Julia Extra Band 0347
zurück ins Haus, um Zeit mit der Frau zu verbringen, die er wollte.
7. KAPITEL
Es überraschte Ivy, wie wohl sie sich in Margarets Gesellschaft fühlte. Da die Haushälterin sich fragen musste, wieso sie wieder in Jordans Villa auftauchte, erzählte Ivy ihr offen heraus, dass ihr der Rosenhof gehörte, bei dem Jordan immer die Blumen und Geschenke für seine Freundinnen bestellt hatte, und sie sich aufgrund dieses Insiderwissens zuerst nicht mit Jordan hatte einlassen wollen.
„Du meine Güte! Und er hat all diese Rosen an Ihre Mutter geschickt!“
„Ja, fürs Geschäft war’s großartig, aber irgendwann musste ich dem einfach einen Riegel vorschieben.“
Margaret lachte herzhaft auf, und ihre Augen funkelten verschmitzt, als sie Ivy ansah. „Sie geben ihm also eine Chance?“
„Ich mag ihn.“ Ganz zu schweigen davon, wie erschreckend heftig sie sich nach ihm sehnte. Aber das setzte die Haushälterin wahrscheinlich so oder so voraus. Ivy konnte sich nicht vorstellen, dass es eine Frau gab, die sich nicht körperlich von Jordan Powell angezogen fühlte. Aber der Sex war auch nicht Ivys Problem, sondern Jordans Welt.
„Stimmt, man muss ihn einfach mögen“, meinte Margaret mit einem nachsichtigen Lächeln. „Ich würde nicht für ihn arbeiten, wenn es anders wäre.“
Eine solche Empfehlung aus der Sicht einer Angestellten und die Art, wie Jordan die Situation mit seiner Schwester gehandhabt hatte, bestärkten Ivy in ihrer Überzeugung, dass sie mit diesem Mann keinen allzu großen Fehler machte, selbst wenn die Beziehung nur eine kurze Episode bleiben sollte. Außerdem war sie keine Goldgräberin, so wie wohl viele seiner bisherigen Freundinnen. Vielleicht machte das ja einen Unterschied.
Margaret hatte eine Platte mit Käse und Datteln, Melonenstückchen und Parmaschinken, mit getrockneten Tomaten und Oliven zusammengestellt. Jetzt, da sie nicht von Jordans Nähe abgelenkt wurde, merkte Ivy erst, wie hungrig sie war. Während sie an den Häppchen knabberte, fragte sie Margaret, welche Reisen sie interessierten, lag doch der Reiseteil der Zeitung aufgeschlagen auf dem Küchentisch. Und so fand sie heraus, dass die Haushälterin schon ganz Europa bereist hatte und jedes Jahr für eine große Tour sparte. Dieses Jahr standen Kalifornien und Mexiko auf ihrem Plan.
„Ich war noch nie im Ausland“, gestand Ivy. „Freunde von mir sind den Rhein hinuntergefahren und schwärmen noch immer davon. Vielleicht probiere ich das nächstes Jahr auch mal aus.“
„Warum nicht in diesem Jahr?“
Bei Jordans Stimme begann Ivys Herz sofort wild zu pochen. Sie drehte sich um. Wie immer die Sache mit seiner Schwester ausgegangen war, es schien ihn für den Moment nicht zu beschäftigen. Interessiert sah er Ivy an.
„Diese Rheintouren beginnen im Mai, jetzt haben wir März. In zwei Monaten könnten wir zusammen den Rhein hinunterschippern, Ivy.“ Er nahm ein Melonenstück mit Schinken von der Platte und schob es sich in den Mund. „Meinst du, dass du den Rosenhof für eine Weile anderen Händen überlassen kannst, um diese Tour mit mir zu machen?“
Jetzt nahm er ein Stück Käse und eine Dattel, während Ivy noch immer um Atem rang. Einen Milliardär konnte sie sich auf der Queen Elisabeth II vorstellen oder auf einer riesigen Jacht, aber … „Das würde dir Spaß machen? Ich meine … mit all den normalen Touristen?“
„Mir macht Spaß, was immer dir gefällt, Ivy.“
Meinte er das ernst? In seiner Stimme schwang nicht die geringste Ironie mit. Aber vermutlich passte Jordan sich jeder Situation an. Und er würde seinen Charme spielen lassen und zum erklärten Liebling aller auf dem Schiff werden. Für sie wäre es ein Traum, mit ihm zusammen Urlaub zu machen. Nur hatte er da eine winzige Kleinigkeit außer Acht gelassen …
„Daraus wird nichts.“ Enttäuscht schüttelte Ivy den Kopf. „Diese Touren muss man ein Jahr im Voraus buchen.“
Entschlossenheit blitzte in seinen Augen auf. „Da treten sicher immer wieder Leute zurück. Überlass das ruhig mir, ich werde sehen, ob ich uns nicht zwei Plätze besorgen kann.“
Er zeigte sich so entschieden, dass Ivy der Verdacht beschlich, er könnte möglicherweise eine Stornierung erkaufen. War er so sehr daran gewöhnt, immer seinen Kopf durchzusetzen, dass er sich von nichts aufhalten ließ? Würde er seinen Reichtum immer bedenkenlos einsetzen, um zu bekommen, was er wollte?
So viele Fragen … und er aß seelenruhig weiter von den Häppchen, so
Weitere Kostenlose Bücher