Julia Extra Band 0354
immer ein Faible für diesen Look gehabt. Ein Serienkiller würde anders aussehen.
„Wie ich sehe, haben Sie einen Platten“, sagte er und näherte sich mit lässigen Schritten. „Verdammtes Pech.“
Er lächelte, und seine kaffeebraunen Augen funkelten humorvoll.
Trotz ihrer Anspannung erwiderte Zoe sein Lächeln. „Ich habe den Wagenheber angesetzt, weiß aber nicht, wie weit ich hochkurbeln soll.“
„So ist es genau richtig. Die perfekte Höhe.“
Plötzlich wusste sie nicht mehr, warum sie Angst vor diesem Mann gehabt hatte. Es gab etwas in seinem Lachen und seinem Gesicht, das auf unglaubliche Weise stimmig war.
Zoe hatte Mühe, ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihr eigentliches Problem zu lenken. „Ich wollte gerade die Radmuttern lösen.“
„Soll ich Ihnen behilflich sein?“ Sein Lächeln erzeugte ein angenehmes Prickeln auf ihrer Haut. „Falls Sie nichts dagegen haben.“
„Wie könnte ich ein solches Angebot ausschlagen?“ Noch dazu von einem so attraktiven Mann .
Er zuckte die Achseln. „Es könnte ja sein, dass Sie so sind wie meine Schwester. Sie hasst es, wenn Männer glauben, dass sie Hilfe braucht.“
„Oh, ich verstehe.“ Er hatte also eine Schwester, was Zoe entspannter machte, ja fast in einen Schwebezustand versetzte. Sie strahlte ihn an. „Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich allein zurechtkomme. Aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher. Ich wollte gerade anrufen, um Hilfe zu holen.“
„Ich komme schon klar.“
„Das ist sehr nett von Ihnen.“ Sie hielt ihm den Schraubenschlüssel hin und hoffte, dass ihr Retter sich nicht die Kleidung ruinierte.
Ungeachtet ihrer Bedenken hockte er sich neben den Reifen und machte sich mit schnellen und geschickten Handbewegungen an die Arbeit.
Schöne Hände, dachte Zoe. Seine ganze Erscheinung war eine Augenweide. Groß und muskulös. Nicht zu dünn, aber auch nicht zu kräftig. Sie unterdrückte ein Seufzen bei dem Gedanken, schon gleich beim ersten Mann, der ihr begegnete, flatterig zu werden. Es gab bestimmt noch viele andere attraktive Männer in dieser Gegend.
Doch dieser Mann hier hatte etwas Besonderes. Die Wärme in seinen braunen Augen hatte etwas Berückendes. Und sein Lächeln traf sie mitten ins Herz und erzeugte ein Vibrieren in ihrem Bauch.
Merkwürdig, dass sie so viele Empfindungen haben konnte, während es doch eigentlich um einen geplatzten Reifen ging.
„Jetzt brauchen wir das Ersatzrad.“ Nachdem er den Reifen gelockert hatte, stand er wieder auf.
Ihre Blicke trafen sich.
Reglos blieb er stehen und starrte Zoe irgendwie schockiert an.
Gefangen von seinen Augen, spürte sie das Glühen in ihrem Gesicht. Sie und dieser Fremde erlebten offenbar den gleichen Ansturm der Gefühle. Ein inneres Erdbeben – wunderschön und Angst einflößend zugleich.
Das kann nicht sein, Zoe.
Der Fremde sah verwirrt aus und runzelte die Stirn. War er vielleicht sauer? Schwer zu sagen. Er senkte den Blick und räusperte sich.
Zoe hielt den Atem an und spürte, dass gerade etwas Außergewöhnliches passiert war.
Ihr Retter blinzelte und schüttelte den Kopf, als ob er einen unangenehmen Gedanken abschütteln wollte. „Also – der Ersatzreifen. Ich nehme an, er ist im Kofferraum.“
Er stieg über die verstreuten Gepäckstücke, um zum Kofferraum zu gelangen.
„Entschuldigung“, stieß Zoe hervor und versuchte, sich von dem Bann zu befreien, der sie erfasst hatte. „Ich hätte das Rad schon rausholen sollen.“
„Kein Problem.“ Obwohl es locker klang, schien er immer noch durcheinander zu sein, als er sie ansah. Doch plötzlich lächelte er.
Wieder dieses sympathisch warme Lächeln. Zoe war erneut wie elektrisiert. Von einer Minute zur anderen. Geradezu lächerlich. Sie ertappte sich bei der Vorstellung, dass sie nach einer wunderschönen Liebesnacht morgens in der Küche von diesem Lächeln empfangen würde.
Ach, du liebe Güte. Im nächsten Moment würde sie ihn sich vielleicht nackt vorstellen.
„Entschuldigung.“
Seine Stimme schreckte sie auf. Errötend trat sie zur Seite, als er mit dem neuen Reifen an ihr vorbeiging und ihn hochhievte. Sie war fasziniert von seinen breiten Schultern und den sicheren Handbewegungen. „Sie scheinen Routine darin zu haben.“
„Ja, ich könnte es im Schlaf tun.“
„Ich habe oft genug gesehen, wie mein Vater auf der Landstraße Reifen gewechselt hat. Ich hätte eigentlich etwas daraus lernen sollen.“
Überrascht sah er zu ihr hoch. „Welche
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