der zwei Wochen zurückkam.
    Ob er in zwei Wochen überhaupt zurückkam, stand noch lange nicht fest. Ein Schauer lief über sie, als die Bilder der letzten Nacht noch einmal in ihrem Kopf auftauchten. Sie hasste sich selbst und sie hasste ihn. Er hatte von Scham gesprochen, und ja, sie schämte sich sehr.
    Sein Schuldgeständnis war irgendwie im ganzen Gefecht untergegangen. Er hatte zugegeben, dass er sich schlecht fühlte, aber auch nur, weil sie ihn mit der Nase draufgestoßen hatte. Na großartig, sie weckte Schuldgefühle in ihm! Sie hätte schon sehr naiv sein müssen, um nicht zu merken, dass er praktisch vom ersten Moment an Interesse an ihr gehabt hatte.
    Und du an ihm, erinnerte eine zarte Stimme in ihrem Kopf. Na und!? Zoe zuckte mit den Achseln. Sie war zweiundzwanzig Jahre alt, sah passabel aus und hatte seit ihrem vierzehnten Lebensjahr die Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts abgewehrt, seit ihr plötzlich Rundungen gewachsen und die Beine länger geworden waren. Sie hatte nun mal mehr Spaß daran gehabt, eine komplizierte mathematische Formel zu lösen, als mit Gleichaltrigen zu flirten. Ihr Vater hatte sich immer über die schmachtenden Jünglinge amüsiert, die vor dem Haus herumlungerten – in der Hoffnung, dass Zoe irgendwann herauskommen würde.
    Nur hatte sie sich nie wirklich für Jungs interessiert. Sie war eben der klassische Spätzünder und hatte ihre Teenagerzeit hinter sich gebracht, ohne dass ihre Hormone verrücktspielten. Stattdessen hatte sie sich lieber auf den altmodischen gesunden Menschenverstand verlassen.
    Gesunder Menschenverstand – dieses Mantra hatte ihr an der Uni so oft den Spott der Kommilitonen eingebracht. Die würden sich heute halb totlachen, wenn sie wüssten, dass sie, die Unnahbare, keine vierundzwanzig Stunden nach dem ersten Treffen von einem berüchtigten Frauenheld verführt worden war.
    Schritte veranlassten Zoe, stehen zu bleiben und sich umzudrehen. Martha kam mit roten Wangen auf sie zugeeilt. Was war jetzt schon wieder? Zoe runzelte die Stirn.
    „Anton hat mich geschickt, um Sie zu suchen, thespinis“, sagte das junge Mädchen, sobald sie vor Zoe stand. „Er bittet Sie, in sein Arbeitszimmer zu kommen.“
    „Er ist hier? Ich dachte …“
    „Er ist heute Morgen nach Athen geflogen, aber jetzt ist er wieder zurückgekommen.“ Martha sagte es, als sei es nichts Außergewöhnliches, dass er im Laufe eines Vormittags hin und her pendelte. Sie deutete auf den Kinderwagen. „Ich kümmere mich um den Kleinen.“
    Also ging Zoe zurück zum Haus und fragte sich auf dem gesamten Weg, was Anton wohl zurückgebracht haben mochte. Ihr fiel keine plausible Erklärung ein.
    Die Tür zu seinem Arbeitszimmer stand einen Spaltbreit offen. Zoe klopfte trotzdem leise an, bevor sie eintrat.
    Anton saß hinter dem wuchtigen Schreibtisch, ganz der mächtige Tycoon im dunklen Nadelstreifenanzug. Zoe hatte plötzlich das Gefühl, sich die Frisur richten und den sommerlichen Baumwollrock glatt streichen zu müssen, den sie heute Morgen angezogen hatte. Anton sagte nichts, schaute sie nur an, und sie wurde immer verlegener.
    „Du wolltest mich sprechen?“ Bemüht hielt sie ihre Stimme kühl und nüchtern.
    Als er nur knapp nickte, wurde ihr endlich seine grimmige Miene bewusst. Alarmsirenen schrillten in ihr los und verscheuchten die anderen Gefühle, die sie fast hatten überwältigen wollen. Und das ist mir auch wesentlich lieber so!
    „Was ist?“ In letzter Zeit hatte sie genügend Schreckensnachrichten erhalten, um zu erkennen, dass ihr nun die nächste

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