Julia Extra Band 0347
wichtig, Mum.“ Er appellierte sowohl an ihr Verständnis, wie er auch um ihre Hilfe bat. „Ivy soll wissen, dass sie ein glückliches Leben mit mir führen kann. Bitte, kannst du an deine Freunde appellieren, besonders nett zu ihr zu sein? Olivia hat Ivys Selbstbewusstsein einen herben Schlag versetzt, aber mit deinem Segen …“
„Jordan, ich habe das Mädchen doch nur ein Mal gesehen.“
„Ich bitte dich darum, weil es mir wichtig ist. Um den Rest kümmere ich mich selbst, aber das ist etwas, bei dem ich deine Unterstützung brauche. Nutze deinen Einfluss. Es soll ein unvergesslicher Abend für Ivy werden. Ich weiß, dass du das garantieren kannst.“
Unmut blitzte in ihren Augen auf. „Was, wenn sie dich später enttäuscht? Dann wird man an meiner Menschenkenntnis zweifeln.“
„Tu es aus Respekt vor meiner Menschenkenntnis.“ Sie sahen sich sekundenlang an und fochten einen stummen Kampf miteinander aus – wobei Jordan seine ganze Überzeugungskraft in seinen Blick legte. „Habe ich dich jemals enttäuscht, Mum?“, fragte er schließlich leise. „Bei irgendetwas, worum du mich gebeten hast?“
„Also gut“, gab sie nach. „Ich hoffe nur, deine Ivy kann halten, was du dir von ihr versprichst.“
Er lächelte. Das Fundament war also gelegt.
11. KAPITEL
Am Samstag brachten sämtliche Titelseiten die Story von Jordan Powells Verlobung mit einer Rosenzüchterin. Jordan hatte Ivy vorgewarnt, dass er um eine Presseerklärung gebeten worden war. Er hatte Ivy nach Balmoral geholt, genau wissend, dass die Paparazzi den Rosenhof überschwemmen würden.
Heather und Graham hielten die Stellung auf der Farm, beschrieben den Reportern, welch großartige und gewiefte Chefin Ivy sei und, nein, es seien ganz bestimmt keine Leichen im Keller zu finden. Auch Sacha wurde von Reportern belagert und hatte für alle denselben Kommentar: Ihre wunderbare Tochter hatte einen wunderbaren Mann verdient, und sie sei überzeugt, dass die beiden eine wunderbare Ehe führen würden.
Das Telefon stand nicht still an diesem Tag, und irgendwann jammerte Ivy flehend auf: „Oh Himmel, bitte, lass das bald vorüber sein!“
Jordan zog sie lachend in die Arme. „Glaub mir, es ist vorbei, sobald die große Neuigkeit verkündet wurde. Sie haben nichts, womit sie den Funken weiter nähren könnten. Und nächste Woche sind wir schon in Europa.“
Seufzend schmiegte sie sich an ihn. „Was für ein Glück.“
„Heute Abend kommen auch eine Kolumnistin und ihr Fotograf zur Party, aber keine Sorge, die beiden sind sozusagen die hauseigenen Medienleute meiner Mutter. Außerdem werde ich ständig an deiner Seite bleiben, okay?“
Sie schaute ihm ernst in die Augen. „Ich werde mein Bestes tun, um mich daran zu gewöhnen, von jetzt an im Licht der Öffentlichkeit zu stehen, Jordan.“
„Mach dir keine zu großen Gedanken darum, Ivy. Der Trick daran ist, es nicht an dich heranzulassen. Wir leben unser Leben, ganz gleich, was andere über uns sagen oder schreiben.“
Lächelnd streichelte sie seine Wange. „Ich werde mir eine Rüstung zulegen müssen, so wie du.“
Die „Rüstung“ lag bereits im Schlafzimmer auf dem Bett bereit – ein langes, schmal geschnittenes schwarzes Kleid, das Ivy für die Party tragen würde. Schwarz war sicher, und ein schulterfreies elegantes Kleid würde niemandem Anlass zu Kritik geben. Das Collier und die Ohrringe, die Jordan für Ivy hatte kaufen wollen, hätten bei diesem Kleid überwältigend gewirkt, aber damit hätten sie auch von dem Verlobungsring abgelenkt, der spektakulär genug war.
Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel bestätigte es – ja, sie war gut für die Rolle als Jordan Powells Verlobte gerüstet. Ihre helle Haut und die roten Locken kamen im Kontrast zu dem Schwarz bestens zur Geltung. Ivy hatte das Gefühl, nie besser ausgesehen zu haben.
Sie nahm noch die Abendtasche, dann machte sie sich auf den Weg zu Margaret, die gespannt darauf wartete, Ivy in ihrer Galarobe zu sehen. Jordan im Smoking hatte die Haushälterin schon oft gesehen, Ivy dagegen war bisher immer lässig gekleidet gewesen, wenn sie nach Balmoral kam.
Ivys Puls begann nervös zu flattern, als sie Margaret zusammen mit Jordan unten am Fuß der Treppe warten sah. Sie streckte den Rücken durch, hielt die Schultern gerade und stieg die Stufen so würdevoll wie nur möglich hinab, entschlossen, das Bild der Frau zu bieten, die an Jordans Seite gehörte.
Margaret klatschte begeistert in die
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