Julia Extra Band 0347
Vanillecreme auf, die prompt bereitgestellt wurden, sodass sie sofort mit der Zubereitung beginnen konnte. Sobald die Biskuitböden fertig gebacken waren, bestrich Katherine sie mit der Vanillecreme, schichtete sie übereinander und brachte sie dann in den kühlen Lagerraum neben der Küche.
Das Weihnachtsessen fand am frühen Abend statt, damit die Dienstmädchen nicht zu spät zu ihren Familien kamen. „Morgen feiern wir mit einem churrasco “, sagte Teresa, als Maria eine Platte mit einem riesigen Truthahn servierte. „Aber heute am Heiligen Abend gibt es ein britisches Weihnachtsdinner.“
„Brauchen Sie noch mehr Kissen, Katherine?“, fragte Antonio augenzwinkernd.
„Bisher noch nicht, danke“, erwiderte sie lachend.
Nach dem Servieren durften die Dienstmädchen nach Hause gehen. „Heute räumen wir selbst ab“, sagte Teresa und hob ihr Glas. „Frohe Weihnachten, Katherine.“
Katherine prostete erst Teresa, dann den beiden Männern zu. „Frohe Weihnachten. Und noch mal vielen Dank für die Einladung.“
Teresa lehnte Katherines Angebot, ihr beim Abräumen zu helfen, entschieden ab und schlug Roberto vor, mit Katherine noch einen kleinen Spaziergang zu machen. „Das ist der einzige Abend im Jahr, an dem mir Antonio in der Küche hilft“, meinte sie lachend.
Nachdem Katherine ihre hochhackigen Pumps gegen flache Sandalen getauscht hatte, ging sie zu Roberto, der auf der Veranda wartete.
Die in den Bäumen funkelnden Lichterketten schufen eine verzauberte Atmosphäre. „Das sieht wie im Märchen aus“, stellte sie fest, als sie Hand in Hand durch die Nacht spazierten. „Machen wir heute noch Bescherung? Ich habe für deine Eltern Weihnachtsgeschenke mitgebracht.“
„Lieber morgen, nach dem Frühstück. Weihnachten frühstücken wir immer zusammen. Normalerweise haben Vater und ich morgens nicht viel Zeit, weil wir früh aufbrechen müssen, um mit der Herde zu reiten oder beim Hörnerschneiden und Kastrieren zu helfen.“ Er lachte über Katherines angeekelten Gesichtsausdruck. „Das gehört zum Leben eines Gaucho dazu.“ Unvermittelt blieb er stehen und sah Katherine an. Seine Miene war plötzlich sehr ernst. „Kommt dir unser Leben sehr fremd vor?“
„Es ist anders, aber nicht wirklich fremd.“ Scherzhaft fügte sie hinzu: „Als Westernfan habe ich Rinderherden schon oft im Kino gesehen.“
Roberto zog sie an sich, und sie küssten einander lang und leidenschaftlich, bis sie beide vor Verlangen zitterten. Schwer atmend löste sich Katherine von ihm, ergriff seine beiden Hände und sah ihn eindringlich an. „Sag mir die Wahrheit.“
„Immer“, stieß er hitzig hervor.
„Wirst du Gloria Soares heiraten?“
„Was?“ Bleich vor Entrüstung starrte Roberto sie an. „Meinst du, ich würde dich meinen Eltern vorstellen, wenn ich bereits einer anderen Frau versprochen wäre – wobei Gloria keine Frau, sondern eine verwöhnte Göre ist!“ Seine Finger gruben sich in ihren Rücken. „Hat Sie das heute zu dir gesagt?“
„Mehr oder weniger. Kurz bevor sie dem armen Garoto die Dornen in die Haut stieß und dann ihre kleine Show abzog, damit Garoto mit mir durchgeht“, erwiderte Katherine voller Wut.
Seine Züge verhärteten sich. „Ich werde Maria Gloria Soares morgen zur Rede stellen!“
„Du solltest darauf achten, dass sie mir nicht zu nah kommt, Roberto de Sousa“, sagte Katherine mit beißendem Spott. „Ich könnte in Versuchung kommen, ihr als Gegenleistung für mein schmerzendes Hinterteil die Nase einzuschlagen.“
Er brach in schallendes Gelächter aus. „Wenn wir allein wären“, sagte er in einem Ton, der Katherine die Knie weich werden ließ, „würde ich dir diese Schmerzen wegküssen.“
Sie legte das Gesicht an seine Brust. „Was du dir so erlaubst“, murmelte sie.
„Gibt es bei euch nicht das Sprichwort, dass in der Liebe und im Krieg alles erlaubt ist? Und zwischen uns herrscht ja kein Krieg.“ Mit dem Finger hob er ihr Kinn an und sah ihr in die Augen.
„Stimmt, zwischen uns herrscht kein Krieg.“ Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn.
Mit einem heiseren Laut presste er Katherine an sich und erwiderte ihren Kuss mit einer Hitze, die Katherine erbeben ließ. Plötzlich begannen in der Ferne Kirchenglocken zu läuten. „Frohe Weihnachten, Katherine“, murmelte er an ihren Lippen.
11. KAPITEL
Sobald Katherine aufgestanden war, schickte sie Weihnachtsgrüße per SMS an Charlotte, Rachel, Alastair und Hugh. Roberto, der
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