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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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Gin Tonic?“
    „Ein Glas Wein wäre mir, ehrlich gesagt, lieber.“
    „Gut. Ich schließe mich Ihnen an. Das ist vinho verde aus der Minho-Region.“ Er entkorkte die Flasche und schenkte zwei Gläser Wein ein. „Worauf wollen wir trinken?“
    „Ein erfolgreiches Ergebnis für Ihr Gemälde?“
    Er nickte. „Auf den Erfolg!“
    Der kühle Wein rann wie Nektar hinunter und passte perfekt zu der scharfen Vorspeise, die Jorge servierte.
    „Das Nationalgericht“, teilte Roberto ihr mit. „ Bolinhas de bacalhau. Haben Sie das schon einmal gegessen?“
    „Nein, aber es riecht köstlich.“ Sie probierte eines der Kabeljaubällchen. „Und es schmeckt sogar noch besser. Ich werde mein erstes Essen in Portugal in bester Erinnerung behalten.“
    Roberto saß Katherine gegenüber; die Narbe in seinem dunklen Gesicht war deutlich zu sehen. „Haben Sie seit Ihrer Ankunft noch gar nichts gegessen?“, fragte er stirnrunzelnd.
    Sie schüttelte den Kopf. „Lidia wollte mir etwas reichen, aber ich habe abgelehnt, weil es zu heiß war.“
    „Dann nehmen Sie mehr davon.“ Er deutete auf die Vorspeisenplatte.
    „Nein, danke. Sonst brauche ich kein Dinner mehr.“
    „Der Küchenchef wird es als Beleidigung auffassen, wenn Sie nicht gut essen.“
    Der Küchenchef! Katherine verdaute dieses pompöse Wort zusammen mit der bolinha. „Leben Sie schon lange hier, Senhor Sousa?“, fragte sie, um etwas Konversation zu betreiben.
    „Ich lebe nicht hier, Dr. Lister. Die Quinta das Montanhas ist mein Rückzugsort, wenn ich ein paar Tage ungestört Urlaub machen möchte.“
    Nettes Ferienhäuschen, dachte Katherine. „Das ist ein herrlicher Flecken Erde, aber für mich absolutes Neuland. Anders als die meisten meiner britischen Landsleute war ich noch nie in Portugal.“
    „Umso wichtiger, dass Sie Ihren ersten Besuch genießen.“
    Als Hauptgang gab es gegrilltes Hühnchen, das nach würzigen Kräutern duftete. Obwohl Roberto de Sousa ein aufmerksamer Gastgeber war, fiel es Katherine schwer, sich zu entspannen.
    „Ist das Essen nach Ihrem Geschmack?“, erkundigte sich Roberto, während er ihr Wein nachschenkte.
    Sie nickte. „Kompliment an Ihren Küchenchef. Er ist ein Genie.“
    Belustigt sah er sie an. „Das war nur ein Scherz. Die Köchin ist Lidia, Jorges Frau.“
    „Dann ist sie das Genie.“ Sie lächelte Jorge zu, der gerade an den Tisch kam, um die Teller abzuräumen. „Das war fantastisch. Bestellen Sie das bitte Ihrer Frau.“
    Erfreut verbeugte er sich. „ Obrigado, Senhora. Wie wäre es zum Abschluss mit pudim, das ist Karamellpudding.“
    Bedauernd schüttelte Katherine den Kopf. „Danke, aber ich bin pappsatt.“
    „Darf ich Ihnen einen Kaffee bringen, Senhora? Oder Tee?“
    „Nein, danke.“
    „Ich hätte gern einen Kaffee, Jorge, por favor “, sagte Roberto sarkastisch, da Jorge nur Augen für Katherine hatte. „Und bringen Sie für die Dame agua mineral. “
    „ Agora mesmo, Senhor.“
    Nachdem Jorge das Gewünschte gebracht hatte, lehnte sich Katherine zurück und blickte in den Park hinaus, der wie verwunschen im Mondlicht lag. „Wie still und friedlich es hier ist! Der ideale Ort, um Kraft zu tanken.“
    Sein Blick wurde verschlossen. „Ich bin nie sehr lange hier. Vielleicht bin ich deshalb der Stille noch nicht überdrüssig geworden.“ Fragend sah er sie an. „Hat es Ihnen große Umstände bereitet, für Mr Massey einzuspringen?“
    „Ganz und gar nicht, Mr Sousa.“
    „ Muito bem. Ich interessiere mich sehr für Ihren Beruf. Was genau ist Ihre Aufgabe in der Galerie?“
    Nun befand sich Katherine auf vertrautem Terrain. „Meine Hauptaufgabe besteht darin, im Internet nach sogenannten Schläfern zu suchen. Das sind unentdeckte Kunstwerke großer Meister, die nicht gekennzeichnet oder falsch katalogisiert sind. Eine sehr spannende Angelegenheit.“
    „Ich hoffe, mein Bild erweist sich ebenfalls als großes Werk.“
    „Das hoffe ich auch“, erwiderte sie wie aus der Pistole geschossen.
    „Wie darf ich das verstehen?“
    Leicht verlegen zuckte sie die Achseln. „Wenn ein Bild sich als Fälschung oder Fehlgriff herausstellt, überbringt normalerweise James die schlechte Nachricht.“
    „Aha! Sie wollen nicht die Überbringerin einer schlechten Nachricht sein.“
    „Richtig.“ Sie sah ihn fest an. „Aber falls nötig, werde ich es tun.“
    „Keine Bange, Dr. Lister. Wenn sich mein Bild als Fälschung herausstellt, werde ich nicht Ihnen die Schuld geben. Oder Ihr Urteil

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