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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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intensive Anziehungskraft, die sie bei ihrem Zusammentreffen gespürt hatte, auf Gegenseitigkeit beruhte? Entschlossen zwang sie sich, Loukas Christakis’ Blick zu erwidern. Während sie sein Gesicht mit den dunklen Brauen, der markanten Nase und dem vollen Mund studierte, war sie sich sehr wohl bewusst, dass ihr Herz schon wieder schneller schlug. Der Dreitagebart ließ ihn nur noch attraktiver erscheinen.
    Wie es sich wohl anfühlte, von diesem erotischen Mund geküsst zu werden? Zunächst vielleicht nur ein sinnlich langsames Streicheln der Lippen, dem dann ein hungriger Kuss voll Leidenschaft folgte? Die Klarheit, mit der sie die Situation vor sich sah, erschreckte Belle so sehr, dass sie rot wurde.
    Loukas Gesichtsausdruck veränderte sich. Ob er erriet, woran sie gerade dachte? Beschämt errötete sie noch mehr. Er kennt seine Wirkung auf Frauen, dachte Belle verlegen und wäre am liebsten im Boden versunken.
    Loukas betrachtete die Frau ihm gegenüber gereizt und merkte, wie eine leichte Röte ihre Wangen überzog. Alles schien so einfach. Er hatte vorgehabt, Belle Andersen mitzuteilen, dass ihre Dienste nicht mehr benötigt wurden. Dann wollte er ihr einen großzügigen Scheck zur Deckung ihrer Auslagen überreichen und sie auf die nächste Fähre Richtung Athen verfrachten. Stattdessen saß er jetzt hier und war fasziniert von ihren tiefblauen Augen, die eine geheimnisvolle Verletzlichkeit ausstrahlten.
    Ihre Schönheit überraschte ihn, aber noch mehr verwunderte ihn seine Reaktion auf Belle Andersen. Attraktive Frauen gehörten zu seinem Leben. Er war es gewohnt, sich mit Topmodels oder Starlets zu umgeben, bevorzugte den großen, gertenschlanken, weltgewandten Typ. Belle hingegen war klein und puppenhaft. Doch kaum hatte er sie am Kai entdeckt, weckte sie sein Interesse. Und jetzt konnte er den Blick nicht von ihrem fein geschnittenen Gesicht abwenden.
    Es war einfach vollkommen: die erstaunlich blauen Augen, die hübsche kleine Nase, die hohen Wangenknochen und dazu noch die zart rosa Lippen – all das war äußerst verführerisch. Ein breitrandiger Hut verbarg ihr Haar, aber Loukas hätte wetten können, dass es blond war. Bei dieser nordisch hellen Haut! Der cremefarbene Hut passte hervorragend zu dem gut geschnittenen Kostüm. Schwarze hochhackige Pumps und eine schwarze Handtasche vervollständigten Belles Outfit.
    Er fragte sich, ob dieses elegante Kostüm im Stil der Fünfzigerjahre ihre eigene Kreation war. Wenn ja, war sie vielleicht doch in der Lage, Larissas Hochzeitskleid zu designen? Doch dann verwarf er den Gedanken. Belle Andersen war ein völlig unbekannter Name. Nach einer kurzen Recherche im Internet hatte sich herausgestellt, dass die Firma Wedding Belle im vergangenen Jahr kaum Gewinn gemacht hatte und wenig Eigenkapital besaß. Mit anderen Worten, Belles Unternehmen stand finanziell nicht gut da.
    Loukas gab sich die Schuld daran, dass seine Schwester fünf Wochen vor der Hochzeit immer noch kein Kleid besaß. Hätte er sich doch nur früher um alles gekümmert! Aber er war auf Geschäftsreise gewesen, als seine Schwester dieser Designerin namens Toula Demakis den Auftrag gab und die gerissene Frau vertrauensselig auch noch im Voraus bezahlte.
    Das war vor sechs Monaten gewesen. Je näher die Hochzeit rückte, desto wilder wurden Toulas Ausreden, warum das Kleid noch nicht fertig wäre. Leider hatte Larissa ihm nichts von alledem erzählt – bis die Dame dann mit dem Geld verschwand.
    Vielleicht lag es ja an ihm, dass seine Schwester so realitätsfremd war? Die meiste Zeit ihres Lebens war er eine Art Ersatzvater für sie gewesen und hatte sie vielleicht ein wenig zu sehr beschützt. Aber sie war eben sein Ein und Alles. Wegen des Zeitmangels hatte er jetzt eine Freundin, die international gefeierte Modeschöpferin Jacqueline Jameson, gebeten, das Kleid zu entwerfen. Da wusste er nur noch nicht, dass Larissa schon eine neue Designerin gefunden hatte.
    Vielleicht war es nicht fair, Ms Andersen gegenüber misstrauisch zu sein. Aber im Gegensatz zu seiner Schwester traute er niemandem – eine Lektion, die er schmerzlich hatte lernen müssen. Die Hochzeit stand vor der Tür, und er wollte nicht riskieren, dass Larissa noch einmal im Stich gelassen wurde.
    Belles unerwartete Anziehungskraft auf ihn änderte nichts an seinem Entschluss. Er würde sie zur Fähre bringen und ein paar Minuten später schon vergessen haben. Trotzdem schade, dachte Loukas, während er spürte, wie sein

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