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Julia Extra Band 0354

Julia Extra Band 0354

Titel: Julia Extra Band 0354 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maisey Yates Susanne James Abby Green Barbara Hannay
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immer aus seinem Leben verbannt zu haben. Doch die Gedanken an sie hatten ihn verfolgt. Immer wieder hatte er sich gefragt, mit wem sie wohl verheiratet war und wie viele Kinder sie hatte.
    So hatte sein erster Blick auch ihrem Ringfinger gegolten. Und später, während er versucht hatte, sich auf den Singsang des Notars zu konzentrieren und Isobels bizarres Testament zu begreifen, hatte eigentlich nur ein Gedanke in seinem Kopf Platz gehabt: Helena war ungebunden. Nichts sprach grundsätzlich dagegen, sie an sich zu ziehen, sie zu küssen und …
    Doch damit wäre er wahrscheinlich auf Gegenwehr gestoßen, denn aller Wahrscheinlichkeit nach wollte sie nie wieder etwas mit ihm zu tun haben. Er biss die Zähne zusammen.
    Dass Isobel ihn als Erben eingesetzt hatte, war zu erwarten gewesen, denn in der jungen Generation gab es nur ihn. Geschwister hatte er nicht, und seine beiden Cousins waren bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn ums Leben gekommen. Warum jedoch hatte sie die Hälfte ihres Besitzes Helena vermacht?
    Natürlich wusste er, dass die beiden ein sehr herzliches Verhältnis zueinander gehabt hatten, doch das war keine ausreichende Erklärung.
    Der materielle Aspekt des Testaments interessierte ihn nicht. Er besaß genug, und es machte ihm nichts aus zu teilen. Persönlicher Reichtum war ihm nie wichtig gewesen. Das Wohl des Familienunternehmens dagegen umso mehr. Das Wirtschaftsimperium auf eine solide Basis zu stellen und für die nächste Generation zu erhalten, war sein erklärtes Lebensziel.
    Die nächste Generation. Er lächelte flüchtig. Ständig lag sein Vater Giorgios ihm in den Ohren, er solle endlich heiraten. Für eine passende Braut war auch schon gesorgt. Oscar sollte zwischen den beiden Schwestern Allegra und Callidora Papadopoulos wählen. Durch eine Ehe würde die ohnehin schon enge Beziehung zwischen den beiden reichen und mächtigen Familien noch weiter gefestigt.
    Beide Frauen waren jung und hübsch, und Giorgios wäre über eine von ihnen als Schwiegertochter überglücklich gewesen. Als typisch griechischer Patriarch wünschte er sich für seinen Lebensabend nichts mehr als eine Schar aufgeweckter Enkelkinder. Weshalb Oscar ein Problem mit seinem Vorschlag hatte, war ihm ein Rätsel.
    Das Problem hieß Liebe. Oscar hegte weder für Allegra noch für Callidora tiefere Gefühle, und für keine der beiden war er mehr als ein vertrauter Freund, dessen war er sich sicher. Für ihn, Oscar Theotokis, kam jedoch eine Ehe ohne Liebe nicht infrage.
    Er streckte sich, lockerte die verspannten Muskeln und startete das Auto. Zu weit in die Zukunft zu denken, hatte in dieser Situation keinen Sinn. Er musste sich auf den nächsten Schritt konzentrieren, das war das einzig Vernünftige. Und der bestand darin, das Treffen mit Helena am Wochenende zu organisieren.
    Zielstrebig fuhr er zu dem Landhotel, das er im Auge hatte. Es lag fern von jedem touristischen Trubel und bot eine ruhige, gediegene Atmosphäre. Genau das Richtige, um die Einzelheiten für den Verkauf von Mulberry Court bequem und ungestört zu besprechen.
    Auf Luxushotels legte er keinen Wert, nur eine Garage für seinen schnittigen italienischen Sportwagen war ihm wichtig. Gedankenverloren runzelte er die Stirn, als er an Helenas Auto dachte. Es war weder eins der gehobenen Mittelklasse, noch war es neu. Nun ja, damit war es für den Stadtverkehr in London vielleicht genau das Richtige.
    Obwohl Isobel ihm gegenüber oft enthusiastisch erwähnt hatte, wie erfolgreich Helena in ihrem Beruf war, wusste er nicht, was sie eigentlich genau machte und ob sie gut verdiente. Brauchte sie vielleicht Geld? Das wäre das Einfachste, dann konnte er sie auszahlen, äußerst großzügig natürlich, und alles Weitere nach eigenem Gutdünken regeln.
    Kaum war ihm der Gedanke gekommen, verwarf er ihn jedoch auch schon wieder als reines Wunschdenken. Helena ließ sich nicht so leicht beeindrucken. Sie war eine kluge, selbstbewusste Frau, die alles tun würde, um Isobels Wünschen zu entsprechen, das hatte sie ihm klar und deutlich zu verstehen gegeben.
    Oscar seufzte. „Isobel“, sagte er laut, „du warst stets meine Lieblingstante. Weshalb nur musstest du mir das antun?“

2. KAPITEL
    Helena stellte sich unter die Dusche, ließ sich das warme Wasser über den Rücken laufen und versuchte, sich zu entspannen.
    Was für ein Tag das gewesen war! Sie hatte nicht nur ein Vermögen geerbt, sondern auch Oscar wiedergetroffen.
    Großzügig verteilte sie

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