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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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ihr einen teuren Kugelschreiber.
    Sie kritzelte etwas auf den Zettel und reichte ihn dem Fremden.
    „Was ist das?“, erkundigte er sich spöttisch. „Ihre Telefonnummer?“
    „Mein Name und meine Adresse“, antwortete sie, ohne auf die Herausforderung einzugehen. „Schicken Sie mir die Rechnung für die Reparatur des Wagens.“
    „Das könnte aber teuer werden!“
    „Ich zahle meine Schulden immer“, erklärte sie stolz.
    Er blickte auf den Zettel und stutzte sichtlich. „Sie heißen Marchant? Haben Sie etwas mit der Firma Marchant Plastics zu tun?“
    „Mein Großvater hat die Firma gegründet, jetzt leitet mein Vater sie“, erklärte sie.
    Der Mann zerknüllte den Zettel wortlos zwischen den Fingern.
    „Warum tun Sie das?“, fragte sie aufgebracht. „Ich will den Schaden wirklich wiedergutmachen!“
    „Ich werde Sie nicht auf Ihr Versprechen festnageln“, versicherte er ihr. „Und keine Sorge, ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis, also merke ich mir Ihre Adresse.“
    Ohne sich zu verabschieden oder sich noch einmal umzudrehen, ging er zum Auto und stieg neben seiner schönen Assistentin ein.
    Warum hätte er zu ihr, Libby, zurückblicken sollen? Wahrscheinlich hatte er sie schon aus dem Gedächtnis gestrichen – weil sie es nicht wert war, dass er sich an sie erinnerte. Oder er schilderte gerade seiner Mitarbeiterin den amüsanten Zwischenfall, wie er eine völlig fremde Rothaarige geküsst hatte …
    Ohne weitere Katastrophen gelangte Libby mit Eustace zum Haus ihrer Freundin, einem Cottage wie aus dem Bilderbuch.
    Chloe würde ihr sicher anmerken, dass etwas nicht stimmte.
    Und so, wie ich mich fühle, erzähle ich ihr womöglich alles, dachte Libby mit Unbehagen. Allerdings wollte sie jetzt so schnell wie möglich nach Hause, das würde ihre Freundin akzeptieren.
    Und dann war es Chloes Mann Joe, der die Tür öffnete. Er war noch nie für Eleganz bekannt gewesen, aber jetzt verrieten die zerrauften Haare und die dunklen Ringe unter den Augen, dass er unter massivem Stress litt.
    Von Mitgefühl erfüllt, vergaß Libby kurz ihre eigenen Sorgen. „Hey, Joe!“, begrüßte sie ihn freundlich.
    Eustace riss sich los, rannte zu seinem Herrchen und sprang freudig bellend an ihm hoch.
    „Nicht so laut, Hund, du weckst das Baby“, bat Joe und lächelte müde. „Danke, Libby, dass du ihn abgeholt hast. Es wäre eigentlich nicht nötig gewesen, weil ich bei der Arbeit früher Schluss machen konnte.“
    Das sagt er mir jetzt, dachte sie und überlegte, was ihr dann alles erspart geblieben wäre!
    „Macht nichts“, versicherte sie nicht ganz ehrlich. „Am Dienstag muss Eustace zum Fädenziehen, und inzwischen soll er die Tabletten bekommen. Zwei pro Tag.“ Sie reichte Joe eine Flasche mit Pillen.
    „Das kennen wir ja alles schon. Leider.“ Er strich sich über das stoppelige Kinn. „Aber wenn du nicht aufhörst, dir ständig wehzutun, kommst du in die Hundeschule“, wandte er sich an Eustace und strich ihm dabei liebevoll über den Kopf.
    „Und wie geht es euch sonst?“, fragte Libby.
    „Na ja, es geht so. Der Schlafmangel ist schwer auszuhalten. Chloe hat sich gerade hingelegt. Sie würde dich bestimmt gern sehen, Libby, aber macht es dir was aus, wenn ich sie nicht wecke?“
    „Überhaupt nicht! Zum einen bin ich ziemlich müde, zum anderen möchte ich so schnell wie möglich nach Hause zu Mum und Dad“, erklärte Libby.
    „Verständlich! Ich habe es schon gehört.“ Joe sah sie mitfühlend an. „Tut mir leid. Wenn wir irgendetwas für euch …“ Er verstummte plötzlich, als im Hintergrund das Schreien eines Babys erklang. „Sei nicht böse, aber ich muss mich um das Kind kümmern, bevor es Chloe weckt.“
    „Ja, klar. Bestell ihr schöne Grüße, und ich …“
    „Danke, du bist wirklich ein prima Kumpel“, sagte Joe abgelenkt und machte ihr die Tür vor der Nase zu.
    Was sollte das denn jetzt? dachte Libby. Was hatte Joe schon gehört, das sein Mitgefühl weckte?
    Am liebsten hätte sie noch mal geklingelt und ihn danach gefragt, aber er hatte mit dem Hund und dem Baby genug zu tun.
    Hatte sie seine Worte vielleicht falsch verstanden?
    Nein, sie hatte schon seit der Ankunft gespürt, dass etwas nicht stimmte. Andernfalls wären ihre Eltern doch am Flughafen gewesen!
    Und trotz einer möglichen Krise in der Familie hatte sie Zeit gefunden, unterwegs einen völlig Fremden leidenschaftlich zu küssen!
    Sie widerstand dem Drang, mit Höchstgeschwindigkeit durchs Dorf nach

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