Julia Extra Band 0347
Schokoladen, und Ivy machte es Spaß, ihm alles zu erklären.
Am Samstag kamen Heather und Barry zum Lunch, und Jordan beeindruckte sie beide. Er führte sich ganz und gar nicht wie ein Playboy auf, sondern erzählte von seinen Erfahrungen mit Angestellten und betonte, wie sehr er die zu schätzen wusste, die gute Arbeit leisteten. Er und Graham verzichteten sehr schnell auf Formalitäten, und Heather musste sich zusammennehmen, um Jordan nicht wie ein Teenager anzuhimmeln – der Mann sah einfach zu gut aus!
Als die Kreuzfahrt zur Sprache kam, erklärten die beiden sich sofort bereit, den Rosenhof für eine Weile zu leiten, damit Ivy endlich einmal Urlaub machen konnte.
Ivy entspannte sich immer mehr, sie genoss jede Minute mit Jordan. Er machte es ihr auch sehr leicht – war regelrecht ein Traummann.
Auch während der nächsten Woche meldete er sich jeden Abend. Am Samstagmorgen kam er mit dem Hubschrauber und flog mit Ivy nach Port Macquarie, einem Badeort an der Nordküste von New South Wales. Hier wurde eine seiner neuen Wohnanlagen einschließlich Pflegeheim erbaut. Er beschrieb Ivy seine Vision, und nicht zum ersten Mal war sie beeindruckt von seiner Fürsorglichkeit für ältere Menschen. Sie aßen in den besten Restaurants der Stadt und übernachteten in einem luxuriösen Apartmenthotel direkt am Flynn’s Beach.
Wenn Jordan die Wochenenden bei Ivy auf dem Rosenhof verbrachte, schien er sich nie zu langweilen, und wenn sie in die Stadt kam, machten sie zusammen Ausflüge zu den Blue Mountains, den Jenolan Caves und dem Great Barrier Reef, oder sie fuhren nach Port Douglas, zum Uluru oder Ayer’s Rock und in die Weinberge von Hunter Valley. Jordan übernahm ganz selbstverständlich sämtliche Kosten, und Ivy entschied, das Thema Geld nicht anzusprechen. Er nahm sie auf eine fantastische Reise mit, die Reise ihres Lebens, und selbst wenn es nur sechs Monate dauern sollte – was ja sein absolutes Maximum für eine Beziehung war –, so würde ihr diese Zeit niemand mehr nehmen können.
Daran, dass das Ende näher rückte, wollte Ivy nicht denken, die Vorstellung war zu bedrückend. Sie war so gern mit Jordan zusammen, und ja, sie liebte ihn. Liebte alles an ihm. Sie lebte nur für das nächste Mal, wenn sie ihn sehen konnte.
Eine Woche, bevor sie zur Rhein-Kreuzfahrt aufbrechen wollten, beschloss Ivy, sich einen Einkaufsbummel zu leisten. Sie wollte chic sein für die Dinner auf dem Schiff. Ihre Mutter empfahl die Boutiquen in Double Bay und nannte Ivy den Namen eines Bistros, in dem man sich doch zum Lunch treffen könne. Jordan, dem Ivy von dem Plan erzählte, schlug vor, dass sie nach ihrem Bummel zu ihm nach Balmoral kommen solle. Dann könne sie ihm auch ihre Einkäufe vorführen – was ihnen beiden sicherlich Spaß machen würde.
Ivy war bester Stimmung, als sie durch die Geschäfte des Einkaufzentrums schlenderte. Sie probierte gerade einen Hosenanzug an und bewunderte Schnitt und Sitz in dem großen Spiegel, als Olivia Powell in Begleitung einer anderen Frau die Liz-Davenport-Boutique betrat.
Ivy zögerte. Sollte sie Olivia begrüßen? Sie hatte sie ja nur einmal kurz in Jordans Haus getroffen, und das nicht gerade unter angenehmen Umständen. Andererseits war Olivia die Schwester des Mannes, den Ivy liebte. Es schien ihr nicht richtig, die andere einfach zu ignorieren.
Während Ivy noch mit sich rang, schlenderte Olivia durch den Raum. Als sie Ivy im Spiegel sah, trafen sich ihre Blicke. Olivia zog verwundert eine perfekt gezupfte Augenbraue in die Höhe, dann erschien ein süffisanter Ausdruck auf ihrer Miene.
„Sieh einer an. Wenn das nicht Jordans Farmmädchen ist.“
Neugierig schaute nun auch Olivias Freundin herüber. „Wer?“
„Darling, dort siehst du den Grund, warum Jordan sich neuerdings so rar macht.“
Die andere riss die Augen auf. „Ein Farmmädchen?“
„So sagte zumindest meine Mutter, als ich sie nach seiner neuen Flamme fragte.“
„Was macht sie dann hier? “
„Vielleicht will er sich ja mit ihr zeigen können und hat sie einkaufen geschickt.“
Die beiden machten sich nicht die Mühe, leise zu sprechen, sodass Ivy jedes Wort hörte. Und das abfällige Lächeln, das Olivias Lippen umspielte, als sie jetzt auf Ivy zusteuerte, verhieß nichts Gutes.
Schnell besann Ivy sich auf ihren Stolz.
„Hat Jordan Ihnen einen Zuschuss für neue Garderobe spendiert, Ivy?“, wollte Olivia auch prompt spöttisch wissen.
Ivys Wangen brannten, ihr Mund war
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