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Julia Extra Band 0354

Julia Extra Band 0354

Titel: Julia Extra Band 0354 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maisey Yates Susanne James Abby Green Barbara Hannay
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durchaus in der Lage, meine Gefühle korrekt einzuordnen. Wäre es nur Sex gewesen, hätte ich gar nicht erst nach Marie gefragt. Und mir hätte auch nicht das Herz geblutet wegen des Schmerzes, den sie dir zugefügt hat.“
    „Den sie mir zugefügt hat?“ Er lachte hart auf. „Nein, meine Liebe, diesen Schmerz haben wir uns gegenseitig zugefügt. Und wir hatten ihn beide verdient.“
    „Und natürlich glaubst du, dass du ihn noch immer verdienst.“
    Blaise presste die Lippen zusammen. „Du willst mich nur für ein bisschen Spaß im Bett, glaub mir. Und nur dafür will ich dich auch.“
    „Ich weiß, was ich will, Blaise. Und es wird dir nicht gelingen, mir etwas anderes einzureden. Die Schuld dafür kannst du dir selbst geben. Du hast mir geholfen, meine Stärke zu finden. Du hast mir klargemacht, dass ich mich immer nur mit den Krümeln begnügt habe, obwohl mir der ganze Kuchen zusteht wie allen anderen auch. Und soll ich dir noch etwas verraten? In Wahrheit bist du derjenige, der verwirrt ist und Angst hat. Es ist ja auch viel einfacher, an dem ganzen Mist der Vergangenheit festzuhalten, als einen neuen Anfang zu wagen und das Risiko des Scheiterns einzugehen.“
    Noch immer gab Blaise nichts von dem zu erkennen, was wirklich in ihm vorging. Diese Methode hatte sich schon mehrfach in Situationen bewährt, in denen Ella ihm für seinen Geschmack zu nah gekommen war.
    „Hast du wirklich vor, dein ganzes Leben von einem einzigen Fehler bestimmen zu lassen?“, fragte sie ihn eindringlich.
    „Dieser eine Fehler hat gezeigt, wie ich wirklich bin“, erwiderte er beherrscht. „Ich hielt mich für einen großartigen Typen. Ich hatte mich gerade mit meiner Familie versöhnt. Ich besaß Prestige, Macht und Geld. Doch nichts davon konnte meine Schwäche wettmachen. Was immer ich an Gutem getan haben mag, bedeutet nichts, denn als es wirklich darauf ankam, habe ich versagt.“
    Zu Ellas Ärger kam nun auch noch der verzweifelte Wunsch hinzu, dass er sich endlich so sah, wie er wirklich war.
    „Ist es das, was dir zu schaffen macht?“, forderte sie ihn heraus. „Dass du nur ein normaler Mensch bist und kein Gott? Ich kann nur sagen, dass ich froh darüber bin. Denn ich habe einen Mann aus Fleisch und Blut gebraucht, um zu erkennen, was mir gefehlt hat. Einen Mann, der mir das Gefühl gibt, schön zu sein. Ein aalglatter Mr Perfect wäre dazu nie imstande gewesen.“
    Sie trat auf ihn zu und legte ihm die flache Hand auf die Brust. „All das hast du für mich getan“, sagte sie sanft. „Du warst für mich da und hast mir die Augen für Dinge geöffnet, die ich elf Jahre lang nicht wahrnehmen wollte. Doch jetzt habe ich keine Angst mehr, und das liegt an dir.“
    „Du irrst dich.“ Seine Stimme klang unvermindert hart, wenn auch nicht mehr ganz so sicher. „Du glaubst, wenn du nur tief genug gräbst, wirst du irgendwann auf die verborgenen Tiefen meines Charakters stoßen, aber die gibt es nicht. Was ich geben konnte, hast du bekommen. Mehr habe ich nicht. Weder für dich noch für sonst jemanden.“
    „Feigling!“ Ella ballte die Hände zu Fäusten und funkelte ihn herausfordernd an. Wenn sie doch nur irgendwie zu diesem Sturkopf vordringen könnte! „Du verkaufst dich viel zu billig, Blaise Chevalier, denn du hast sogar sehr viel zu geben! Ich weiß, wovon ich rede, und ich werde es so oft wiederholen, bis du es endlich glaubst.“
    Für einen Moment blitzte so etwas wie Schmerz in seinen grüngoldenen Augen auf. „Und du hast dir eine Fantasiewelt zurechtgebastelt, Ella Stanton.“ Seine Stimme klang erschöpft und auch ein wenig traurig. „Es war eine Illusion, nichts weiter. Und deswegen gibt es keinen Grund, dass wir uns noch einmal wiedersehen.“
    Damit drehte er sich um und verließ das Atelier. Als die Tür mit einem schrecklich endgültigen Geräusch hinter ihm ins Schloss fiel, zuckte Ella wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Sie legte die Dokumente auf den Tisch und versuchte nicht länger, die Tränen zurückzuhalten.
    Blaise hatte ihr Herz mitgenommen, und sie wusste, dass sie es nie zurückbekommen würde.

14. KAPITEL
    Blaise stand am Fenster seines Penthouses und betrachtete den Ausblick, den er sonst beharrlich ignorierte. Wenn er die Augen schloss, sah er Ella wieder vor sich, wie sie hier gestanden hatte, die glitzernden Lichter von Paris hinter sich.
    Als Marie gegangen war, hatte er noch am selben Abend in einer Bar eine willige Stewardess abgeschleppt und ihren Körper dazu

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