Julia Extra Band 0354
Hochzeit auf dem Land.“
„Okay. War ja nur eine Frage. Ich dachte, er wäre vielleicht ein alter Freund von Kent. Das ist alles.“
Sie hörte das Zischen, als ihre Freundin tief Luft holte.
„Okay, ja“, räumte Bella ein. „Kent und Damon waren eine Zeit lang befreundet, und ich sollte Kent Bescheid sagen.“ Sie seufzte. „Wahrscheinlich wird er Damon nicht ausschließen wollen.“
Offensichtlich wollte sie jedoch das Thema wechseln und hielt das kaffeebraune Kleid in die Höhe. „Warum probierst du das nicht mal an? Es steht dir bestimmt fantastisch.“
„Na gut.“
In der Umkleidekabine betrachtete sich Zoe im Spiegel. Das Kleid war wirklich sehr schön.
Die Farbe war perfekt – gelbbraune Blumen auf cremefarbenem Hintergrund, der gut zu ihrem Teint passte.
Wird Kent mich darin mögen?
Es wurde langsam langweilig.
Es war Dienstagabend, und Zoe war gerade dabei, sich die Fußnägel zu lackieren, als das Telefon klingelte.
„Hallo?“
„Hi, Zoe.“
Sie erkannte sofort die männliche Stimme am anderen Ende. Ihr Herz schien aus der Brust springen zu wollen.
„Hier ist Kent Rigby.“
Warum rief er an? Die verschiedensten Szenarien taten sich vor Zoe auf. Du liebe Zeit. Beruhige dich. Es geht bestimmt nur um irgendein Detail in der Vorbereitung.
„Zoe, ist alles in Ordnung?“ Er hörte sich ernsthaft besorgt an.
„Mir geht es gut“, erwiderte sie und rang nach Atem. „Nur ein bisschen aus der Puste. Ich komme gerade rein.“
Super. Unehrlichkeit kam jetzt also auch noch auf ihre Sündenliste.
Sie holte tief Luft und bemühte sich um einen freundlichen, aber möglichst geschäftsmäßigen Ton. „Was kann ich für Sie tun, Kent?“
„Ich wollte nur wissen, ob Sie schon Pläne für den Frauenabend haben. Wie ich höre, wollen Sie sich auch darum kümmern.“
„Oh, richtig. Möchten Sie vielleicht eine Einladung?“, stichelte sie.
Kent lachte leise. „Mein Trauzeuge Steve ist ganz wild auf eine Junggesellenparty, und ich möchte nicht mit Ihren Vorbereitungen kollidieren.“
„Ich habe Ihnen heute Abend eine E-Mail zu diesem Thema geschickt.“
„Sorry. Ich war den ganzen Tag auf dem Feld und bin gerade erst reingekommen. Und während mein Essen im Ofen ist, dachte ich, dass ich Sie mal schnell anrufe.“
Zoe stellte sich Kent vor, wie er vor Sonnenaufgang schon auf dem Traktor saß. Farmer hatten lange Arbeitstage. Sie fragte sich, ob Bella der Typ von Frau war, der dem Ehemann eine Thermoskanne Kaffee und einen Snack brachte, um dann vielleicht hinter dem Schuppen Zärtlichkeiten auszutauschen.
Oh Gott. Hör auf!
In ernstem Ton sagte sie: „Wir würden den Frauenabend gern am Wochenende vor der Hochzeit begehen – am selben Wochenende wie die Brautparty. So müssen Bellas Freundinnen nicht dreimal hintereinander in die Wildnis fahren.“
„Verständlich.“
„Die Mädchen würden gern im Willara Pub übernachten – es sei denn, Sie wollen Ihren Männerabend dort stattfinden lassen.“
„Nein, bleiben Sie bei Ihrer Planung. Wir gehen dann woandershin.“
„Gut.“ Zoe stieß einen Seufzer aus. „Wie es aussieht, nimmt die Hochzeit langsam Gestalt an.“
„Ja. Und daran haben Sie einen großen Anteil, Zoe.“
Es entstand eine Pause, und Zoe hörte, wie ihr Herz laut pochte. Bevor Kent etwas mitbekam, stellte sie die Frage, die ihr schon seit Tagen auf den Lippen lag. „Hat Bella Ihnen schon von ihrem alten Schulfreund Damon Cavello erzählt, der mich kontaktiert hat?“
„Nein, hat sie nicht“, erwiderte Kent langsam.
Die Überraschung in seiner Stimme war nicht zu überhören. „Was macht dieser wilde Typ inzwischen?“
Zoe konnte verstehen, warum Kent ihn so nannte. Im Internet hatte sie Fotos von Damon gesehen. Er hatte diesen düsteren, heruntergekommenen Ausdruck eines Rock-’n’-Roll-Musikers. Ihr selbst gefiel das nicht, doch sie wusste, dass viele Mädchen diese Art von Jungs aufregend fanden.
„Damon ist auf dem Weg zurück nach Australien“, erklärte sie. „Ich glaube, er kommt aus Afghanistan.“
Erneutes Schweigen.
„Geht es ihm gut?“
„Soweit ich weiß, ja.“
„Das wundert mich.“ Kents Stimme hatte plötzlich etwas Zynisches. Doch er korrigierte sich schnell. „Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin froh, dass er gesund ist. Bei Damon kann man nie wissen …“ Er sprach den Satz nicht zu Ende. „Wissen Sie, ob er am Tag der Hochzeit in der Gegend ist?“
„Das könnte gut sein.“ Zoe hoffte, dass sie Bellas
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