Julia Extra Band 0347
Seufzend schüttelte er den Kopf. „Ich konnte dich nicht anrufen, solange ich mir nicht sicher war, dass ich völlig wiederhergestellt sein würde.“
„Du hättest jemanden bitten können, mir eine E-Mail zu schicken. Dann hätte ich wenigstens gewusst, dass du gut angekommen bist“, wandte Katherine ein.
„Ich wollte warten, bis ich selbst mit dir sprechen kann“, erwiderte er. „Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Und obwohl ich meine Eltern liebe und gern in Gesellschaft von Männern bin, war mein Leben nicht erfüllt. Ich habe dich so vermisst, amada, dass ich dich eingeladen habe, Weihnachten mit mir zu verbringen, in der Hoffnung, es würde dir auf der Estancia Grande gefallen.“
„Und wie es mir gefallen hat“, seufzte sie.
„Du hast dich mühelos in das Leben auf einer Estancia eingefügt. Ich war so glücklich, wenn ich mit dir ausgeritten bin.“
„Ich auch“, erwiderte sie, den Tränen nah.
Eindringlich sah Roberto sie an. „Dann stelle ich dir jetzt eine Frage.“ In seinen dunklen Augen stand so viel Gefühl, dass Katherines Herz wie verrückt zu pochen begann. „Liebst du mich, Katherine?“
Es war nicht die Frage, auf die sie gehofft hatte, aber sie beantwortete sie dennoch. „Ja, ich liebe dich.“
Er atmete hörbar aus und küsste Katherine dann so heftig, dass ihr fast schwindlig geworden wäre. „Gracas a Deus“, murmelte er. „Ich habe mir so sehr gewünscht, diese drei Worte von dir zu hören.“
„Warum?“
„Du musst doch wissen, warum!“
Ein Blick in seine glutvollen dunklen Augen genügte Katherine, um alle Bedenken über Bord zu werfen. „Weil auch du mich liebst?“
„Das fragst du noch?“, rief er erstaunt. „Ich dachte, das steht mir auf der Stirn geschrieben.“
„Natürlich habe ich gemerkt, dass du mich begehrst.“
„Ja, ich begehre dich“, erwiderte er leidenschaftlich. „Ich bete deinen Körper an, aber ich liebe nicht nur deinen Körper, sondern auch deine Seele. Denn ich liebe dich von ganzem Herzen. Willst du mich heiraten und mit mir für immer im Land der Gauchos bleiben, Katherine? Und damit meine ich, bis dass der Tod uns scheidet.“
„Ja, ich will. Wenn auch nicht uneingeschränkt“, fügte sie hinzu, um von vornherein Klarheit zu schaffen.
„Wie meinst du das?“, fragte er argwöhnisch.
„Ich lebe schon sehr lang allein und bin es gewöhnt, mein Leben so zu führen, wie ich es will. Das Leben auf der Estancia wird mir bestimmt gefallen, aber ich möchte meinen Beruf nicht völlig aufgeben. Dank der modernen Technik könnte ich auch von Brasilien aus für James arbeiten.“
„Wunderbar! Ich werde dir dafür die neuesten Computer kaufen. Du weißt doch, wie spannend ich deine Arbeit finde“, sagte er mit Nachdruck. „Und wenn du dein Leben in London vermisst, kannst du jederzeit deine Freunde einladen – aber nicht diesen Anwalt! Also, Dr. Lister, wollen Sie mich heiraten?“
Überglücklich strahlte sie ihn an. „Ja, Senhor Sousa, ich will.“
Wortlos drückte Roberto sie an sich, stand dann auf und kramte in seiner Reisetasche herum. Als er wieder neben Katherine ins Bett glitt, hielt er etwas in der geschlossenen Hand. „Das ist kein Geschenk, Katherine. Es ist ein Symbol meiner Liebe. Nimmst du es an?“
Er öffnete die Hand, und beim Anblick des mit Diamanten verzierten Smaragdrings musste Katherine an sich halten, um nicht vor Freude und Rührung zu weinen. Heulsuse, schalt sie sich und blinzelte die Tränen weg. „Oh, Roberto, was für ein wunderschöner Ring! Natürlich nehme ich ihn an!“
„Ich habe ihn zusammen mit der Kette und den Ohrringen gekauft“, erzählte er, als er Katherine den Ring überstreifte, „doch bevor ich ihn dir schenken konnte, musste ich erst einmal abwarten und sehen, wie du mit dem Leben auf der Estancia zurechtkommst.“ Er nahm ihre Hand, drückte einen Kuss auf den Ring und schaute Katherine dann streng an. „Lass uns mit der Heirat nicht zu lange warten, querida. Wir haben schon zu viele Jahre getrennt voneinander verbracht. Es wird Zeit, dass wir endlich zusammenleben, so wie es das Schicksal für uns bestimmt hat.“
EPILOG
Der Park der Quinta das Montanhas lag wie verwunschen im silbern schimmernden Mondlicht. Katherine ging zu Roberto, der auf der Veranda an einer Säule lehnte und auf sie wartete. Er nahm sie in die Arme und küsste sie.
„Minha esposa“, murmelte er. „Endlich bist du meine
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