Julia Extra Band 0354
meine Frau und einzige Liebe meines Lebens. Wir sind für immer in tiefer Liebe zueinander verbunden. Kaden
„Das ist ja mein Fossil!“ Julia staunte. Als sie auch noch das eingravierte Datum ihrer allerersten Begegnung entdeckte, fiel sie Kaden überglücklich um den Hals und erlebte noch eine Überraschung.
Kaden legte ihr nämlich die für immer verloren geglaubte Halskette um. „Ich habe sie reparieren lassen“, erklärte er heiser, als er Tränen in Julias Augen schimmern sah. „An diesem heiligen Ort wird nicht geweint“, fügte er dann gespielt streng hinzu.
Julia lächelte unter Tränen. „Dann küss mich und mach mich glücklich!“
„Dein Wunsch ist mir Befehl.“ Die Liebe zu seiner Frau war nicht zu übersehen.
Und so küssten sie einander genau an dem Ort, wo sie sich fast dreizehn Jahre zuvor unsterblich ineinander verliebt hatten.
– ENDE –
Küsse – süß wie griechischer Wein
1. KAPITEL
Helena stellte den Motor ab. Sie hatte es geschafft. Die Fahrt von London nach Dorchester war ohne Zwischenfälle verlaufen, und auch auf dem Parkplatz hatte sie sofort eine Lücke gefunden. Einige Minuten Fußweg, und sie würde die Anwaltskanzlei Mayhew & Morrison pünktlich um drei betreten.
Sowohl die Ausfallstraßen als auch die Autobahn waren frei gewesen, und wie erwartet hatte auf den Landstraßen in Dorset nicht viel Verkehr geherrscht. Helena kannte sich in der Grafschaft gut aus, denn sie war hier aufgewachsen, und hier hatte sie gelebt, bevor sie nach London gezogen war. Doch nun war sie lange weg gewesen. Vor vier Jahren, zur Beerdigung ihres Vaters, hatte sie ihre alte Heimat zum letzten Mal gesehen.
In ihrer Handtasche befand sich ein Brief von John Mayhew, in dem er sie zur Testamentseröffnung einlud. Das Vermächtnis von Isobel Theotokis sollte verlesen werden. Helenas Augen wurden feucht, als sie an Isobel dachte.
Offensichtlich hatte die stets gütige Isobel, für die ihr Vater bis zu seinem Tod als Gärtner gearbeitet hatte, dessen Tochter nicht vergessen. Helena vermutete, dass sie die beiden kostbaren Porzellanfiguren erben würde, an denen sie sich nie hatte sattsehen können. Isobel hatte ihr versichert, sie würden eines Tages ihr gehören, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war.
Helena warf einen kritischen Blick in den Rückspiegel, um ihr Make-up zu überprüfen. Sie hatte lange, dichte Wimpern, und die Farbe ihrer Augen erinnerte an das helle, strahlende Blau mittelalterlicher Kirchenfenster – das jedenfalls hatte man ihr einmal gesagt.
Ihr Gesicht war ebenmäßig, die Nase gerade und schmal. Obwohl sie einen hellen und zarten Teint besaß, hatte sie keine Probleme mit der Sonne. Im Sommer färbte sich ihre Haut erfreulicherweise goldbraun und nicht rot. Ihr dichtes blondes Haar hatte sie, dem offiziellen Anlass entsprechend, aus der Stirn gekämmt und im Nacken zu einem klassischen Knoten zusammengesteckt.
Helena war zufrieden, denn kein einziges Strähnchen hatte sich gelöst. Sie klemmte sich ihre Tasche unter den Arm und stieg aus.
Die Sekretärin an der Rezeption begrüßte sie freundlich und führte sie ins Büro des Anwalts. John Mayhew stand sofort von seinem Schreibtisch auf und kam ihr entgegen.
„Hallo, Miss Kingston.“ Er schüttelte ihr die Hand, wobei er sie väterlich anlächelte. John Mayhew war ein kleiner, untersetzter Mann mit buschigen Augenbrauen und einem kurzen weißen Bart. „Es freut mich, Sie zu sehen.“
Helena schluckte. Auch der letzte Anlass, bei dem sie sich getroffen hatten, war ein trauriger gewesen: Es war um die Regelung der bescheidenen Hinterlassenschaft ihres Vaters gegangen.
„Bitte setzen Sie sich. Mister … die andere Partei … wird sich leider etwas verspäten.“
Noch während er sprach, wurde die Tür geöffnet, und Helena drehte sich unwillkürlich um. Ihr stockte der Atem. Sie fühlte sich mit einem Mal ganz schwindlig und leicht, wie in die Vergangenheit zurückversetzt. Träumte sie das?
Oscar! Ihre Lippen formten seinen Namen, obwohl ihre Stimme versagte. Oscar …
Oscar, Isobels Großneffe, der drei Jahre älter war als sie … der Schwarm ihrer Teenagertage … Oscar, ihre erste große, bewegende Liebe … Wie lange war das her? Zehn Jahre … eine Ewigkeit …
Sie riss sich zusammen, atmete einmal tief durch und blickte ihm mit erzwungener Ruhe entgegen.
Er war immer noch der bestaussehende Mann, der ihr je unter die Augen gekommen war – und das würde er auch immer bleiben. Von
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