Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
Vom Netzwerk:
sagte Jorge Machado mit Betonung auf dem Titel, während er Katherine aus dem Wagen half.
    „ Bem-vindo – willkommen auf der Quinta das Montanhas, Doutora “, sagte die Frau, die sich schnell wieder gefangen hatte.
    Lidia sprach mit starkem Akzent, doch Katherine wusste ihr Bemühen zu schätzen. „Freut mich, Sie kennenzulernen. Was für ein bezauberndes Haus!“
    „Senhor Roberto bedauert, dass er Sie nicht persönlich begrüßen kann“, sagte Lidia lächelnd, „aber er wird bald eintreffen. Ich bringe Sie auf Ihr Zimmer, Doutora. “
    Lidia führte Katherine durch eine große kühle Eingangshalle mit hohem Deckengewölbe und dann weiter über eine geschwungene Steintreppe mit schmiedeeisernem Geländer, das so filigran wie schwarze Spitze wirkte. Jorge folgte mit dem Gepäck nach. Beim Anblick des Gästezimmers verschlug es Katherine vor Begeisterung den Atem. Es war ein großer Raum mit hohen Wänden und Fensterläden vor den schmalen, hohen Fenstern, einem antiken Schrank und einem mit Schnitzereien verziertem Holzbett mit weißer Bettwäsche. Auf einem Tisch zwischen den Fenstern stand ein Tablett mit einem Eiswürfelbehälter und einer Flasche Mineralwasser.
    Jorge stellte Katherines Gepäck am Fuß des Bettes ab und ging hinaus.
    Lidia zeigte Katherine das angrenzende Badezimmer. „Sie wollen sich bestimmt frisch machen.“
    „O ja. Wunderbar, ganz wunderbar! Obrigada “, erwiderte Katherine überschwänglich.
    „Soll ich Ihnen etwas zu essen bringen?“, erkundigte sich Lidia freundlich.
    „Nein, danke. Dafür ist es mir im Moment zu heiß. Ich brauche nur einen Schluck Wasser.“
    Sofort schenkte Lidia ein Glas Wasser ein und reichte es ihr. „Ich hole Sie nachher ab. Bis dann.“
    Durstig kippte Katherine das Wasser hinunter und ging ins Bad. Eigentlich hätte sie gern geduscht, doch da sie nicht wusste, was Lidia unter „nachher“ verstand, begnügte sie sich mit einer kurzen Wäsche. Anschließend bürstete sie ihr Haar, flocht es im Nacken zu einem strengen Zopf, zog T-Shirt und Jeans aus und schlüpfte in eine maßgeschneiderte schwarze Leinenhose und eine schlichte weiße Bluse. Nach kurzem Zögern setzte sie die Brille mit dunklem Rahmen auf, die sie für die Arbeit am Computer trug. Schließlich war sie in der Funktion als Kunstexpertin hier und musste überzeugend auf einen Mann wirken, der wahrscheinlich schon ein gewisses Alter hatte, wenn er sich so ein Anwesen und wertvolle Gemälde leisten konnte. Rasch schickte sie jeweils eine SMS an James und an ihre Freundin Rachel und danach mit einem Anflug von schlechtem Gewissen, weil sie an ihn zuletzt gedacht hatte, auch eine an Andrew. Während sie ihren Koffer auspackte, wurde die friedliche nachmittägliche Stille vom Dröhnen eines Automotors durchbrochen. Momente später tauchte Lidia auf und schüttelte missbilligend den Kopf.
    „Sie müssen Ihren Koffer doch nicht selbst auspacken, Doutora. Das ist meine Aufgabe. Kommen Sie. Er ist da.“
    Katherine folgte der Frau nach unten auf eine lang gezogene Veranda mit grün umrankten Steinsäulen. An einer von ihnen lehnte ein Mann in legerem Leinensakko und Jeans und blickte auf den Park hinaus. Er war groß und schlank, hatte volles, schwarz gelocktes Haar und ein Profil, um das ihn jeder Filmstar beneiden würde. Als Lidia ihn ansprach, drehte er sich mit einem Lächeln um, das beim Anblick von Katherine jedoch schlagartig gefror.
    „ Doutora Lister!“, rief Lidia mit dramatischem Unterton, worauf absolute Stille einkehrte.
    „ Sie sind Dr. Lister?“, sagte der Mann schließlich.
    Endlich! jubelten ihre Hormone. Du hast ihn endlich gefunden! „Ja, ich bin Katherine Lister“, erwiderte sie und zwang sich trotz ihres inneren Aufruhrs zu einem höflichen Lächeln.
    Er machte eine formvollendete Verbeugung. „ Encantando. Ich bin Roberto de Sousa. Tut mir leid, dass ich Sie nicht vom Flughafen abholen konnte.“
    „Ach, das macht doch nichts. Man hat mich sehr freundlich willkommen geheißen.“
    Ihr Kunde war alles andere als der ältere Geschäftsmann, den Katherine sich vorgestellt hatte. Sie schätzte ihn auf Anfang dreißig, er war also nur ein paar Jahre älter als sie selbst mit ihren achtundzwanzig Jahren. Außerdem hätte sie schwören können, dass sie ihn schon einmal irgendwo gesehen hatte. Die vollen, längeren Haare, die dunklen Augen und die hohen Wangenknochen wirkten seltsam vertraut; nicht vertraut war ihr jedoch die lange Narbe an seiner Wange, die zu

Weitere Kostenlose Bücher