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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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es mit einem scheinbar tauben Zollbeamten zu tun, dem man ohne großen Erfolg klarmachen muss, dass man eben kein illegaler Einwanderer ist.
    Vielleicht hätte er mit an Bord des abfahrenden Bootes gehen sollen, denn damit hatte er die Chance verpasst, noch am gleichen Tag mit dem Flugzeug von der Insel zu starten. Daher blieb ihm nichts anderes übrig, als nach Hause zu gehen.
    Eigentlich wollte er nicht über Nacht in der Villa bleiben. Erstens hatte er keine Lust auf einen weiteren Streit mit Zoe Kanellis und zweitens wusste er, dass sein schwelendes Verlangen ein Risiko war, dem er sich besser nicht länger aussetzen sollte. Als eine Art Verzögerungstaktik war er deshalb die zwei Meilen vom Städtchen zu Fuß am Strand entlang gegangen.
    Das silbrig helle Lachen einer Frau schwebte durch die Dunkelheit und ließ ihn abrupt den Kopf heben. Er blieb auf dem Weg stehen und starrte in die Dunkelheit, ohne auf Anhieb zu begreifen, was er dort überhaupt sah.
    Zoe wirkte wie eine Nymphe, die herausgekommen war, weil niemand sie sah. Ihr weißes Kleid strahlte in der Dunkelheit. Sie stand mitten im Garten, das Gesicht gen Himmel gereckt, und das Haar floss ihr wie ein goldener Wasserfall über den Rücken. Langsam drehte sie sich um die eigene Achse und … zählte!
    Sie zählt tatsächlich die verdammten Sterne dort oben!?
    Anton verharrte im Schatten der Pinien und lauschte bezaubert auf das entzückte Lachen. Er wusste, er sollte besser gehen, denn wenn jemand Zoe Kanellis diese kindliche Freude verderben würde, dann er.
    Wie bin ich je auf die Idee gekommen, Zoe sei mager? Das Kleid zeigte genau, dass sie zarte Kurven an all den richtigen Stellen hatte. Und als sie die Drehung vollendet hatte, begehrte seine Libido wild auf, die er bis jetzt eisern kontrolliert hatte. Abrupt kehrte er um. Er würde gehen, solange er noch konnte.
    Bei der jähen Bewegung war er auf einen Zweig getreten. Hinter sich hörte er, wie Zoe erschreckt nach Luft schnappte.
    „Wer ist da?“
    Anton kniff die Lider zusammen und blieb reglos stehen. Wenn er sich bewegte, würde sie ihn sehen. Und wenn er sich nicht von der Stelle rührte, dann würde er sich eingestehen müssen, dass er ein Feigling war.
    Er drehte sich deshalb wieder zurück.
    „Ich habe gefragt, wer da ist?“ Man konnte sehen, dass sie sich bereit machte loszuspurten.
    „Keine Panik“, antwortete eine vertraute Stimme, „ich bin’s nur.“
    „Oh.“ Als Zoe sah, dass Anton Pallis’ große Gestalt aus dem Schatten trat, machte sich Erleichterung breit. Sie presste die Hand auf ihr hämmerndes Herz. „Anton, du hast mir vielleicht einen Schreck eingejagt!“
    Im Sternenlicht konnte sie sehen, wie er schuldbewusst den Mund verzog. Er trug noch immer den Anzug, den er während des Fluges angezogen hatte, nur dass er inzwischen Krawatte und Jackett abgelegt hatte und die Jacke mit einem Finger im Kragen über der Schulter hielt. Die obersten Hemdsknöpfe standen offen, auf seinem Kinn zeigte sich ein dunkler Bartschatten und ließ ihn aussehen wie einen Piraten.
    „Guckst du in die Sterne, Zoe?“, fragte er leicht spöttisch.
    „Ja, einen solchen Himmel habe ich noch nie gesehen“, sagte sie lächelnd und sah wieder nach oben, als er zwei Schritte vor ihr stehen blieb. „Es ist überwältigend schön.“
    „Und? Wie viele hast du schon gezählt?“
    „Bis zwei Millionen bin ich gekommen, dann hast du mich unterbrochen.“
    „Entschuldigung“, murmelte er.
    „Entschuldigung angenommen.“ Sie zählte schon wieder weiter. „Ich wünschte, ich hätte mein Teleskop hier.“
    „Du hast ein Fernrohr?“
    „Ja. Sieh mal, dort oben …“ Sie streckte den bloßen Arm gen Himmel. „Kannst du die Ansammlung von Sternen um den Antares sehen? Das ist der Kugelsternhaufen Messier 4 im Sternbild Skorpion. Von hier strahlt er so wunderbar klar, weil die Luft so rein ist.“
    Anton blickte nach oben und sah einfach nur Sterne. „Wo ist denn dein Teleskop?“
    „Ich hab’s verkauft, als ich mich exmatrikuliert habe. Oh sieh nur, da steht Perseus! Wie ausgesprochen passend, ihn über Griechenland zu sehen. Ich könnte …“
    Ihre Begeisterung verebbte. Ihr fiel auf, dass Anton gar nicht in den Himmel sah, sondern sie mit so grüblerischer Miene studierte, dass ihr das Blut in die Wangen schoss.
    „Tut mir leid“, murmelte sie verlegen. „Es ist nur … Der Sternenhimmel ist mein größtes Hobby.“
    „Das merke ich“, erwiderte er leise.
    Sie weigerte sich strikt,

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