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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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Ferne.
    Englishcrumpet: Okay, Mädels, ich muss euch etwas beichten.
    Kangagirl: Wow, lass hören!
    Sanfrandani: Ich kann’s kaum erwarten.
    Grace holte tief Luft. Sie hatte ein paar Tage geschwiegen, doch jetzt musste sie es rauslassen.
    Aber wie sollte sie es ihnen sagen? Wie sollte sie all die merkwürdigen Dinge erklären, die mit ihr seit jener Nacht passiert waren? Hatte sie ihren Freundinnen von diesem Kribbeln im Bauch erzählt, wenn Noah ins Café kam? Hatte sie erwähnt, wie sehr sie sich nachts im Bett nach seinen Berührungen sehnte?
    Sie schluckte fest. Okay, vielleicht war sie noch nicht so weit, diese Dinge in Worte zu fassen, aber es gab etwas Konkretes, das sie Dani und Melissa mitteilen wollte.
    Englishcrumpet: Er hat mich gefragt, ob ich ihn heirate.
    Zum ersten Mal seit Beginn ihrer Internetfreundschaft gab es keine albernen Bemerkungen oder bohrenden Fragen. Offensichtlich waren die beiden von der Neuigkeit ebenso überwältigt wie sie selbst.
    Grace loggte sich aus und schaltete den Laptop ab. Ihr schwirrte zu sehr der Kopf, um an Schlaf zu denken. So ging sie zu einem der Bücherregale und zog ein Fotoalbum heraus.
    Nicht das von der Hochzeit, sondern eines mit Fotos von ihr und Rob sowie einige mit Daisy. Eine Chronik ihrer Beziehung.
    Es schien alles so romantisch damals gewesen zu sein. Einen jungen gut aussehenden Soldaten zu heiraten, bevor er zum Einsatz musste.
    Sie blätterte durch die Seiten … sie und Rob mit Freunden … vor dem Weihnachtsbaum mit den gleichen Weihnachtsmützen in die Kamera grinsend. Dann erblickte sie ihr Lieblingsbild, das während ihrer bescheidenen Flitterwochen aufgenommen worden war – Rob lächelte ihr zu, während er auf einer Mauer saß und Fisch und Chips aß.
    Sie konnte es kaum ertragen, das Foto anzuschauen.
    Obwohl ich noch nicht Ja zu Noah gesagt habe, habe ich das Gefühl dich zurückzulassen. Wie kann ich dir das nur antun?
    Sie suchte eine Antwort in seinen lachenden Augen, obwohl sie genau wusste, was er ihr gesagt hätte, kannte sie doch seinen großzügigen Geist und gesunden Menschenverstand.
    Du musst es tun, musst mich zurücklassen. Du kannst die Zeit nicht anhalten. Ein Teil von mir wird immer bei dir sein, aber es ist Zeit loszulassen. Du sollst endlich die werden, die du wirklich bist.
    Aber was hieß das? Wer war sie eigentlich, wenn sie endlich erwachsen war? Langsam klappte sie das Album zu und stellte es ins Regal zurück. Mit vierzig Jahren und drei Monaten wurde es höchste Zeit, das herauszufinden.

6. KAPITEL
    Noah markierte die letzten sechs Seiten seines Textes und drückte die Löschtaste. Sein Held bereitete ihm Kopfzerbrechen. Egal, wie er ihn zu beschreiben versuchte, er funktionierte einfach nicht.
    Er stieß sich vom Schreibtisch ab und rollte auf dem Stuhl nach hinten. Er brauchte einen Tapetenwechsel, musste aus dem Haus raus. Vor allen Dingen durfte er nicht so viel über Grace und ihre mögliche Antwort nachdenken. Er wollte sie nicht bedrängen, doch das Warten machte ihn fast verrückt.
    Vielleicht hätte er sich doch eine dieser Glamourfrauen aussuchen sollen, das wäre bestimmt einfacher gewesen. Zumindest hätte er eine eindeutige Antwort bekommen.
    Er musste sich bewegen, um einen klaren Kopf zu bekommen und Ideen zu sammeln.
    Er fuhr nach Vinehurst, wo er den Wagen am Rande einer großen Grünfläche parkte, an dessen Ende eine Reihe von Schaukeln aufgestellt waren. Die Beobachtung anderer Menschen war für ihn Quelle der Inspiration, weshalb er gern hierherkam.
    Es war fast sechs Uhr, viele Mütter und Kinder waren bereits wieder zu Hause und hatten das Feld Joggern und Hundebesitzern überlassen.
    Die Hände in die Taschen gestopft, lief Noah los, um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen.
    Als er am Spielplatz vorbeikam, sah er auf einer der Schaukeln eine einsame Person sitzen, die sich immer wieder mit einem Fuß lustlos vom Boden abstieß.
    Warum sitzt ein erwachsener Mensch allein bei Sonnenuntergang auf einer Schaukel? Er prägte sich dieses Bild ein. Vielleicht konnte es ihm beim Schreiben einmal von Nutzen sein.
    Doch bei genauerem Hinsehen erkannte er, dass das Objekt seiner Überlegungen Grace war.
    „Grace?“
    Erschrocken sah sie sich um, und Noah fielen sofort ihre verweinten Augen auf.
    „Was ist los?“
    „Eine lange Geschichte“, erklärte sie und holte ein Taschentuch hervor. Noah setzte sich auf die Nachbarschaukel. Beide starrten in die Ferne, während sie sich im fast gleichen

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