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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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Appetit“, sagte sie schüchtern.
    „ Obrigada, Pascoa.“
    Während Katherine am Fenster saß und ihr Frühstück aß, sah sie, wie die Limousine die Auffahrt hinunterfuhr. Roberto war also auf dem Weg ins Krankenhaus.
    Lidia kam herein, um das Tablett abzuholen. „Senhor Roberto sagt, Sie dürfen nicht zu viel arbeiten. Das Bild hat er auf die Veranda gestellt.“
    „ Obrigada, Lidia.“
    Als Katherine kurz darauf das Gemälde auf die Decke legte, musterte sie den jungen Mann nachdenklich. „Woher kenne ich dich nur?“ Sie machte sich an die Arbeit, legte nach und nach die Falten im Gehrock des Mannes frei. Dann entfernte sie die Übermalung von der Krawatte und stieß einen leisen Pfiff aus: Unter der Farbschicht verbargen sich nicht nur ein dezentes Halstuch, sondern auch etliche kleine Risse, die grob mit Füllmittel abgedichtet waren. Im Vertrauen darauf, dass dies für James’ Restauratorin kein Problem darstellen würde, machte Katherine unbeirrt weiter, da sie es kaum erwarten konnte, endlich zum Gesicht vorzudringen. Ihre Arbeitswut wurde jedoch durch Lidia gebremst, die mit einem Tablett mit Kaffee auf die Veranda kam.
    „Machen Sie eine Pause, Doutora. “
    Katherine streckte sich und trank einen Schluck Kaffee. „Wunderbar. Genau das habe ich gebraucht.“
    „Um eins gibt es Mittagessen“, verkündete Lidia noch, bevor sie ging.
    Minuten später wurde Katherine durch einen Anruf von Andrew aus der Arbeit gerissen.
    „Hi“, sagte sie kurz angebunden.
    „Ah, die große Dr. Lister höchstpersönlich.“ Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. „Du hast dich tatsächlich herabgelassen, ans Telefon zu gehen.“
    „Ich stecke einfach bis über beide Ohren in Arbeit.“
    „Um der Welt einen verlorenen Rembrandt zu bescheren, was?“
    Sein gehässiger Ton machte sie wütend. „Keinen Rembrandt, aber trotzdem ein sehr interessantes Bild. Hör zu, ich bin gerade an einem sehr komplizierten Punkt angelangt und möchte gern weitermachen.“
    „Dann ruf mich später zurück.“
    „Mach ich. Halb sieben?“
    „Gut. Ich werde auf deinen Anruf warten, bevor ich ausgehe.“
    Mittags schlang Katherine in Windeseile ihren Salat hinunter und stürzte sich dann mit fieberhafter Erwartung wieder in die Arbeit. Als sie endlich die unmissverständlichen Pinselstriche erkannte, durchströmte sie eine Woge der Erleichterung. Aus dem dunkel zugekleisterten Haarschopf des jungen Mannes kamen allmählich hellere Töne an die Oberfläche, bis schließlich ein unverkennbarer Lichtreflex auf einer Haarsträhne den letzten Beweis erbrachte, den sie brauchte. Sie stieß einen triumphierenden Schrei aus, machte ein Foto und schickte es sofort an James.
    „Und?“, fragte sie, als James auf ihre Mail hin anrief.
    „Natürlich ist es eines seiner eher unbedeutenden frühen Werke“, frohlockte er, „aber auch ohne das Bild in natura zu sehen, bin ich mir sicher, dass es ein Gainsborough ist.“
    Katherine seufzte. „Halleluja!“
    „Hast du es dem Kunden schon erzählt?“
    „Nein. Er ist unterwegs. Sobald er zurück ist, werde ich ihm die frohe Nachricht überbringen.“
    „Gut gemacht, Katherine. Damit steht deiner Heimreise ja nichts mehr im Weg.“
    „Stimmt“, erwiderte sie, von einer jähen Erschöpfung ergriffen. „Aber wenn ich in der Galerie nicht gebraucht werde, würde ich gerne noch bis zu meinem geplanten Rückflug am Sonntag bleiben. Mir ist nach ein, zwei Tagen Sonne zumute.“
    „Von mir aus gern. Du bist früher als erwartet fertig geworden. Und Judith kümmert sich hingebungsvoll um die Galerie.“ Er lachte. „Ich bin so ein ungeduldiger Patient, dass sie froh ist, mir ein paar Stunden am Tag zu entfliehen.“
    „Dann werde bald wieder gesund! Danke, James. Ich gebe dir Bescheid, wenn das Bild abgeschickt ist.“
    Nach dem Gespräch setzte sich Katherine vor das Bild und betrachtete stirnrunzelnd das Gesicht des jungen Mannes. Sie war sich ziemlich sicher, dass ihr der junge Mann bei ihren Internetrecherchen noch nicht untergekommen war. Warum kam er ihr dann so bekannt vor? Er war jung, höchstens zwanzig Jahre alt. Das Klappern von Lidias Teetablett holte sie in die Gegenwart zurück.
    „Sind Sie fertig?“
    Katherine nickte. „Ein Tee ist jetzt genau das Richtige.“
    Lidia stellte das Tablett ab und trat näher, um einen Blick auf das Bild zu werfen. Verblüfft rief sie aus: „ Engracado – er sieht aus wie Senhor Roberto!“
    Jetzt fiel es Katherine wie Schuppen von den Augen.

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