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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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seinem alten Freund beschäftigt ist.“
    „Sicher. Aber ich verdiene damit auch mein Brot, Senhor Sousa.“
    Er seufzte. „Jetzt habe ich Sie gekränkt. Perdao! Das war nicht meine Absicht. Kommen Sie, nehmen Sie einen Nachschlag, sonst ist Lidia gekränkt.“
    Eine Weile konzentrierte sich Katherine auf das Essen und beschloss dann, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. „Was ist damals bei diesem Unfall eigentlich passiert?“
    „Ich hatte einen Autounfall, den ich mit viel Glück überlebt habe. Allerdings war ich mir eine Zeit lang nicht sicher, ob das wirklich Glück war.“
    „Wegen der Schmerzen?“
    Ein zynisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Und aus Eitelkeit.“
    „Eitelkeit?“
    Er nickte. „Mein gebrochenes Bein war in Gips, ich hatte eine schwere Hirnerschütterung, blaue Augen, eine gebrochene Nase, zersplitterte Zähne, und mein halbes Gesicht war genäht. Im Vergleich zu mir war Frankensteins Monster eine Schönheit.“
    „Saßen Beifahrer im Wagen?“
    „ Ich war der Beifahrer, Katherine. Als der Wagen in einer Kurve von der Straße abkam, sprang der Fahrer hinaus. Der Wagen stürzte den Hang hinunter und prallte gegen einen Baum.“
    „Was ist dem Chauffeur passiert?“
    „Der Fahrer war eine Frau. Später erfuhr ich, dass sie nur ein verstauchtes Handgelenk und ein paar Prellungen gehabt hatte. Sie ist panisch vom Unfallort geflohen. Ein vorbeikommender Autofahrer hat dann die Ambulanz angerufen. Ich bin erst im Krankenhaus wieder zu mir gekommen, im Beisein meiner Eltern, die an meinem Bett saßen.“
    „Das war sicher ein schlimmer Schock für Ihre Eltern“, meinte Katherine mitfühlend. „Und die Frau, die den Wagen gefahren hatte?“
    „Sie hat im Krankenhaus angerufen und mich gebeten, ich solle aussagen, dass ich gefahren sei“, erzählte er mit ausdrucksloser Miene. „Den Gefallen konnte ich ihr nicht tun, da die Polizei bereits Bescheid wusste. Die Sanitäter hatten nämlich ziemliche Mühe gehabt, mich vom Beifahrersitz zu holen.“
    „Warum hat die Frau Sie überhaupt darum gebeten?“
    „Wir hatten beim Dinner einen Streit und zu viel Wein getrunken. Ich wollte ein Taxi bestellen, doch sie wollte so schnell wie möglich nach Hause und schnappte mir die Schlüssel aus der Hand.“ Seine Miene verdüsterte sich. „Im Auto stritten wir dann weiter, weil sie sich weigerte, sich anzuschnallen.“
    „Obwohl die Frau Sie nach dem Unfall im Stich gelassen hat, hat sie erwartet, dass Sie für sie lügen?“, fragte Katherine fassungslos.“
    „Ja. Aber selbst wenn ich so dumm gewesen wäre, die Polizei kannte die Fakten und wusste auch, dass Elena den Abend mit mir verbracht hatte. Auf dem Weg ins Restaurant lauerten uns Klatschreporter auf und fotografierten uns. Als die Wahrheit ans Licht kam, wurde sie von der Produktionsfirma der Fernsehserie, in der sie mitwirkte, gefeuert. Sie hatte eine kleine Nebenrolle als unschuldige junge Frau, die von einem verheirateten Mann begehrt wird.“ Zynisch lächelnd fügte er hinzu: „Als bekannt wurde, dass Elena mich schwer verletzt am Unfallort zurückgelassen hatte, wurde sie von der Presse regelrecht zerrissen.“
    „Wo ist das passiert?“
    „In der Nähe von Porto. Meine Eltern hätten mich am liebsten auf die Estancia geholt – das ist unsere Ranch –, doch sie ist zu abgelegen und ich hätte für die Behandlung weite Strecken zurücklegen müssen. Deshalb habe ich beschlossen, mich auf der Quinta auszukurieren. Mein Vater ist bald wieder abgereist, doch meine Mutter ist bis vor Kurzem hier gewesen.“ Er lächelte. „Sie wollte nicht zurück, doch da ich weiß, dass meine Eltern nicht gern längere Zeit getrennt sind, habe ich darauf bestanden.“
    Schweigend sah Katherine ihn an. Mit einer Estancia als Elternhaus, der Quinta als Feriendomizil und schauspielernden Freundinnen lebte Roberto de Sousa in einer völlig anderen Welt als sie. „Danke für Ihre Offenheit“, sagte sie schließlich. „Ich hoffe, es war nicht zu schmerzhaft für Sie, darüber zu reden.“
    „Nicht bei einer so mitfühlenden Zuhörerin.“ Als Jorge kam, um abzuräumen, wandte er sich ihm zu. „Kompliment an Lidia. Das Essen war wie immer sehr gut.“
    „Wünschen Sie ein Dessert, Doutora? “, fragte Jorge.
    „Nein, danke. Aber könnte ich vielleicht einen Tee haben?“, fragte Katherine.
    „ Pois e! Und für den Patrao wie immer Kaffee.“
    Sobald Jorge gegangen war, sagte Roberto ironisch: „Seit Sie hier sind, Katherine,

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