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Julia Extra Band 0354

Julia Extra Band 0354

Titel: Julia Extra Band 0354 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maisey Yates Susanne James Abby Green Barbara Hannay
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bezahlt war. Sie verdiente gut und wollte keine finanziellen Abstriche machen. Zudem gehörte das gemütliche kleine Haus, das sie gemietet und so liebevoll eingerichtet hatte, der Firma. Im Falle einer Kündigung würde sie es also aufgeben müssen.
    Oscar überlegte einen Moment. „Wenn es dir passt, könnten wir uns gleich am Wochenende treffen. Zwei Tage sollten reichen, um uns einen Überblick zu verschaffen und die nächsten Schritte zu planen.“
    Helena nickte. „Der Termin geht in Ordnung, aber wir sollten nichts überstürzen.“ Sie blickte ihn von der Seite an. „Ich jedenfalls nehme Isobels Wünsche ernst, das möchte ich noch einmal betonen. Ich werde nur tun, was in ihrem Sinne gewesen wäre.“
    Die beiden hatten Helenas Auto erreicht. Sie blieb stehen und kramte in der Tasche. „Hier ist meine Telefonnummer, du kannst mich jederzeit anrufen, falls sich bei dir etwas ändern sollte.“ Sie reichte ihm ihre Visitenkarte, und Oscar gab ihr seine.
    Ohne einen Blick darauf zu werfen, ließ Helena sie in ihrer Tasche verschwinden und blickte auf die Uhr. „Wenn ich nicht im Stau enden möchte, muss ich schnellstens los.“
    Er half ihr beim Einsteigen. „Das mit der Übernachtung regle ich“, versprach er. „Ich lasse dich wissen, wo ich Zimmer bekommen habe.“
    „Also dann, bis Freitagabend.“ Sie winkte kurz, schloss die Tür und fuhr los. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte ihr, dass Oscar immer noch reglos dastand und dem Auto hinterherblickte.
    Zu gern hätte sie gewusst, was in seinem Kopf vorging. Weder mit Worten noch durch Gesten hatte er sich anmerken lassen, was er von dem Testament hielt. Allerdings war ihr aufgefallen, dass er sie in Momenten, in denen er sich unbeobachtet glaubte, mit seinen Blicken regelrecht durchbohrt hatte.
    Die Liebesbeziehung, die sie einmal verbunden hatte, schien glücklicherweise keine Rolle mehr zu spielen, beide waren sie in der Lage, locker miteinander umzugehen. Trotzdem wünschte sich Oscar bestimmt, der alleinige Erbe von Mulberry Court zu sein.
    Und was wünschte sie sich? Schwer zu sagen. Nie hatte sie auch nur einen Gedanken auf die Frage verschwendet, was sie tun würde, wenn sie plötzlich reich wäre. Ihre Eltern hatten in bescheidenen Verhältnissen gelebt, und kurz vor ihrem zehnten Geburtstag war ihre Mutter gestorben. Von da an hatte sie allein mit ihrem Vater gelebt. Ein Sparbuch mit einem bescheidenen Guthaben war alles, was er seiner Tochter an materiellen Gütern hinterlassen hatte.
    Glücklicherweise verdiente Helena sehr gut und war finanziell unabhängig. Sie hatte das Sparbuch nie angetastet, das Geld wollte sie irgendwann einmal für etwas ganz Besonderes und Schönes ausgeben.
    Helena dachte an das bevorstehende Treffen mit Oscar, und ihr wurde ganz mulmig dabei. Sie würde viel Zeit mit Oscar verbringen und sich intensiv mit ihm auseinandersetzen müssen. Würde das gut gehen? Oscar und sie waren schließlich nicht mehr ein glücklich verliebtes Paar wie vor zehn Jahren.
    Damals war ihnen ihre Liebe zueinander das Wichtigste auf der Welt gewesen – heute wäre es peinlich, das Wort auch nur zu erwähnen. Ob Oscar sich überhaupt noch an jene Zeiten erinnerte?
    Dachte er noch an die Umarmungen, die Küsse und die langen Gespräche, die sie miteinander geführt hatten? – Bestimmt, wer vergaß schon seine erste große Liebe? Dass er so abrupt und kaltherzig mit ihr Schluss gemacht hatte, war da eine weniger angenehme Erinnerung, und bestimmt hatte er sie aus seinem Gedächtnis gestrichen.
    Erklärlich. Oscar Theotokis war ein reicher, mächtiger und zudem attraktiver Mann. Sie, die kleine Gärtnerstocher, war nur eine unter vielen schönen Frauen gewesen, denen er für kurze Zeit seine Gunst geschenkt hatte.
    Oscar drehte sich um und ging zu seinem Auto. Er setzte sich hinters Steuer und umklammerte es so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Sein Inneres war in Aufruhr. Helena zu treffen, hatte ihn völlig durcheinandergebracht.
    Wie hatte er nur so naiv sein können? Warum hatte er den Dingen ihren Lauf gelassen und war blindlings in sein Unglück gelaufen? Denn das und nichts anderes war es. Ein Blick in Helenas große Augen, und er war ihrem Zauber wieder erlegen. Hatte er geglaubt, sein leidenschaftliches Verlangen nach dieser Frau habe sich mit den Jahren gelegt, wusste er es jetzt besser. Er war wieder an dem Punkt, an dem er vor zehn Jahren auch schon einmal gewesen war.
    Damals hatte er geglaubt, Helena für

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