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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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ist Martha? Sie sollte doch diese unangenehmen Sachen übernehmen.“
    „Ich habe sie zu Bett geschickt.“ Zoe überprüfte die Milchtemperatur. „Sie lernt für die Aufnahmeprüfung und braucht ihren Schlaf. Und es ist mir außerdem nicht unangenehm, mich um meinen Bruder zu kümmern.“
    Schweigen breitete sich aus. Zoe wünschte, Anton würde wieder gehen, doch er blieb stehen, wo er war, und schaute ihr wortlos zu, wie sie die notwendigen Handgriffe mit nur einem Arm erledigte.
    Immerhin hatte er den Bademantelgürtel verknotet, als sie sich wieder umdrehte und auf das Sofa zuging. Anton geflissentlich ignorierend, setzte sie sich in eine Ecke und begann, das Baby zu füttern. Es war schließlich Anton, der die Stille brach.
    „Ich mache mir etwas Warmes zu trinken. Möchtest du auch was?“
    Sie wollte schon ablehnen, als sie merkte, wie trocken ihre Kehle war. „Ja, gern.“
    Er stieß sich vom Türrahmen ab und verschwand, um wenig später mit einem Tablett zurückzukommen, auf dem dampfende Teebecher standen und ein Teller selbst gebackener Kekse. Zoe musste an die Szene gestern in ihrem Haus denken, als sie ihm Kekse und Kaffee angeboten hatte, und lächelte in sich hinein.
    „Ich nehme das Baby, und du trinkst, solange der Tee noch heiß ist!“, verkündete Anton, setzte sich in die andere Sofaecke und streckte die Arme nach Toby aus.
    Am liebsten hätte Zoe jetzt gesagt, er solle sie beide in Ruhe lassen und mit seinem Tee wieder zu Bett gehen, doch sie wollte keinen neuen Streit beginnen. So zuckte sie nur mit den Achseln, reichte Toby und das Fläschchen an Anton weiter und lehnte sich in die Sofaecke zurück.
    Natürlich hielt sich der Mann prächtig, denn er lernte offensichtlich schnell. Er streckte unmöglich lange braune Beine aus, legte sich das Baby bequem auf den Arm und steckte ihm den Sauger zwischen die Lippen. Zoe ärgerte am meisten, dass Toby nicht im Geringsten protestierte. Mit dem Teebecher und einem Keks rollte sie sich in der Sofaecke zusammen.
    „Ich bin erstaunt. Ich hätte nie vermutet, dass ich Spaß an Babys haben könnte, bis ich Toby das erste Mal im Flugzeug versorgt habe.“
    „Stell dir nur den Schaden für deinen Ruf vor, wenn das herauskommt!“
    „Welchen Ruf?“ Zoe spürte seinen bohrenden Blick bis in die Zehenspitzen.
    Sie starrte schnell in ihren Teebecher. „Der skrupellose Tycoon, der seine Interessen allein auf Macht und Geld ausrichtet.“ Sie setzte die Tasse an die Lippen und entschied, dass es wohl besser war, seinen Ruf als Lover nicht zu erwähnen. Es hieß nämlich, dass er seine Frauen links liegen ließ, sobald der Reiz des Neuen verflogen war. Ein solcher Mann müsste in einer Situation wie dieser eigentlich so schnell wie möglich weit wegrennen.
    „Wenn man Geld und Macht hat, muss man skrupellos sein. Schließlich warten alle nur darauf, dass du die kleinste Schwäche zeigst, damit sie dir dein Geld und deine Macht abnehmen können.“
    Zoe dachte kurz darüber nach. Vermutlich hatte er recht. „Nun, ein hilfloses Baby oder auch ein Kind passen da schlecht ins Programm. Irgendwann bleibt der Impuls wohl auf der Strecke, beschützen und versorgen zu wollen.“
    „Reden wir hier jetzt über Theo und deinen Vater?“
    Daran hatte sie gar nicht gedacht, als sie es gesagt hatte. „Weg mit allem Schwachen und her mit dem puren Ehrgeiz“, murmelte sie und stellte ihre Tasse ab.
    Für Anton war diese Bemerkung zweifelsfrei auf ihn, ihren Vater Leander und deren Beziehungen zu ihrem Großvater Theo gemünzt. „Weder bin ich noch war ich je der Erbe deines Großvaters, Zoe!“, verteidigte er sich.
    „Nicht?“ Eigentlich war das völlig nebensächlich. „Auf jeden Fall hat er dich die letzten zweiundzwanzig Jahre zu dem Mann geschliffen, der du heute bist.“
    „Und, dieser Mann gefällt dir nicht? Ist es das, was du damit sagen willst?“
    Auch wenn er völlig entspannt mit dem Baby auf dem Arm auf dem Sofa saß, merkte Zoe ihm an, dass er ärgerlich wurde. Dies hielt sie jedoch nicht davon ab zu sagen: „Du hast gelogen und uns entführt. Mit welchem Ziel jedoch, ist mir noch immer nicht klar. Sag du mir, was man an einem solchen Mann mögen kann.“
    „Vorhin hast du mir noch dafür gedankt, dass ich dich entführt habe“, konterte er trocken.
    „In diesem Zusammenhang habe ich außerdem gesagt, dass ich den Unterschied zwischen Islington und einer griechischen Insel zu schätzen weiß … Schau, jetzt ist er eingeschlafen.“

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