Julia Extra Band 0347
entschädigen.“
„Das ist nicht deine Schuld, Roberto.“
„Natürlich ist es meine Schuld! Hätte ich mit Elena nicht diesen Unfall gehabt, würde ich auch keine Drohbriefe von ihr erhalten.“
Katherine erschauerte. „Zum Glück fährst du nach Brasilien. Dort kann sie dir nichts anhaben.“
Ungestüm riss er sie an sich. „Ich will dich nicht gehen lassen, Katherine. Komm mit mir auf die Estancia, querida! “
Traurig schüttelte sie den Kopf. „Das geht nicht, Roberto.“
Er sah ihr in die Augen, legte alle Überzeugungskraft in seinen Blick. „Zwei Wochen, Katherine, mehr verlange ich nicht – vorerst.“
Versonnen blickte sie in den Park hinaus. Zwei Wochen Brasilien klangen sehr verführerisch. Sie hatte in diesem Jahr kaum Ferien gehabt. Inzwischen war James sicher wieder kräftig genug, um die Zügel zu übernehmen – vor allem mit Hilfe der lieben Judith. Die Gelegenheit, nach Brasilien zu reisen, würde sich vielleicht nie wieder ergeben. Nein, mahnte sich Katherine energisch. Ich sollte gar nicht erst daran denken. Es ist mir schon gegen den Strich gegangen, die Schuhe von ihm anzunehmen. Wenn ich mich nach Brasilien einladen lasse, würde ich gegen sämtliche Prinzipien verstoßen. Außerdem würde es mir hinterher noch schwerer fallen, wieder in mein gewohntes Leben zurückzufinden. Ein Leben ohne Roberto Rocha Lima Tavares de Sousa.
Der Plan, das Haus abzuschließen, wurde mit militärischer Präzision ausgeführt. Wenn am nächsten Tag die Sicherheitsfirma eintraf, würden Lidia und Pascoa von Lidias Bruder abgeholt und zu dessen Haus in Braga gebracht werden. Jorge würde Roberto und Katherine nach Porto chauffieren, wo Katherine das Flugzeug nach England besteigen würde, und anschließend mit Roberto zum Flughafen von Lissabon weiterfahren. Während Roberto an diesem letzten Tag damit beschäftigt war, seine Arzt- und Physiotherapietermine abzusagen und die Guarda Nacional über seinen Plan zu unterrichten, rief Katherine James an, um ihm mitzuteilen, dass sie wie geplant kommen und ab Montag wieder arbeiten würde.
„Wie geht es mit dem Bild voran?“, fragte sie gespannt.
„Die Restaurierungsarbeiten sind so gut wie beendet. So ein Gainsborough würde auf einer Auktion einiges erzielen, aber de Sousa besteht darauf, dass ich es nach Brasilien verschiffe.“ Er hielt kurz inne. „Nimm dir den Montag frei. Es reicht, wenn du am Dienstag anfängst. Du hörst dich müde an.“
Kein Wunder! „In den letzten Tagen war es hier recht turbulent.“
„War der Kunde schwierig? Ich war diesbezüglich etwas besorgt, weil ich inzwischen herausgefunden habe, dass es sich bei ihm um Roberto Rocha handelt, den früheren Rennfahrer und Playboy. Wusstest du das?“
„Erst als ich ihn gegoogelt habe. Warum warst du besorgt?“
„Judith hat auf meinem Monitor ein Foto aus de Sousas Rennfahrerzeit gesehen. Sie war hin und weg von ihm.“
„Ich nicht“, schwindelte Katherine. „Also dann, bis Montag.“
7. KAPITEL
Am Abend bezog Roberto das Zimmer neben Katherine. Nachdem sich Katherine etwa eine Stunde schlaflos im Bett gewälzt hatte, öffnete sich leise die Tür und Roberto kam herein. Er schlüpfte zu ihr ins Bett, schmiegte sich mit seinem heißen, harten Körper an sie.
„Ich konnte nicht schlafen“, flüsterte er.
„Ich auch nicht.“
„Mein Verlangen nach dir hat mich wach gehalten, Katherine.“
Als Antwort küsste Katherine ihn leidenschaftlich und schlang die Arme um ihn, als er sich auf sie legte.
„Ich kann nicht länger warten, amada “, hauchte er gegen ihre geöffneten Lippen.
Katherine ging es genauso. Ein Vorspiel war weder erwünscht noch nötig. Ihr Körper reagierte voller Lust auf seine Erregung. Sie stieß einen animalischen Laut aus, als er mit einem harten Stoß in sie eindrang. Roberto hatte das Gefühl, vor Lust schier wahnsinnig zu werden – und Katherine erging es nicht anders. Es dauerte nicht lange, bis beide unter heftigen Zuckungen den Gipfel erreichten.
„Desculpe-me, querida“, keuchte Roberto und hob seinen Kopf ein wenig an. „Ich war zu schnell.“
Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Heute Nacht wollte ich es so.“
„Du erregst mich so, dass ich mich einfach nicht beherrschen kann.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. „Vielleicht können wir jetzt besser einschlafen.“
Erschöpft von dem wilden Liebesakt schlief Katherine sofort ein und erwachte am nächsten Morgen zeitig. Roberto war nicht mehr da.
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