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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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KAPITEL
    „Wieso findest du die Vorstellung so lächerlich, dass Megan einmal die Unternehmensleitung übernehmen soll?“
    Philip hatte nur gegrinst, sich dann jedoch über Emilios Miene gewundert. „Du meinst die Frage ernst, oder?“
    Emilio war es schwergefallen, angesichts Philips offensichtlicher Verblüffung ruhig zu bleiben. „Natürlich ist es mir ernst! Nach meinen Informationen wird deine Schwester darauf vorbereitet, das Familienunternehmen eines Tages zu leiten.“
    „Woher willst du das wissen? Hast du vielleicht heimlich ihre Karriere verfolgt?“ Philip hatte erneut über seinen eigenen Witz gegrinst.
    „Unsere Personalpolitik ist sehr proaktiv. Wir sind immer auf der Suche nach den Begabtesten und Besten für unser Unternehmen“, hatte Emilio erklärt.
    „Du spielst mit dem Gedanken, Megan einen Job anzubieten?“ Ihr Bruder war aus dem Staunen gar nicht mehr herausgekommen.
    „Sie würde genau zu unserem Unternehmen passen.“ Natürlich erfolgte die Suche nach geeigneten Kandidaten nicht durch seine eigene Firma, sondern durch Headhunter.
    „Sprichst du von unserer Megan?“ Sein alter Schulfreund konnte es nicht fassen.
    „Sie hat ihr Examen als Jahrgangsbeste abgelegt.“ Offenbar war ihrer Familie das völlig entgangen. Wahrscheinlich waren die alle zu sehr mit sich selbst und ihren Egos beschäftigt. Megan hatte sich stets im Hintergrund gehalten und schien zu erschrecken, wenn sie überhaupt mal wahrgenommen wurde.
    Noch immer machte es Emilio wütend, wenn er daran dachte, wie dankbar sie gewesen war, in den Schoß der Familie aufgenommen worden zu sein.
    „Megan war schon immer eine Streberin“, meinte Philip und lächelte nachsichtig, aber auch ein wenig stolz.
    „Das hat man mir auch immer vorgeworfen. Ich würde es allerdings eher als zielorientiert bezeichnen. Auf diese Eigenschaft lege ich bei meinen Mitarbeitern den allergrößten Wert.“
    „Du wolltest Megan also einstellen. Und? Hat sie abgelehnt?“
    „Uns wurde über einen Mittelsmann mitgeteilt, dass sie nicht zur Verfügung steht.“
    „Ihr habt einen Headhunter auf meine Schwester angesetzt? Diese Information muss ich erst mal verdauen. Ich habe ja immer gewusst, dass sie ein kluger Kopf ist, aber ich hätte nie gedacht …“
    „Dein Vater hat ihr Potenzial offensichtlich erkannt. Sonst würde er sie wohl kaum zu seiner Nachfolgerin machen wollen.“
    „Das tut er ja gar nicht“, widersprach Philip.
    „Bist du sicher?“
    „Ich kenne doch meinen Vater. Wahrscheinlich hat er ihr den Floh ins Ohr gesetzt. Das sähe ihm ähnlich“, musste Philip einräumen. „Aber Megan an der Unternehmensspitze?“ Er schüttelte den Kopf. „Niemals.“
    „Warum nicht?“
    „Erstens, weil sie eine Frau ist, falls dir das entgangen sein sollte.“
    „Das ist mir durchaus bewusst.“
    „Dad findet den richtigen Ton, wenn er sich mit seinen Mitarbeiterinnen unterhält, aber insgeheim ist er ein Chauvinist“, erwiderte Philip.
    „Du hast zugegeben, dass es ihn gefreut hätte, wenn Janie Interesse gezeigt hätte.“
    „Klar, Janie war schon immer sein Liebling und sie …“
    Emilio war selbst überrascht, wie wütend ihn dieses Gespräch machte. Doch er ließ sich nichts anmerken. „Ja, Philip? Was wolltest du sagen?“
    Vielleicht hatte Philip doch etwas bemerkt, denn ihm schien nicht ganz wohl bei seiner Erklärung zu sein. „Dad hat Megan unter seine Fittiche genommen, als ihre Mutter gestorben ist. Aber letztendlich ist sie eben nur …“
    „Die Tochter des Hausmädchens.“
    „Ich habe kein Problem damit“, hatte Philip eilig erklärt. „Aber Dad. Übrigens war ihre Mutter die Haushälterin, bevor sie schwanger geworden ist.“
    Emilio hatte sich hinter einer ausdruckslosen Miene verschanzt, während es in ihm brodelte. Er wusste selbst nicht genau, wieso er so aufgebracht reagierte. Solche Geschichten kamen schließlich in den besten Familien vor. Auch in seiner eigenen. Allerdings mit dem Unterschied, dass die Früchte einer solchen unstandesgemäßen Verbindung niemals anerkannt worden wären.
    Wenigstens hatte Armstrong seine Tochter schließlich in den Schoß der Familie aufgenommen, auch wenn es zwölf Jahre gedauert hatte.
    Es musste schwer gewesen sein für Megan, ihre Mutter zu verlieren und dann aus ärmlichen Verhältnissen in die Welt der Armstrong-Snobs katapultiert zu werden, die dieses Geschenk gar nicht zu würdigen wussten.
    Neugierig beobachtete Megan sein Mienenspiel von der Seite. Auch

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