Julia Extra Band 0347

genug.“
    „Ivy, ich kann es mir leisten, dich zu verwöhnen. Und danach gehen wir ein Kleid für die Verlobungsparty einkaufen.“
    „Nein!“ Sie schüttelte vehement den Kopf. „Sie alle werden wissen, dass du es bezahlt hast. Sie werden denken …“ Das, was seine Schwester vermutet hatte – dass er Ivy ausstaffierte, damit sie die Rolle angemessen ausfüllen konnte. Ihr Stolz begehrte auf. „Ich sorge selbst für meine Garderobe, und wenn ich dir nicht gut genug bin, dann …“
    „Hey, langsam!“ Er runzelte die Stirn. „Ich dachte doch nur, dass du an diesem Abend gern strahlen möchtest.“
    „Ich bin keine Dekoration, das Thema hatten wir doch schon, oder?“ Schon mit dem Ring fühlte sie sich unwohl.
    Er hielt ihre Hand fest, bevor Ivy den Ring abziehen konnte. „Du wirst meine Frau, Ivy. Dieser Ring gehört dazu. Ich möchte, dass du ihn trägst, okay?“
    Er sprach sanft, doch der entschiedene Unterton war nicht zu überhören. Mit einem schweren Seufzer gab Ivy sich geschlagen. „Also gut. Aber mehr als den Ring nicht.“ Auch sie konnte unnachgiebig sein. Vor allem, weil die Erinnerung an die Begegnung mit Olivia in der Boutique noch zu frisch war.
    Jordan strich sacht über ihre Wange. „Du bist viel mehr als nur gut genug für mich, Ivy. Trag zur Party, was immer du willst … solange du den Ring ebenfalls aufsetzt. Die ganze Welt soll sehen, was du mir bedeutest.“
    Ihr Stolz war schlagartig besänftigt. „Entschuldige, dass ich so gereizt bin. Aber es ist alles ein bisschen viel auf einmal. Ich werde dich bei der Party nicht enttäuschen, glaub mir. Ich weiß, wie ich mich zurechtmachen muss …“
    „Mach nicht zu viel daraus. Es ist nicht wichtig“, versicherte er ihr.
    Doch irgendwie war es wichtig. Alle Augen würden auf Ivy ruhen, weil sie eine Bindung mit Jordan Powell einging, und sie wollte ein entsprechendes Bild als Frau an seiner Seite bieten. So fuhr Ivy nach dem Ringkauf nicht sofort nach Hause, sondern zu Double Bay, um ihre Garderobe entsprechend aufzustocken. Sie wollte keine einzige kritisch hochgezogene Augenbraue sehen, sondern in Jordans Welt eintauchen – seinetwegen. Sie würde also lernen müssen, sich der Situation anzupassen und nicht bei jedem kleinen Anlass sofort aufzubegehren. Er hatte es ja auch für sie getan.
    Am späten Nachmittag kam Ivy zu Hause an. Mit den Einkaufstüten eilte sie ins Büro, sie wusste, Heather würde die Ausbeute begutachten wollen.
    „Hi!“ Sobald Ivy eintrat, schwang Heather mit dem Bürostuhl zu ihr herum. „Du wirst es nicht glauben. Jordan Powell hat soeben zwanzig Dutzend Rosen bestellt – ohne Pralinen! –, die am Freitag nach Palm Beach geliefert werden sollen. Hast du eine Ahnung, was das bedeutet?“
    Ivy grinste breit. „Vermutlich wird damit das Haus seiner Mutter dekoriert. Für die Verlobungsparty am Samstag.“ Sie streckte ihre Hand aus. „Sieh nur!“
    Heather riss die Augen auf und stieß einen Jauchzer aus. „Oh, wow! Du heiratest Jordan Powell?! Warum hast du vorher nie etwas angedeutet? Das sind ja fantastische Neuigkeiten!“
    „‚Fantastisch‘ ist das richtige Wort“, meinte Ivy trocken. „Ich hätte nie damit gerechnet. Du weißt auch, warum.“
    „Das liegt doch alles in der Vergangenheit“, tat Heather selig ab. „Mir war gleich klar, dass er ernsthaft an dir interessiert ist, und jetzt hast du den Beweis. Komm, gehen wir in die Küche. Wir machen uns einen Drink, mit dem wir anstoßen können, und dann erzählst du mir alles, bis ins kleinste Detail.“ Ihre Augen funkelten schalkhaft. „Ist er vor dir auf die Knie gefallen?“
    „Nein, so war es nicht.“ Ivy machte es nichts aus, Heather alles zu berichten, wusste diese doch auch über die Vorgeschichte Bescheid. Und sie schilderte ihre Zweifel und Bedenken, weil sie sich noch immer nicht auf die neue Situation eingestellt hatte.
    „Lass dich von Jordan in seine Welt einführen, Ivy“, riet Heather. „Vertrau ihm, dass er nur das tun wird, was das Beste für euch beide ist. Ich denke, das macht er schon jetzt, und so wird er auch weiterhin vorgehen, weil er dich liebt und dich nicht verlieren will. Behalte das immer im Kopf, und lass dir von anderen nicht dreinreden, auch nicht von seiner Mutter oder seiner Schwester. Von niemandem.“
    „Du hast recht.“ Ivy fühlte, wie eine Riesenlast von ihr abfiel. Ja, sie würde es schaffen, sie würde Jordans Lebenspartnerin sein. Für alles, das etwas wert war, musste man